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Donnerstag, 3. Februar 2011, 23:30 MEZ
Glatteis Mitte/Süden Deutschlands 03.02.2011 Satellitenbild: 03.02.2011, 09:35 UTC, METOP-A VIS/IR Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
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Nur einen Tag nach der Glatteislage im Norden Deutschlands (siehe Artikel) kam es am 3. Februar 2011 in der Mitte und im Süden Deutschlands zu gefrierendem Regen. Auch hier gab es mehrere hundert Unfälle.
Wetterlage und Entwicklung Die Kaltfront vom 01./02.02.2011 konnte die durch die Inversionswetterlage in den Niederungen entstandene Kaltluftschicht lediglich im Norden Deutschlands, nicht aber in der Mitte und im Süden vollständig beseitigen. Die Wetteraktivität war hier zu gering, um die Luft hinreichend zu durchmischen und die Inversion restlos aufzulösen. Hinzu kam, dass die Temperaturen in der Nacht zum 3. bei teilweise auflockernder Bewölkung erneut in den frostigen Bereich zurückgingen oder darin verweilten.
Im Norden verlief die Nacht dagegen bereits frostfrei; dort fiel mit Ankunft des okkludierenden Frontensystems von Tiefdruckgebiet "Klaus" mit Zentrum über Island unmittelbar Regen. In dem sich schließenden Warmsektor wurde eine Schliere milder Luft mitgeführt, im 850-hPa-Niveau stiegen die Werte von -2 bis -4 °C am Nachmittag des 2. auf verbreitet +1 bis +3 °C an. Entsprechend gingen die Niederschläge anfangs durchweg in flüssiger Form nieder; bei weiterem Voranschreiten nach Südosten hin gefror der Regen bei frostigen Werten am Boden. Erste Stationen meldeten bereits um 2 Uhr MEZ gefrierenden Regen (z. B. Bonn-Roleber, Köln/Bonn Flgh., Bad Lippspringe). Zum Berufsverkehr am Morgen war ein breiter Streifen vom Saarland und Rheinland-Pfalz über Südhessen und den Norden Baden-Württembergs bis nach Thüringen, Sachsen und Südbrandenburg von gefrierendem Regen betroffen. Nur an wenigen Stationen (z. B. Idar-Oberstein) wurden auch Schneeflocken beobachtet. Mit fortschreitendem Okklusionsprozess und weiterer Hebung der Luft im Warmsektor gingen die Temperaturen in 850 hPa auf Werte um 0 °C zurück. Folglich fiel Richtung Süden und Südosten hin im Tagesverlauf immer öfter Schnee statt gefrierender Regen. Am Abend ließen Schnee und Regen über dem Süden Deutschlands nach, die Front löste sich auf.
Besonders in der Mitte Deutschlands kam es zu größeren Behinderungen auf Straßen und Wegen. Allein in Sachsen zählte die Polizei knapp 200 Unfälle in nur sechs Stunden. Meist blieb es bei Blechschäden, beispielsweise im Burgenlandkreis jedoch wurde eine Person schwer verletzt. In manchen Landkreisen fuhren keine Busse mehr oder kamen mit erheblichen Verspätungen an ihrem Ziel an. Text: CE
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