Wetterlage und Entwicklung
Wechselhaft, ohne beständige Hochdrucklagen und dennoch warm - das war der August 2008 in Deutschland. Mit einer über die
Fläche gemittelten Temperatur von +16,9 °C war der Monat im bundesweiten Schnitt um 0,8 K wärmer als im Mittel der Jahre
1961 bis 1990. Besonders hervor tat sich dabei der Osten und Süden, wo die Abweichungen örtlich bis 1,4 K betrugen (z.B.
Magdeburg, Kempten). In der Westhälfte wichen die Temperaturen dagegen meist nur marginal von den langjährigen Mittelwerten
ab. Deutlich zu nass verlief der letzte Sommermonat in der Nordhälfte Deutschlands, wo zum Teil mehr als das Doppelte der
üblichen Niederschlagsmenge fiel (z.B. Helgoland 183,6 mm, 281 Prozent vom Mittel). Wesentlich dazu bei trugen am 23.
anhaltende und ergiebige Regenfälle. Auch im Südwesten wurde das Niederschlagssoll überschritten, zu trocken war es dagegen
in der Mitte Deutschlands und in Teilen Bayerns. Nach Juni und Juli konnte auch der August bei der Anzahl der
Sonnenscheinstunden nicht überzeugen. Zwar schien die Sonne im Süden und Osten mit 220 bis 230 Stunden meist etwas länger
als im Schnitt (z.B. Straubing 108 Prozent), vor allem im Norden und Westen blieb sie aber deutlich hinter den
klimatologischen Erwartungen zurück (z.B. Emden 134,7 Stunden, 67 Prozent).
Mit einer positiven Monatsmitteltemperatur von +19,7 °C fiel der August 2008 in Karlsruhe um 0,9 K wärmer aus als im
Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Das Mittel der Jahre 1971 bis 2000 wurde dagegen exakt getroffen. Damit verliefen alle drei
Sommermonate zu warm, in erster Linie sticht hierbei der Juni (+2,0 K) hervor. Erstmals seit April kam in der
Monatsabrechnung wieder mehr Regen zusammen als im langjährigen Schnitt. 92,6 mm bedeuteten 140 Prozent des Mittels. Mit
219,7 Stunden bewegte sich der Monat sonnenscheintechnisch im Rahmen des Normalen.
 |
01.08., 12:20 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
Eine mehrere Tage andauernde hochsommerliche Witterungsphase, die Ende Juli bundesweit Höchsttemperaturen von zum Teil
deutlich über +30 °C und wiederholt schwere Gewitter brachte (siehe Artikel),
ging am 1. August recht unspektakulär zu Ende. Dabei griff bereits in den Nachtstunden die Kaltfront eines Tiefdruckgebietes
mit Zentrum nördlich der Britischen Inseln ("Amelie") samt einer vorgelagerten Konvergenzlinie auf den Westen Deutschlands
über. Während am Nachmittag mit dem Tagesgang die kräftigsten Gewitter zwischen Weser und Elbe entstanden, sorgte die
Kaltfront selbst im Südwesten nur noch für schauerartigen Regen. Mit Annäherung des zugehörigen Höhentroges zog am Abend
allerdings ein Gewitterkomplex aus den Alpen heraus Richtung Südbayern, in Chieming fielen bis zum nächsten Morgen knapp 55
mm Regen. Richtig heiß mit Temperaturen bis +36 °C (Holzdorf/Flugplatz) wurde es noch einmal im Osten der Bundesrepublik,
sonst gingen die Temperaturen im Vergleich zu den Vortagen deutlich zurück.
Am 2. hatte die Kaltfront Deutschland nach Osten verlassen, dahinter setzte sich kurzzeitig Zwischenhocheinfluss mit längeren
sonnigen Abschnitten durch. Am südlichen Rand eines umfangreichen Höhentiefkomplexes zielte eine für die Jahreszeit recht
kräftige Frontalzone vom mittleren Nordatlantik und den Britischen Inseln zur Nordsee und nach Dänemark. Innerhalb dieser
westlichen Strömung wurden kurzwellige Randtröge und Frontensysteme ostwärts gesteuert. Ein solcher Randtrog überquerte in
der Nacht und am Vormittag des 3. den Norden und die Mitte Deutschlands, verbreitet fiel etwas Regen.
 |
04.08., 10:11 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
Weitaus intensiver entwickelte sich noch am 3. und am 4. aus einer weiteren Frontalwelle Tiefdruckgebiet "Birgit". Unter
günstigen Voraussetzungen auf der Vorderseite eines markanten Randtroges reifte "Birgit" innerhalb von 12 Stunden zu einer
Sturmzyklone heran und verlagerte sich zur südlichen Ostsee. An der Warmfront traten meist nur leichte Regenfälle auf, die
Kaltfront zog mit schauerartigem und teilweise gewittrigem Regen in der Nacht zum 4. und am Vormittag über große Teile
Deutschlands südostwärts. Dabei war nicht nur kräftiger Regen ein Thema - am Flughafen Münster/Osnabrück fielen binnen 12
Stunden 64 mm - sondern auch der böig auflebende und örtlich Sturmstärke erreichende Wind (z.B. Greifswalder Oie 90 km/h).
In Zusammenhang mit der Kaltfrontpassage wütete zudem im Norden Frankreichs ein verheerender Tornado, bei dem selbst massiv
gebaute Häuser völlig zerstört wurden. Weitere Informationen dazu finden sich in einem
gesonderten Artikel.
Während am 5. auf der Rückseite des nur langsam weiter nordostwärts vorankommenden Tiefs im Nordosten noch Regenschauer und
an der Ostsee schwere Sturmböen (z.B. Kap Arkona 101 km/h) beobachtet werden konnten, machte sich im Rest des Landes ein
Keil des Azorenhochs mit längeren sonnigen Phasen bemerkbar. Lediglich unmittelbar am Alpenrand hielten sich noch dichtere
Wolkenfelder der Kaltfront, aus denen es etwas regnete. Die Temperaturen lagen meist zwischen +20 und +25 °C, am Rhein
wurden bis +28 °C in Karlsruhe gemessen.
Am 6. ging aus dem Keil des Azorenhochs eine eigenständige Hochzelle ("Werner") hervor, die über die Alpen ostwärts wanderte
und dem Süden und der Mitte Deutschlands einen sonnigen und hochsommerlich heißen Tag bescherte. Am Rhein wurden
Temperaturen über +30 °C registriert. In Norddeutschland verdeckten dagegen dichte Wolken der Warmfront von
Tiefdruckgebiet "Christine" mit Zentrum südwestlich von Irland den Himmel, dort regnete es in vielen Gegenden etwas. In der
Höhe zeichnete sich das Bild einer leicht mäandrierenden Westströmung mit Trog-Rücken-Mustern. Der zu Hoch "Werner"
korrespondierende Rücken bewegte sich am 7. über Mitteleuropa hinweg, von Westen her rückte der zu Tief "Christine"
gehörende Höhentrog nach. Wie so häufig war auch in diesem Fall vor der Kaltfront des Tiefs eine Konvergenzlinie zu
analysieren, an der sich mit Unterstützung des Tagesgangs am Nachmittag in Baden-Württemberg, Hessen sowie dem
Nordseeumfeld kräftige Schauer und Gewitter bildeten. Im Nordwesten Deutschlands entstand eine ausgeprägte Gewitterlinie,
die überregional Unwetter hervorbrachte. In Schleswig fielen innerhalb einer Stunde 39 mm Regen, am Flughafen Hannover
blies der Wind in Böen mit 102 km/h. Auch an der Station Heide/Elpersbüttel wurden schwere Sturmböen gemessen. Am Abend war
der Süden Deutschlands von schweren Gewittern mit Sturmböen und Starkregen betroffen
(siehe Artikel).
 |
08.08., 10:18 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
Hinter der südostwärts abziehenden Kaltfront von "Christine" strömte am 8. von Nordwesten her hochreichend labil
geschichtete Meeresluft ein. Passend dazu schwenkte der Höhentrog über Mitteleuropa hinweg. Im Tagesverlauf entwickelten
sich im ganzen Land zahlreiche Schauer und kurze Gewitter mit der Hauptaktivität im Westen. Diese waren in ihrer Intensität
zwar nicht mehr mit den kräftigen Gewittern vom Vortag vergleichbar; dennoch wurden bei einem solchen Gewitter im Odenwald
dutzende Menschen bei einem Fußballtraining verletzt, als ein Blitz in den Flutlichtmasten des Sportplatzes einschlug.
Obwohl der Trog rasch nach Osten vorankam, setzte sich am 9. und 10. das für die Hochsommermonate untypisch wechselhafte
Wetter fort. Dabei gestaltete sich der 9. mit nur einzelnen Regenschauern und Temperaturen meist zwischen +20 und +25 °C
weitgehend freundlich. Am 10. zog das Frontensystem von Tief "Dorothee" über die Nordhälfte Deutschlands hinweg, wobei es
länger anhaltend regnete. Die 12-stündigen Niederschlagsmengen bis 20 Uhr MESZ blieben mit unter 10 mm aber gering.
Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
|
 |
 |
 |
01.08.2008, 00 UTC |
04.08.2008, 00 UTC |
08.08.2008, 00 UTC |
850 hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
|
 |
 |
 |
01.08.2008, 00 UTC |
04.08.2008, 00 UTC |
08.08.2008, 00 UTC |
 |
12.08., 12:02 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
Die Kaltfront richtete sich bis zum 11. nahezu parallel zur Höhenströmung aus und geriet dadurch über der Mitte Deutschlands
ins Schleifen. Initiiert durch einen Randtrog formierte sich am Abend über dem Süden Deutschlands an ihr eine Welle, in
deren Umfeld schauerartige Regenfälle und Gewitter niedergingen. Unterdessen hatte sich bei den Britischen Inseln schon das
nächste Tiefdrucksystem, "Elfriede", eingenistet. Ein Randtief dieses Systems zog am Vormittag des 12. über den Ärmelkanal
zur Nordsee. In der Nacht und am Vormittag regnete es besonders in Baden-Württemberg anhaltend und ergiebig, örtlich
verstärkten eingelagerte konvektive Zellen mit Gewittern die Niederschlagstätigkeit. Innerhalb von 12 Stunden fielen in
Lahr 41 mm, am Flugplatz Freiburg 40 mm Regen. Im Tagesverlauf ließ dort der Regen nur sehr zögernd nach, dafür kamen im
Westen und Nordwesten in Verbindung mit der Kaltfront Gewitter auf. Im weit geöffneten Warmsektor des Randtiefs herrschten
außerdem große Luftdruckgegensätze, sodass auf den Gipfeln der Mittelgebirge häufig Sturm-, in den Niederungen starke Böen
verzeichnet werden konnten.
Am 13. und 14. verschob sich Tiefdrucksystem "Elfriede" nordostwärts und wartete mit zwei Zentren über der Nordsee und dem
Süden Norwegens auf. Im Norden Deutschlands gab es aufgrund der Nähe zum nordostwärts schwenkenden Höhentrog noch Regen und
Regenschauer, im Süden überwog bei sommerlichen Temperaturen am Rhein schwacher antizyklonaler Einfluss.
Zur Monatsmitte lag Mitteleuropa auf der Vorderseite eines langwelligen Höhentroges, der sich - aufgespalten in mehrere
kurzwellige Anteile - vom Nordmeer südwärts erstreckte und seine schärfste Ausprägung von den Britischen Inseln bis zur
Iberischen Halbinsel aufwies. Vorderseitig des Troges verlief die ehemalige Kaltfront von Tief "Elfriede" als
Luftmassengrenze über Nordwestrussland, Osteuropa und die Alpen hinweg zum westlichen Mittelmeerraum und nach
Nordafrika. Der Südteil des Troges zog bis zum Abend des 15. zur nördlichen Adria und initiierte dort an der
Luftmassengrenze eine Tiefdruckentwicklung. "Friederike", so der Name des dipolartigen Systems mit zwei Zentren über dem
Balkan und Nordpolen, verlagerte sich auf Vb-artiger Zugbahn nordostwärts und brachte in einem breiten Streifen von
Slowenien bis hinauf zur polnischen Ostseeküste unwetterartige Gewitter. Mehrere Tornados richteten im Süden Polens schlimme
Schäden an, insgesamt starben mindestens sieben Menschen (siehe Artikel). Auf der
kalten Seite der Luftmassengrenze fiel in der Südosthälfte Deutschlands Regen, im Nordwesten blieb es heiter und
trocken.
 |
16.08., 10:19 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR |
Der markant in Erscheinung tretende Trog über dem östlichen Mitteleuropa schwenkte bis zum 17. zur Ostsee und schwächte
sich ab. Die Phase der Wetterberuhigung war jedoch erneut nur von kurzer Dauer. Bei dem nachfolgenden Hochdruckgebiet
"Yanick", das am 16. die Westhälfte und am 17. ganz Deutschland mit vielfach sonnigem Wetter und Temperaturen um +25 °C
beglückte, handelte es sich einmal mehr nur um ein Zwischenhoch. Aus der unverändert aktiven atlantischen Frontalzone lief
noch am 17. ein weiterer kurzwelliger Trog heraus, der im Westen des Bundesgebietes am Abend für einzelne Regenschauer
sorgte. Diesem Trog folgte am 18. ein flacher Hochdruckrücken nach, der sich rasch über Mitteleuropa hinweg ostwärts
bewegte. Vor einem neuen Trog über dem Ostatlantik drehte die Strömung auf Südwest zurück und führte Warmluft subtropischen
Ursprungs in den Süden Deutschlands. Bei viel Sonnenschein stiegen die Temperaturen in der Südhälfte bis auf über +30 °C
in Karlsruhe, der Norden hatte dagegen mit vielen Wolken und etwas Regen zu tun.
 |
20.08., 12:23 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
"Gisela", so der Name des in den ostatlantischen Höhentrog eingebetteten Bodentiefs, wurde am 19. und 20. von einer sich
über dem Atlantik formierenden kräftigen zonalen Strömung über die Nordsee nach Südskandinavien gesteuert. Die zugehörige
Okklusion mit Kaltfrontcharakter überquerte Deutschland mit kräftigen schauerartigen Regenfällen und einzelnen
Gewittern. Besonders in der Südhälfte registrierten einige Stationen mehr als 10 mm im Zeitraum vom 19., 08 Uhr MESZ bis
20., 08 Uhr MESZ. Auf dem Hohenpeißenberg im bayerischen Alpenvorland gingen sogar 38 mm nieder. Am 20. selbst wurde im
Süden mehr und mehr Zwischenhoch "Zeus" wetterwirksam, im Norden traten in der eingeflossenen Höhenkaltluft zahlreiche
Schauer und Gewitter auf.
Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
|
 |
 |
 |
12.08.2008, 00 UTC |
16.08.2008, 00 UTC |
20.08.2008, 00 UTC |
850 hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
|
 |
 |
 |
12.08.2008, 00 UTC |
16.08.2008, 00 UTC |
20.08.2008, 00 UTC |
Zu Beginn der letzten Monatsdekade weitete sich über dem Ostatlantik zum wiederholten Male ein langwelliger Höhentrog nach
Süden aus. Im Zuge dessen etablierte sich über Mitteleuropa eine Südwestströmung, mit der in verstärktem Maße wieder
Warmluft in die Südhälfte Deutschlands gelenkt wurde. Die Höchsttemperaturen lagen in Bendorf und in Regensburg
bei +27 °C. Am 22. und 23. arbeitete sich der Höhentrog nach Mitteleuropa vor. Im Bodendruckfeld konnten zwei
Kaltfronten ausgemacht werden, die zu den Tiefdruckgebieten "Helga" und "Inge" gehörten und die Bundesrepublik bis zum
Morgen des 23. passierten. Dabei kam es vor allem am Nachmittag und Abend des 22. zu schauerartigen Regenfällen und
einzelnen Gewittern. In der Mitte und im Norden summierten sich die Niederschläge bis zum 23., 08 Uhr MESZ verbreitet auf
Werte im zweistelligen Bereich, Bad Marienberg meldete 42 mm. Die um das Zentrum von "Helga" herumgeholte Okklusion ließ es
tagsüber ganz im Norden ergiebig regnen. Bis zum Abend addierten sich zu den ohnehin schon hohen Mengen des Vortages
mancherorts mehrere Dutzend Liter dazu. In Dörnick kamen beispielsweise 63 mm zusammen, über 24 Stunden gerechnet fielen in
Schleswig-Holstein an mehreren Stationen mehr als 50 mm.
 |
24.08., 11:41 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
Nach einem mit Ausnahme des Osten Deutschlands, wo nochmals bis 15 mm Regen binnen 12 Stunden beobachtet
wurden (Berlin-Tempelhof und Berlin-Schönefeld), vielfach heiteren bis wolkigen 24. standen am 25. die nächsten Trog- und
Frontpassagen auf dem Programm. Letztere zählten zu einem umfangreichen und bereits gealterten Zentraltief mit Zentrum über
Island. Dem eigentlichen Frontensystem dieses Tiefs ("Jasmin") war eine Okklusion vorgelagert, die in den Nachmittagsstunden
über Deutschland hinwegzog und sich in den nördlichen beiden Dritteln des Landes für etwas Regen verantwortlich zeigte. Im
Süden schien meist die Sonne.
Erst gegen Ende des Monats stellte sich die Großwetterlage vorübergehend um. Weitere Austrogungen vor Westeuropa fanden
zunächst nicht mehr statt, stattdessen schob sich ausgehend vom Azorenhoch eine Hochdruckzone über West- und Mitteleuropa
bis zum Schwarzen Meer vor. Nur den Norden streiften Ausläufer der nahen Frontalzone, die von Neufundland über die
Britischen Inseln und Südskandinavien nach Nordwestrussland verlief. Dies bedeutete am 26. und 27. sonniges und sehr warmes
Wetter im Süden, der Norden versteckte sich dagegen einmal mehr unter dichter Bewölkung und etwas Regen.
 |
 |
28.08., 12:27 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR |
31.08., 12:06 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton |
Am 28. ging aus einer Frontalwelle über Schweden das Tief "Jasmin II" hervor, dessen Kaltfront mit etwas Regen es bis in den
Südosten Deutschlands schaffte. Dahinter gelangte mit einer nordwestlichen Strömung auch am 29. feuchte Nordseeluft bis in
den Norden Baden-Württembergs und nach Bayern; eine kompakte Wolkendecke ließ nur Höchsttemperaturen wenig über +20 °C
zu. Gleichzeitig führte ein sich über dem mittleren Atlantik südwärts ausdehnender Höhentrog zur Aufwölbung eines
Hochdruckrückens über Westeuropa, der im Bodendruckfeld eine eigenständige Hochzelle ("Ben") stützte. Diese verlagerte
sich am 30. und 31. via Mittel- nach Osteuropa, auf der Rückseite wurde mit einer auf Süd drehenden Strömung subtropische
Warmluft herantransportiert. Mit Höchsttemperaturen bis +29 bzw. knapp +30 °C am 30. und 31. in Karlsruhe fand der
Monat in vielen Regionen einen hochsommerlichen Abschluss.
Bodendruckanalysen | Quelle: FU Berlin / DWD
|
 |
 |
 |
24.08.2008, 00 UTC |
28.08.2008, 00 UTC |
31.08.2008, 00 UTC |
850 hPa-Geopotential und -Temperatur | Quelle: Wetterzentrale
|
 |
 |
 |
24.08.2008, 00 UTC |
28.08.2008, 00 UTC |
31.08.2008, 00 UTC |
Monatswerte
Nachstehend Monatswerte vom August 2008 für ausgewählte Stationen in Deutschland.
"Temp." steht dabei für die Monatsmitteltemperatur, "Nds." für die Niederschlagssumme
und "Sonne" für die Sonnenscheindauer. "Vgl." gibt für die jeweilige Größe den Vergleich
mit dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 des Ortes an (Quelle: DWD):
Ort |
Temp. |
Vgl. |
Nds. |
Vgl. |
Sonne |
Vgl. |
Helgoland Augsburg Karlsruhe |
+17,5 °C
+17,3 °C +19,7 °C |
+0,9 K
+0,6 K +0,9 K |
183,6 mm
65,8 mm 92,6 mm |
281%
68% 140% |
150,8 h
223,1 h 219,7 h |
68%
104% 99% |
|
Monatsmittel Temperatur und Niederschlag
 |
 |
Monatsmittelwert der Temperatur und Abweichung
Quelle: IMK, Uni Karlsruhe |
Monats-Niederschlagssumme und Verhältnis zum langj. Mittel
Quelle: IMK, Uni Karlsruhe |
Text und Gestaltung: CE
|
In Zusammenarbeit mit:
|
|
|