Kräftige Schauer und Gewitter entwickelten sich vom 26. Juli bis zum 1. August 2008 über Deutschland. Langsame
Verlagerungsgeschwindigkeiten ließen es vielerorts länger anhaltend kräftig regnen, was teilweise zu Überschwemmungen
und Schäden führte.
Wetterlage und Entwicklung
In der letzten Juliwoche 2008 stellte sich in Mitteleuropa eine hochsommerliche Wettersituation ein, die aber vielerorts
auch kräftige Gewitter und Unwetter mit sich brachte. Dabei positionierte sich zum 25.07. zunächst das umfangreiche
Hochdruckgebiet "Volker" mit seinem Schwerpunkt über Südskandinavien. In höheren Troposphärenschichten wurde der
korrespondierende Hochdruckrücken flankiert von einem Langwellentrog über dem Nordatlantik und einem Höhentief über dem
Balkan. Der Rücken wies über Mitteleuropa eine Schwachstelle in Form einer Rinne tiefen Geopotentials auf. Am 25.07.
strömte, ausgehend von dem Höhentief, feuchte Luft von Südosten her nach Deutschland; am 26. wurde auch von Westen
her - vorderseitig eines Randtroges über Frankreich - vermehrt Feuchtigkeit nach Mitteleuropa geführt. Innerhalb einer
äußerst flachen Druckverteilung über Mitteleuropa verlagerten sich im Tagesgang entstandene Gewitterzellen nur
langsam, sodass in erster Linie die Problematik von länger anhaltendem, starkem Regen gegeben war. Davon ausgespart blieben
die Gebiete etwa nordöstlich der Elbe, wo am Südostrand von Hoch "Volker" aus Nordosten trockenere Luftmassen advehiert
wurden.
Zum 28.07. schwächte sich das südosteuropäische Höhentief ab, West- und Mitteleuropa gerieten zunehmend in eine schwache
südwestliche Strömung. Nach vier heißen Tagen (z.B. +34,2 °C in Karlsruhe am 28.07.) überquerte am 30. die Kaltfront
eines Randtiefs ("ex-Cristobal") des atlantischen Tiefdruckkomplexes Deutschland von West nach Ost. Insgesamt blieb
jedoch die südwestliche Grundströmung erhalten, sodass die Warmluft nur kurzzeitig und vor allem im Norden des Landes
etwas nach Osten abgedrängt wurde. Schon am 31.07. stieß erneut subtropisch heiße Luft nach Mitteleuropa vor. Karlsruhe
konnte seine +34,2 °C vom 28.07. sogar noch um ein Zehntel Grad überbieten. Doch allmählich wurde der Hochdruckrücken
nach Osten abgedrängt, von Westen nahte die Kaltfront von Tief "Amelie" mit vorlaufender Konvergenzlinie. Im Vergleich zu
den teilweise heftigen Gewittern in den Tagen zuvor ging die unwetterträchtige Witterungsphase am 01.08. aber recht
unspektakulär zu Ende.
Bodendruckanalysen vom 26.07. bis 02.08.2008, jeweils 00 UTC
Quellen: FU Berlin / DWD
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26.07.2008, 00 UTC |
27.07.2008, 00 UTC |
28.07.2008, 00 UTC |
29.07.2008, 00 UTC |
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30.07.2008, 00 UTC |
31.07.2008, 00 UTC |
01.08.2008, 00 UTC |
02.08.2008, 00 UTC |
850 hPa-Geopotential und -Temperatur vom 26.07. bis 02.08.2008, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
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26.07.2008, 00 UTC |
27.07.2008, 00 UTC |
28.07.2008, 00 UTC |
29.07.2008, 00 UTC |
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30.07.2008, 00 UTC |
31.07.2008, 00 UTC |
01.08.2008, 00 UTC |
02.08.2008, 00 UTC |
Nachfolgend eine chronologische Zusammenfassung der Gewittertätigkeit vom 26.07. bis 01.08.:
Gewitter am 26. Juli
Zahlreiche und nicht selten kräftige Gewitter entwickelten sich ab dem Mittag in ganz Deutschland, ausgenommen dem äußersten
Norden und Nordosten. Betroffen waren vor allem die Gebiete südwestlich der Weser und dort in erster Linie
Nordrhein-Westfalen, in denen sich rasch größere, zusammenhängende Gewittersysteme (Multizellen) formierten. Im Bereich
schwacher Luftdruckgegensätze verlagerten sich diese nur sehr langsam in nordwestliche Richtung, sodass mancherorts
ergiebige Regenmengen zusammenkamen. Beispielsweise fielen in Monschau im Kreis Aachen binnen zwei Stunden zwischen 15 und
17 Uhr MESZ 86 mm. Eine private Wetterfirma registrierte in Dortmund, das besonders schwer getroffen wurde, binnen etwa vier
Stunden sogar unglaubliche 203 mm. Das entspricht der zweieinhalbfachen Menge des normalerweise im gesamten Monat zu
erwartenden Niederschlags! Zusätzlich ging Hagel nieder. Entsprechend groß waren die Schäden infolge des Unwetters, ganze
Stadtteile wurden verwüstet.
Berichte über Schäden durch heftigen Regen lagen auch aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg vor. In Mannheim fielen
zwischen 16 und 17 Uhr MESZ 31 mm; mehrere Straßen standen unter Wasser, Gullydeckel wurden aus den Verankerungen
gehoben. In Crailsheim überfluteten Wassermassen Straßen und Keller. Überschwemmungen gab es auch im Kreis Altenkirchen
und in der Vorderpfalz, bei Koblenz geriet der Dachstuhl eines leerstehenden Hauses nach einem Blitzschlag in Brand.
Am Abend erreichte der Gewittercluster, der zuvor über Teile des Ruhrgebietes hinweggezogen war, die Niederlande. Auch dort
regnete es stellenweise kräftig, in Leeuwarden an der Nordseeküste fielen 41 mm.
Nachstehend die höchsten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen an DWD-Stationen in Deutschland bis zum 27.07., 06
UTC (Quelle: DWD):
Ort |
26./27. |
Monschau-Kalterherberg (NRW) Tholey (SL)
Nörvenich (NRW) Manderscheid (RP) Mannheim (BW) Karlsruhe |
93 mm 47 mm 47 mm 46 mm
46 mm 0 mm |
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Radarbilder des Tages / Quelle: DWD
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26.07.2008, 14 Uhr MESZ |
26.07.2008, 17 Uhr MESZ |
26.07.2008, 22 Uhr MESZ |
Blitzkarten des Tages / Quelle: BLIDS
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26.07.2008, 12 bis 14 Uhr MESZ |
26.07.2008, 15 bis 17 Uhr MESZ |
26.07.2008, 20 bis 22 Uhr MESZ |
Satellitenbilder des Tages / Quelle: DLR
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26.07., 10:06 UTC, NOAA VIS |
26.07., 11:30 UTC, NOAA VIS |
26.07., 19:51 UTC, NOAA IR |
Gewitter am 27. Juli
Die Zone mit heftigen Gewittern verlagerte sich insgesamt weiter nach Südwesten. Bereits am Nachmittag entstanden örtlich
kräftige Gewitter (z.B. Königsfeld/Schwarzwald 25 mm zwischen 14 und 15 Uhr MESZ); besonders in den Abend- und Nachtstunden
bildeten sich über dem Nordschwarzwald und dem mittleren Oberrheintal aber immer wieder neue Gewitterzellen, die langsam
Richtung Elsass, Saarland und das südliche Rheinland-Pfalz zogen. Dadurch kamen in diesem Korridor ergiebige Regenmengen
zustande. Der Schwerpunkt der Niederschläge lag dabei am Mummelsee, wo von einer privaten Wetterfirma 77 mm gemessen
wurden. In Kehl fielen 48 mm. Im Saarland verzeichnete Berus mit 58 mm die höchste Menge innerhalb von 24 Stunden, in
Nohfelden-Gonnesweiler (Nähe Trier) gingen am Abend binnen 60 Minuten 19 mm nieder.
In Rheinland-Pfalz blieben größere Schäden aus, abgesehen von einem Feuer in einer Gärtnerei in Speyer. Diese brannte nach
einem Blitzschlag völlig nieder, der Sachschaden liegt bei rund 250.000 Euro. Im Kreis Bad Kreuznach fiel in 17 Ortschaften
der Strom für eine Stunde aus. In der Nacht kam es im nördlichen Schwarzwald durch die starken Regenfälle zu kleineren
Erdrutschen. Geröllmassen blockierten die Schwarzwaldhochstraße zwischen Ruhestein und Baiersbronn, die daraufhin
vorübergehend gesperrt werden musste. Im Ortenaukreis wurden mehrere Straßen überschwemmt, Keller liefen voll
Wasser. Besonders betroffen war die Gemeinde Hohberg südlich von Offenburg, wo 15 Keller unter Wasser standen.
Nachstehend die höchsten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen an DWD-Stationen in Deutschland bis zum 28.07., 06
UTC (Quelle: DWD):
Ort |
27./28. |
Berus (SL) Schmelz-Hüttersdorf (SL)
Merzig (SL) Saarbrücken-Burbach (SL) Bitburg (RP) Karlsruhe |
58 mm 47 mm 44 mm 41 mm
35 mm 0,5 mm |
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Radarbilder des Tages / Quelle: DWD
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27.07.2008, 16 Uhr MESZ |
27.07.2008, 20 Uhr MESZ |
27.07.2008, 23 Uhr MESZ |
Blitzkarten des Tages / Quelle: BLIDS
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27.07.2008, 14 bis 16 Uhr MESZ |
27.07.2008, 18 bis 20 Uhr MESZ |
27.07.2008, 21 bis 23 Uhr MESZ |
Satellitenbilder des Tages / Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
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27.07., 13:15 UTC, NOAA-18 VIS/IR |
27.07., 16:23 UTC, NOAA-15 VIS/IR |
27.07., 21:21 UTC, NOAA-17 IR |
Gewitter am 28. Juli
In der Nacht zum 28. zog das Gebiet mit gewittrigem Starkregen über den Südwesten Deutschlands Richtung Nordwesten. Im
Südwesten der Niederlande in Gilze Rijen fielen bis 06 UTC 24-stündig 55 mm.
Am Nachmittag entwickelten sich neue Gewitter hauptsächlich über den Vogesen, dem Nordschwarzwald und der Schwäbischen
Alb. Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit lag an diesem Tag aber im südöstlichen Baden-Württemberg: Zum Abend entstanden
rund um den Bodensee kräftige Gewitter, in Oberschwaben regnete es länger anhaltend. Bis zum Morgen des 29. summierten sich
dabei in Stockach und in Singen je 83 mm.
Durch den heftigen Regen liefen im Raum Konstanz Keller voll Wasser, Straßenunterführungen mussten gesperrt
werden. Insgesamt gingen 170 Notrufe bei Polizei und Feuerwehr ein. Zwischen Radolfzell und Konstanz stürzte ein Baum nach
einem Blitzschlag auf einen vorbeifahrenden Regionalzug. Verletzt wurde niemand.
Nachstehend die höchsten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen an DWD-Stationen in Deutschland bis zum 29.07., 06
UTC (Quelle: DWD):
Ort |
28./29. |
Stockach (BW) Singen (BW)
Villingen-Schw. (BW) Karlsruhe |
83 mm 83 mm 31 mm 0 mm |
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Interpolierte Niederschlagsmenge BW bis 29.07., 06 MESZ; Quelle: HVZ BW |
Niederschlag an der Station Stockach vom 26. bis 28.07.; Quelle: HVZ BW |
Radarbilder des Tages / Quelle: DWD
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28.07.2008, 04 Uhr MESZ |
28.07.2008, 16 Uhr MESZ |
28.07.2008, 20 Uhr MESZ |
Blitzkarten des Tages / Quelle: BLIDS
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28.07.2008, 02 bis 04 Uhr MESZ |
28.07.2008, 14 bis 16 Uhr MESZ |
28.07.2008, 18 bis 20 Uhr MESZ |
Satellitenbilder des Tages / Quelle: DLR
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28.07., 09:20 UTC, NOAA VIS |
28.07., 12:50 UTC, NOAA VIS |
28.07., 20:44 UTC, NOAA IR |
Gewitter am 29. Juli
Bereits in den Morgenstunden griffen im Bereich einer Konvergenzlinie erste Schauer und einzelne Gewitter auf die
Westhälfte Deutschlands über. Bis zum frühen Nachmittag verlagerten sich diese nordostwärts und intensivierten sich
deutlich. In Freudenberg/Main-Boxtal im äußersten Norden von Baden-Württemberg fielen 46 mm, im wenige Kilometer entfernt
liegenden Wertheim wurden sogar 66 mm gemessen. Im nordrhein-westfälischen Lienen-Kattenvenne kamen 40 mm zusammen. Hinter
der Konvergenzlinie beruhigte sich das Wetter zunächst, gegen Abend entstanden aber vor einer nachfolgenden Kaltfront vor
allem rund um die Schwäbische Alb sowie in Bayern neue und teilweise unwetterartige Gewitter. Augenzeugen dokumentierten
bei Metzingen und Kohlberg (nordöstlich von Reutlingen) überflutete Straßen, Hagelansammlungen und im Durchmesser bis 5,5 cm
große Hagelschlossen. Im Steinlachtal südwestlich von Reutlingen liefen zahlreiche Keller und eine Eisenbahnunterführung der
Bundestrasse 27 voll Wasser. Die Feuerwehr musste zu rund 300 Einsätzen ausrücken.
Nachstehend die höchsten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen an DWD-Stationen in Deutschland bis zum 30.07., 06
UTC (Quelle: DWD):
Ort |
29./30. |
Röllbach (BY)
Schmallenberg-Sellinghausen (NRW) Freudenberg/Main-Boxtal (BW) Lienen-Kattenvenne (NRW) Burgbernheim (BY)
Karlsruhe |
54 mm 51 mm 46 mm 40 mm 40 mm
0 mm |
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Niederschlag an der Station Wertheim vom 27. bis 29.07.; Quelle: HVZ BW |
Radarbilder des Tages / Quelle: DWD
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29.07.2008, 10 Uhr MESZ |
29.07.2008, 14 Uhr MESZ |
29.07.2008, 20 Uhr MESZ |
Blitzkarten des Tages / Quelle: BLIDS
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29.07.2008, 08 bis 10 Uhr MESZ |
29.07.2008, 12 bis 14 Uhr MESZ |
29.07.2008, 18 bis 20 Uhr MESZ |
Satellitenbilder des Tages / Quelle: DLR
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29.07., 08:57 UTC, NOAA VIS |
29.07., 12:39 UTC, NOAA VIS |
29.07., 20:21 UTC, NOAA IR |
Gewitter am 30. Juli
Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit lag am 30. wiederum im Südwesten Deutschlands. Die ersten Gewitter entwickelten sich
in den Nachmittagsstunden über den Vogesen und dem Südschwarzwald. Am frühen Abend breiteten sich diese nordwärts
aus. Gleichzeitig entstanden über dem Hunsrück, dem Pfälzer Wald und dem Taunus neue, kräftige Gewitter, die zu einem
größeren Komplex zusammenwuchsen. Die höchste Niederschlagsmenge binnen 24 Stunden verzeichnete das Weinbiet im Pfälzer
Wald mit knapp 72 mm, wobei allein 46 mm zwischen 20 und 21 Uhr MESZ fielen. Eine Stunde zuvor ging über dem Flughafen
Hahn ein ähnlich schweres Gewitter nieder, das dort 36 mm brachte. Daraufhin mussten drei Flüge umgeleitet werden, da die
Start- und Landebahn unter Wasser stand. Zudem drang Wasser in eine Abflughalle ein. Auch sonst gab es in Rheinland-Pfalz
stellenweise größere Behinderungen. Im Kreis Bad Kreuznach fiel in mehreren Gemeinden der Strom aus, nachdem ein Baum auf
eine Starkstromleitung gestürzt war. Wegen eines Erdrutsches war die Bundesstraße 9 bei Bingen vorübergehend
unpassierbar. In mehreren Orten im Hunsrück und in der Westpfalz liefen Keller voll Wasser und wurden Straßen
überflutet. Bei Hassloch schlug der Blitz in ein Haus ein und löste einen Brand aus. Der Schaden betrug 100.000 Euro.
Am Abend zogen aus den Alpen heraus Gewitter nach Oberschwaben, auch über der Schwäbischen Alb bildeten sich erneut
kräftige Gewitter. Besonders schlimm getroffen wurde dabei - wie schon am Vortag - die Gegend um Reutlingen. In Metzingen
entstand ein Schaden von mindestens einer Million Euro, nachdem die Wassermassen mehrere Straßen unterspülten und Gas-
sowie Wasserleitungen freilegten. 50 Keller standen unter Wasser, Teile der Stadt waren kurzzeitig von der Außenwelt
abgeschnitten. Überschwemmungen wurden auch aus Freiburg, Dettingen, Eningen und Bad Urach gemeldet. Im südbadischen
Emmendingen schlug der Blitz auf einer Weide in einen Baum ein. Elf Kühe, die darunter Schutz vor dem Gewitter gesucht
hatten, starben.
Nachstehend die höchsten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen an DWD-Stationen in Deutschland bis zum 31.07., 06
UTC (Quelle: DWD):
Ort |
30./31. |
Weinbiet/Pf. Wald (RP)
Rödermark-Oberroden (HE) Bad Dürkheim (RP) Hahn/Flgh. (RP) Worms (RP) Karlsruhe |
72 mm 46 mm 43 mm 43 mm 41 mm
0 mm |
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Interpolierte Niederschlagsmenge vom 30.07.; Quelle: DWD |
Radarbilder des Tages / Quelle: DWD
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30.07.2008, 15 Uhr MESZ |
30.07.2008, 19 Uhr MESZ |
30.07.2008, 23 Uhr MESZ |
Blitzkarten des Tages / Quelle: BLIDS
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30.07.2008, 13 bis 15 Uhr MESZ |
30.07.2008, 17 bis 19 Uhr MESZ |
30.07.2008, 21 bis 23 Uhr MESZ |
Satellitenbilder des Tages / Quelle: DLR
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30.07., 10:13 UTC, NOAA VIS |
30.07., 12:28 UTC, NOAA VIS |
30.07., 19:58 UTC, NOAA IR |
Gewitter am 31. Juli
Das Hauptgeschehen in Sachen Gewitter spielte sich nicht wie in den vorangegangenen Tagen im Westen Deutschlands, sondern
diesmal über dem Osten Bayerns ab. Die erste Auslöse erfolgte am späten Vormittag über dem Bayerischen Wald, nur wenige Zeit
später auch über dem Oberpfälzer und Thüringer Wald sowie in Franken. Am Nachmittag gewitterte es in einem breiten Streifen
von Nordhessen über Thüringen und Ostbayern bis nach Oberösterreich. In den Abendstunden lösten sich die Gewitter auf. Die
Regenmengen erreichten zwar nicht ganz so hohe Werte, wie sie während der inzwischen fast eine Woche andauernden
Witterungsphase schon aufgetreten sind; gemessene 21 mm binnen 60 Minuten in Neuhaus am Rennweg (Südthüringen) sowie 46 mm
in 24 Stunden in Heinersreuth-Vollhof (Landkreis Bayreuth) sind aber dennoch nicht zu verachten.
Die starken Regenfälle führten örtlich zu überfluteten Straßen. In Neunkirchen am Brand (Landkreis Forchheim/BY) schlug ein
Blitz in eine Scheune ein, es entstand ein Schaden von rund 150.000 Euro.
Nachstehend die höchsten gemessenen 24-stündigen Niederschlagsmengen an DWD-Stationen in Deutschland bis zum 01.08., 06
UTC (Quelle: DWD):
Ort |
31./01. |
Heinersreuth-Vollhof (BY)
Kastl (Kr. Amberg-Sulzbach/BY) Lam-Lambach (BY) Zwiesel (BY) Mallersdorf-Pfaffenberg (BY) Karlsruhe |
46 mm 38 mm 38 mm 36 mm 28 mm
0,1 mm |
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Radarbilder des Tages / Quelle: DWD
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31.07.2008, 13 Uhr MESZ |
31.07.2008, 17 Uhr MESZ |
31.07.2008, 21 Uhr MESZ |
Blitzkarten des Tages / Quelle: BLIDS
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31.07.2008, 11 bis 13 Uhr MESZ |
31.07.2008, 15 bis 17 Uhr MESZ |
31.07.2008, 19 bis 21 Uhr MESZ |
Satellitenbilder des Tages / Quelle: DLR
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31.07., 09:50 UTC, NOAA VIS |
31.07., 12:19 UTC, NOAA VIS |
31.07., 19:35 UTC, NOAA IR |
Gewitter am 1. August
Eine erste Linie mit Schauern und Gewittern griff bereits in der Nacht und in den frühen Morgenstunden auf den Westen
Deutschlands über. Am frühen Nachmittag konnte diese Linie entlang der Elbe analysiert werden, während sich etwa 200
Kilometer dahinter eine weitere, etwas kräftigere Gewitterlinie ausbildete. Gleichzeitig kamen im Südwesten in Verbindung
mit der Kaltfront von Tief "Amelie" schauerartige Regenfälle auf. Am Abend zog ein Gewitterkomplex aus dem Alpenraum heraus
Richtung Oberschwaben und Allgäu. Schließlich konnten auch dort am nächsten Morgen die höchsten 24-stündigen Regenmengen
verzeichnet werden. Chieming im Südosten Bayerns meldete 54,6 mm, Garmisch-Partenkirchen 39,7 mm.
Auch über Norditalien gingen am Abend kräftige Gewitter nieder. Am Flughafen Malpensa in Mailand wurden binnen sechs
Stunden 35 mm gemessen. Die Gewitter waren teilweise von Sturmböen begleitet (Bergamo 85 km/h). Ein Mann kam ums
Leben, mindestens zwei Menschen wurden verletzt.
Radarbilder des Tages / Quelle: DWD
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01.08.2008, 05 Uhr MESZ |
01.08.2008, 15 Uhr MESZ |
01.08.2008, 22 Uhr MESZ |
Blitzkarten des Tages / Quelle: BLIDS
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01.08.2008, 03 bis 05 Uhr MESZ |
01.08.2008, 13 bis 15 Uhr MESZ |
01.08.2008, 20 bis 22 Uhr MESZ |
Satellitenbilder des Tages / Quelle: DLR
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01.08., 02:17 UTC, NOAA IR |
01.08., 12:07 UTC, NOAA VIS |
01.08., 20:52 UTC, NOAA IR |
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