Wetterlage und Entwicklung
Die Bilanz für den Monat August 2009 in Deutschland liest sich durchweg sonnig, trocken und warm. Die
Temperaturabweichungen gegenüber den langjährigen Mittelwerten der Jahre 1961 bis 1990 lagen meist um 2 K - ohne größere
regionale Unterschiede. Zu den positiven Abweichungen bei trug auch der bundesweit heißeste Tag dieses Sommers am 20. August
mit einem Spitzenwert von +37,8 °C in Rahden-Varl in Nordrhein-Westfalen. Regen fiel in teilweise nur äußerst spärlichen
Mengen. Beispielsweise kamen in Hannover im gesamten Monat nur 9 mm zusammen; das sind lediglich 14 Prozent der sonst
üblichen Summe. Zwar spiegelt diese Menge nicht den Bundesdurchschnitt wider, aber auch sonst wurde oftmals nicht einmal die
Hälfte des Solls erfüllt. Die Sonne schien meist länger als im August üblich, vor allem in der Mitte und im Süden (z. B.
Frankfurt/Main 262,7 Stunden / 129 Prozent).
Mit einer Durchschnittstemperatur von +20,5 °C war der August 2009 in Rheinstetten der wärmste der drei
Sommermonate. Die Abweichung gegenüber dem Mittel betrug +2,0 K und war damit deutlich größer als in den vorangegangenen
Monaten Juni und Juli. Die Gesamtniederschlagsmenge (54,9 mm) reichte nicht an das Monatssoll heran (69 Prozent); 270,5
Sonnenstunden waren rund 50 mehr als im langjährigen Mittel (122 Prozent). Eine ausführlichere Betrachtung mit sämtlichen
Tageswerten der Station gibt es hier.
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01.08., 11:51 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
Der August 2009 knüpfte in Mitteleuropa zu Beginn an die wechselhafte zweite Julihälfte an. Kurze, intensive
Warmluftvorstöße wechselten mit wetteraktiven Kaltfrontpassagen und nachfolgender Abkühlung ab. Dabei wanderten
am 1. ein Hochdruckrücken samt dem vorderseitig dazu platzierten Bodenhoch "Irene"
über Mitteleuropa hinweg ostwärts; vor einem vom östlichen Nordatlantik nahenden Höhentrog drehte die Strömung über dem
westlichen und zentralen Europa auf Südwest. Sie führte kurzzeitig sehr warme, rasch aber auch feuchte Luft subtropischen
Ursprungs heran, am 2. konnten im 850-hPa-Niveau über Südwestdeutschland vorübergehend mehr
als +20 °C analysiert werden. Dies kam auch bei den Tageshöchstwerten zum Ausdruck; bei reichlich Sonnenschein wurden
am 1. am Oberrhein (z. B. Lahr +31,4 °C), am 2. vor allem in
Brandenburg (z. B. Cottbus +33,0 °C) mehr als +30 °C gemessen. Den Westen Deutschlands erreichte
am 2. die Kaltfront von Tief "Zeno" mit Zentrum zwischen Island und den Britischen
Inseln inklusive einer vorlaufenden Konvergenzlinie und entsprechender Schauer- und Gewittertätigkeit. Wie fast immer
spielten sich die kräftigsten Entwicklungen in der präfrontalen Warmluftmasse ab, und wie so häufig in diesem Sommer war
auch dieses Mal besonders die Südosthälfte Deutschlands davon betroffen. Am Schliersee häufte sich stellenweise eine 30 cm
hohe Hagelschicht an. Die Kaltfront selbst löste am Abend am Oberrhein linienartig organisierte Gewitter aus, in Heidelberg
beispielsweise fielen 27 mm Regen innerhalb einer Stunde.
Während sich die gemäßigt kühle Meeresluft im Norden Deutschlands zum 3. rasch durchsetzte - an
den Küsten wurden kaum noch +20 °C erreicht - hing die Kaltfront in ihrem Südteil weit nach Westen zurück. Der als
kurzwelliger Anteil ostwärts schwenkende Höhentrog wurde über Westeuropa von Nordwesten her regeneriert, wodurch die
Höhenströmung erneut auf Südwest rückdrehte und sich an der über dem Alpenraum liegenden Kaltfront ein großflächiges
Regengebiet ausbildete. Vor der zunehmend scharfen Spitze des regenerierten Troges entwickelte sich zudem über dem Golf
von Genua ein kleines, aber äußerst wetterwirksames Bodentief. Die intensiven Regenfälle im Alpenraum - stellenweise fielen
über 100 mm in nur 48 Stunden - griffen in abgeschwächter Form über die Alpen nordwärts aus. So verlief der Tag im Süden
Baden-Württembergs und Bayerns grau und regnerisch (z. B. Kempten 28 mm in zwölf Stunden). Nach Westen und Norden hin
lockerten die Wolken häufiger auf und es blieb trocken. Weitere Informationen zu den Gewittern und dem Starkregen im
Alpenraum sind folgendem Artikel zu entnehmen.
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04.08., 12:58 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
Am 4. zog der Trog endgültig nach Osten ab, ihm folgte ein sich weit nach Norden aufwölbender
Rücken nach. Am Boden korrespondierte dazu Hoch "Juliane", das aus einem Keil des Azorenhochs hervorging und
seinen Schwerpunkt über Mitteleuropa nach Südskandinavien verlagerte. So standen vom 4. bis
zum 7. einige sonnige und hochsommerlich warme bis heiße Tage ins Haus, letzter Regen fiel
am 4. noch am unmittelbaren Alpenrand. Stück für Stück nach oben kletterten in diesem
Zeitraum die Höchsttemperaturen, was sich an den Werten der Station Rheinstetten verdeutlichen
lässt: Am 4. wurde dort ein Maximum von +25,3 °C, am 5. von
+28,1 °C, am 6. von +30,2 °C und am 7. von +31,1 °C
gemessen.
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08.08., 12:23 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR |
Die ersten Gewitter tauchten am frühen Abend des 7. im äußersten Westen Deutschlands auf. Hoch
"Juliane" hatte sich bis dahin über dem Ostseeraum positioniert, von Westen her näherte sich die Kaltfront von
Tief "Ali" mit Zentrum vor der norwegischen Küste an. Der mächtige Hochdruckrücken wich allerdings nur langsam
nach Osten zurück, sodass die Kaltfront zunächst äußerst langsam nach Deutschland vordrang. Vor der Front hatte sich eine
flache Tiefdruckrinne ausgebildet, an der darin eingebetteten Konvergenzlinie traten am 8. in
einem Streifen längs über der Mitte Deutschlands einige kräftige Gewitter auf. Örtlich fielen große Regenmengen, zum
Beispiel in Öhringen (36 mm). Auch am 9. lag die Konvergenzlinie noch immer längs über der
Mitte, die Kaltfront über dem Nordwesten Deutschlands. Großräumiges Absinken im Bereich eines nordostwärts wandernden
Rückens dämpfte jedoch an diesem Tag die Gewitteraktivität. Lediglich im Norden Deutschlands waren einzelne Zellen
aktiv. Erst im Laufe des 10. überquerte die Kaltfront große Teile Deutschland und ersetzte die
feuchtwarme Luft durch kühlere, in erster Linie aber trockenere Luft. Zuvor jedoch gab es in der Nacht vor allem in
Niedersachsen und in Baden-Württemberg nochmals kräftige Gewitter, rund um den Schwarzwald fielen zum Teil 30 bis
50 mm (z. B. Baiersbronn-Ruhestein 39 mm). Mit Passage der Kaltfront traten am Abend auch von der Ostseeküste bis nach
Baden erneut Schauer und Gewitter auf. Eine gesonderte Nachbetrachtung zu diesem Gewitterereignis
kann hier abgerufen werden.
Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
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01.08.2009, 00 UTC |
04.08.2009, 00 UTC |
08.08.2009, 00 UTC |
850-hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
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01.08.2009, 00 UTC |
04.08.2009, 00 UTC |
08.08.2009, 00 UTC |
Zu Beginn der zweiten Dekade stellte sich über Mitteleuropa eine nordwestliche Strömung ein. Darin eingelagert zog
am 11. bereits das nächste Frontensystem eines kleinen Tiefs ("Bernd") mit Zentrum
über dem Skagerrak über Deutschland hinweg. Aus meist dichter Bewölkung fiel gebietsweise etwas Regen, die zwölfstündigen
Mengen bis 20 Uhr MESZ blieben überall gering. Die Temperaturen schafften nur ganz vereinzelt den Sprung auf sommerliches
Niveau, im Süden eher als im Norden (z. B. Regensburg +25,6 °C).
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12.08., 11:41 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR |
Ein weiteres Randtief ("Claus") wandelte am 12. auf den Spuren seines Vorgängers, das
zugehörige Frontensystem erreichte bereits während der Nacht den Nordwesten Deutschlands mit Regen. Die Kaltfront
allerdings wurde auf ihrem Weg nach Süden durch mehrere Wellenbildungen an ihr gebremst und wandelte sich zeitweilig in
eine quasistationäre, quer über die Mitte der Bundesrepublik hinweg verlaufende Luftmassengrenze um. In diesem Streifen, der
bis zum Morgen des 13. nur langsam nach Süden vorankam, fiel länger anhaltend Regen. Die
zwölfstündigen Mengen bis 06 UTC erreichten an einigen Orten zweistellige Werte, in Bonn-Roleber zum Beispiel wurden 17 mm
gemessen. Tagsüber verlagerte sich das frontale Wettergeschehen in den Süden Deutschlands, wobei eine von Westen
einlaufende Welle am Spätnachmittag nochmals zu einer Verstärkung der Niederschläge führte. Am Abend entwickelten sich vor
allem über Baden-Württemberg in der potentiell labil geschichteten Luftmasse - die Temperaturen stiegen vor dem Regen auf
immerhin sommerliche Werte um +25 °C - einige kräftige Gewitter.
Am 14. stieß die Luftmassengrenze bis zu den Alpen vor, die hinter ihr einfließende kühlere
Meeresluft geriet rasch unter den Einfluss des von Westen nachrückenden Hochs "Katrin". Somit herrschte bei
Temperaturen zwischen rund +20 °C im Norden und um +25 °C im Südwesten vielfach wolkiges bis heiteres und trockenes
Wetter.
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16.08., 12:39 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
"Katrin" und der korrespondierende Hochdruckrücken wanderten am 15. über Mitteleuropa
ostwärts. Damit setzte sich - von wenigen Ausnahmen an den Küsten abgesehen, wo die Warmfront des nach Südnorwegen
ziehenden Tiefs "Dennis" für dichte Wolken und etwas Regen sorgte - verbreitet sonniges Wetter durch. Mit Drehung
der Strömung auf Südwest kam gleichzeitig Warmluftadvektion in Gang, am Rhein überschritten die Temperaturen örtlich
bereits wieder die +30-Grad-Marke. Noch wärmer wurde es dann am 16.
und 17., abgesehen vom Norden registrierten zahlreiche Stationen Höchsttemperaturen um
+30 °C, lokal bis knapp +34 °C (z. B. Mannheim +33,5 °C am 16.). In der heißen Luft
entwickelten sich im Vorfeld der von Nordwesten nahenden Kaltfront von "Dennis" am Abend
des 16. über der Mitte Deutschlands erste kräftige Gewitter, einen Tag später entluden sich über
nahezu der kompletten Südhälfte teilweise unwetterartige Gewitter. Dabei traten nicht selten Hagel mit Korngrößen bis zwei
Zentimeter im Durchmesser und Starkregen auf (z. B. Görlitz 29 mm binnen sechs Stunden bis 00 UTC).
Die Abkühlung hinter der Kaltfront war nur von kurzer Dauer und im Süden kaum spürbar. Während die Thermometer im äußersten
Norden am 18. kaum +20 °C anzeigten, hielten sich Reste der alten Warmluft im Süden, wo bei
viel Sonne erneut bis nahe +30 °C verzeichnet werden konnten (z. B. Konstanz +29,4 °C).
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20.08., 13:38 UTC, NOAA-19 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
Zum 19. und 20. steilte über West- und Mitteleuropa ein mächtiger
Rücken auf; vorderseitiges Absinken und damit verbundener Druckanstieg am Boden ließ Hoch "Lina" entstehen, dessen
Schwerpunkt noch am 19. bereits über Osteuropa analysiert werden konnte. Auf einen
hochsommerlichen 19. mit Höchsttemperaturen bis +33 °C im Südwesten (z. B. Mannheim
+33,3 °C) folgte am 20. - ungewöhnlich spät - der heißeste Tag des Jahres. Zwischen dem
Hoch im Osten und einem umfangreichen Tiefdrucksystem ("Eberhard") mit Zentrum bei Island wurde heiße Luft
subtropischen Ursprungs aus Nordafrika und dem westlichen Mittelmeerraum über die Iberische Halbinsel und Frankreich weit
nach Norden transportiert. In 850 hPa überstiegen die Temperaturen bis hinauf nach Dänemark die +20-Grad-Marke; die
höchste Temperatur im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes verbuchte das nordrhein-westfälische Rahden-Varl mit
+37,8 °C für sich. Zwölf Rekorde der Höchsttemperatur für die zweite Augustdekade wurden im Norden Deutschlands
ein- bzw. neu aufgestellt, in Lingen und Rheine-Bentlage sogar neue Bestmarken für die Messreihen insgesamt gesetzt. Im
Vorfeld der Kaltfront von "Eberhard" samt vorlaufender Konvergenzlinie entwickelten sich am Nachmittag und Abend
im Westen des Landes einige kräftige Gewitter (z. B. Lüdenscheid 17 mm in einer Stunde).
Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
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12.08.2009, 00 UTC |
16.08.2009, 00 UTC |
20.08.2009, 00 UTC |
850-hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
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12.08.2009, 00 UTC |
16.08.2009, 00 UTC |
20.08.2009, 00 UTC |
Die Kaltfront zog am 21. rasch über den Norden Deutschlands hinweg ostwärts, Richtung Süden
hing sie zurück. Im Vorfeld und unmittelbar an der Kaltfront bildeten sich während der Nacht vor allem in der Mitte und im
Osten Deutschlands kräftige Gewitter. Mit der Front selbst ging ein markanter Luftmassenwechsel einher, mancherorts lagen
die Höchsttemperaturen rund 15 Kelvin unter den Werten des Vortages (z. B. in Offenbach). Vor allem in der Mitte des Landes
regnete es noch längere Zeit und teilweise schauerartig verstärkt (z. B. Leinefelde 18 mm in zwölf Stunden bis 18 UTC).
Der Kaltfront folgte ein breit angelegter Höhentrog nach, den kurzwellige Anteile durchliefen. So traten
am 22. im Norden einige kurze Schauer auf, in Südbayern fiel noch immer Regen. Über 48 Stunden
bis zum 23., 06 UTC aufsummiert kamen dort bis 38 mm in Mühldorf am Inn zusammen. Sonst setzte
sich - bei allerdings deutlich niedrigeren Temperaturen meist zwischen +20 °C und +25 °C - häufiger die Sonne
durch. Weitere Informationen zur Rekordhitze, den Gewittern und dem Regen im Alpenraum können in
diesem Artikel nachgelesen werden.
Zum 23. schob sich ein neues Hoch, "Mara", nach Deutschland - und rasch weiter nach
Osten - vor. Parallel dazu baute sich in der Höhe über Westeuropa ein Rücken auf, der an diesem Sonntag direkt über
Mitteleuropa zum Liegen kam. Strahlend blau und fast ohne jede Wolke zeigte sich der Himmel über der Westhälfte, Richtung
Osten störten einige harmlose Quellwolken aber ebenfalls kaum. Die Temperaturen stiegen wieder etwas an, am Rhein sowie im
Nordwesten wurde es sommerlich warm.
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24.08., 12:48 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR |
Doch wie schon so oft im Sommer 2009 währte auch diese Hochdruckphase nur kurz. Schon am 24.
wanderten Rücken und Hoch ostwärts ab, von Westen her näherte sich die Vorderseite eines neuen atlantischen Langwellentroges
an. Vor der Kaltfront des darin eingebetteten Tiefdrucksystems "Friedrich" mit Zentren zwischen Island und den
Britischen Inseln formierten sich im Tagesverlauf über der Mitte Frankreichs gleich zwei Konvergenzlinien respektive flache
Tiefdruckrinnen. Nach einem sommerlichen und im Westen heißen Tag (z. B. Lahr +32,6 °C) blitzte und donnerte es in der
Nacht zum 25. zuerst in Südbaden, bis zum Morgen breiteten sich Schauer und Gewitter über die
Südwesthälfte Deutschlands aus (siehe Artikel). Die Kaltfront bewegte sich
insgesamt nur äußerst langsam ostwärts und erreichte den Osten bis zum Abend nicht. So wurden dort Höchstwerte
bis +31 °C in die Beobachtungsbücher eingetragen, während es im Westen - postfrontal - für zum Teil nur wenig über
+20 °C langte (z. B. Aachen +21,7 °C).
Vor einer über Ostfrankreich entstandenen Welle wurde die Front am 26. über dem Süden
Deutschlands sogar wieder etwas nach Norden rückläufig, weitere Regenfälle insbesondere in Nordbaden in der ersten
Tageshälfte waren die Folge (z. B. Rheinstetten 13 mm in sechs Stunden bis 12 UTC). Am Nachmittag schien dann aber in
großen Teilen des Landes - Ausnahmen waren Nordbayern, Thüringen und Teile Sachsens - längere Zeit die Sonne.
Am 27. zog die Front endgültig nach Südosten ab. Zwischenhocheinfluss sorgte vielfach für
einen sonnigen und oftmals sogar schon wieder heißen Sommertag, selbst im Norden wurden örtlich +30 °C gemessen
(z. B. Hannover +29,8 °C).
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28.08., 12:07 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR |
31.08., 13:27 UTC, NOAA-19 VIS
Quelle: B. J. Burton |
Eine weniger hinsichtlich kräftiger Niederschläge als vielmehr in Bezug auf den Temperaturrückgang markante Kaltfrontpassage
stand am 28. auf dem Programm. Die Front selbst hinterließ nur im Nordwesten gebietsweise etwas
Regen in unbedeutenden Mengen, dahinter jedoch floss mit einer lebhaften nordwestlichen Strömung - zum ersten Mal seit
Mitte Juli - hochreichend kalte Luft (weniger als -25 °C im 500-hPa-Niveau über Norddeutschland) ein. In dieser
entwickelten sich am 29. und 30. in der Nordhälfte verbreitet
Schauer und Gewitter, die direkt an den Küsten örtlich hohe Regensummen hervorbrachten (z. B. Nordholz 23 mm innerhalb
von zwölf Stunden bis zum 29., 18 UTC). Südlich der Mittelgebirge überwog heiteres,
am 30. auch sonniges, aber recht frisches Wetter. Höchsttemperaturen von nur noch um
+20 °C und erster Bodenfrost in ungünstigen Lagen während der Nächte kündigten den nahenden Frühherbst an. An
der - allerdings im Jahr 2006 aus dem Stadtzentrum zum Flugplatz außerhalb davon verlegten - Station in Freiburg wurde in
der Nacht zum 30. gar der Dekadenrekord für die Tiefsttemperatur in der letzten Augustdekade
(+4,5 °C) eingestellt.
Massive Warmluftadvektion vor einem neuen, umfangreichen Atlantiktief ("Heiko") ermöglichte
am 31. zum Abschluss des meteorologischen Sommers dann noch einmal dementsprechende
Temperaturen.
Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
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24.08.2009, 00 UTC |
28.08.2009, 00 UTC |
31.08.2009, 00 UTC |
850-hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
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24.08.2009, 00 UTC |
28.08.2009, 00 UTC |
31.08.2009, 00 UTC |
Monatswerte
Nachstehend Monatswerte vom August 2009 für ausgewählte Stationen in Deutschland.
"Temp." steht dabei für die Monatsmitteltemperatur, "Nds." für die Niederschlagssumme
und "Sonne" für die Sonnenscheindauer. "Vgl." gibt für die jeweilige Größe den Vergleich
mit dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 des Ortes an (Quelle: DWD):
Ort |
Temp. |
Vgl. |
Nds. |
Vgl. |
Sonne |
Vgl. |
Emden Kempten Rheinstetten |
+18,0 °C
+18,3 °C +20,5 °C |
+1,2 K
+3,0 K +2,0 K |
39,5 mm
62,6 mm 54,9 mm |
59%
40% 69% |
220,7 h
257,4 h 270,5 h |
110%
124% 122% |
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Text und Gestaltung: CE
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In Zusammenarbeit mit:
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