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Donnerstag, 22. September 2011, 16:00 MESZ
Taifun 18W "Roke"
Japan Satellitenbild: 20.09.2011, 05:32 UTC, MTSAT VIS Quelle: digital-typhoon.org |
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Rund zwei Wochen nach dem Tropensturm "Talas", der für erhebliche Schäden gesorgt hatte, suchte erneut ein Wirbelsturm Japan heim: Der Taifun"Roke" brachte am 20. und 21. September 20011 vor allem auf Honschu sintflutartigen Regen, mindestens 7 Todesopfer waren zu beklagen.
Wetterlage und Entwicklung Bereits am 13. September trat "Roke" das erste Mal in Erscheinung, als sich über den warmen Wassern des tropischen Nordpazifiks Gewitterkomplexe zu einem Tropensturm formierten. In den ersten Tagen zeigte sich "Roke" noch unschlüssig, wie die weitere Entwicklung und seine Zugbahn aussehen würden. Und entsprechend schwer taten sich auch verschiedene Vorhersagemodelle in der Abschätzung vor allem der Intensität des Wirbelsturms. Als Tropensturm, zwischendurch auch nur als tropische Depression, bewegte sich "Roke" zunächst langsam in westliche Richtung auf Okinawa zu, um dort auf eine nördliche Bahn einzuschwenken. Am 19. und in der Nacht zum 20. September setzte dann rund 500 Kilometer südlich von Kyuschu eine rasante Entwicklung ein und innerhalb von 12 Stunden vertiefte sich "Roke" zu einem Taifun der Kategorie 3, später sogar kurzzeitig 4. Die mittleren Windgeschwindigkeiten erreichten Werte um 110 kt (203 km/h). Unter ständiger Zunahme der Verlagerungsgeschwindigkeit bewegte sich der Taifun nordostwärts, am 21. erfolgte der Landgang bei Hamamatsu in der Präfektur Shizuoka. Danach verlor der Taifun rasch an Kraft und am 22. seinen tropischen Charakter. Mit Annäherung des Taifuns an das japanische Festland liefen umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen an, bei denen 1,21 Millionen Einwohner aus 512.000 Haushalten dazu aufgefordert wurden, bedrohte Gebiete zu verlassen. Trotzdem kamen mindestens 7 Menschen ums Leben. Erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Leben gab es auch im Großraum Tokyo, wo die meisten Züge im Feierabendverkehr ausfielen. Die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge fuhren auf der Tokaido-Linie zwischen Tokyo und Osaka nicht mehr, genauso wenig wie auf der Yamagata-Linie zwischen Shinjo und Fukushima, auch 300 Inlandsflüge wurden gestrichen. Zugbahn/Niederschlagsmengen/Animation
Fast immer stellen bei tropischen Wirbelstürmen die enormen
Niederschläge die größte Gefahr dar.
Großflächige Überschwemmungen, Hochwasser
führende Flüsse und Erdrutsche können für immense
Schäden an Gebäuden, an der Infrastruktur und in der Landwirtschaft
sorgen.
Nachstehend der Verlauf des Niederschlag an der Station Tokushima. In rot aufgetragen: Stundenwerte des Niederschlags, in schwarz die Summenkurve (Gesamtniederschlag bis zum Zeitpunkt). Darunter die Niederschlagsmengen des 72-stündigen Zeitraums vom 19. bis zum 22. September 2011, jeweils 09 UTC, an verschiedenen japanischen Stationen. Quelle: AMeDAS / digital-typhoon.org
Text: BM
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