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Freitag, 10. September 2010, 12:00 MESZ
Starkregen, Gewitter Südostfrankreich 06.-08.09.2010 Satellitenbild: 07.09.2010, 16:17 UTC, NOAA-15 VIS/IR Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
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Außergewöhnlich intensive Regenfälle und Gewitter gingen Anfang September 2010 im Südosten Frankreichs nieder. An zahlreichen Stationen fielen über 100 mm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden, örtlich sogar mehr als 300 mm.
Wetterlage und Entwicklung Zu Beginn der ersten Septemberdekade 2010 hatte sich eine Omega-Wetterlage über dem atlantisch-europäischen Raum eingestellt. Ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet ("Helmut") über Nordeuropa wurde dabei von Langwellentrögen über dem östlichen Nordatlantik und Osteuropa flankiert. Zum 6. und 7. weitete sich der atlantische Trog nach Südosten aus und griff mit seiner hebungsaktiven Vorderseite auf Westeuropa über. Mit einer südwestlichen Strömung gelangte vorübergehend sehr warme, zugleich aber auch feuchte Mittelmeerluft in den Süden Frankreichs.
Auf der Vorderseite des Höhentroges lief in der Nacht zum 7. ein erster kurzwelliger Anteil nach Nordosten ab und stellte großräumige Hebungsantriebe bereit. Dabei formierten sich vom Löwengolf bis zur Côte d'Azur und zum Rhônetal kräftige Schauer und Gewitter; in Saint-Gervasy im Département Gard fielen innerhalb von zwei Stunden 74 mm. Starke Regenfälle gab es zudem, bandförmig angeordnet, im Bereich der vom Südwesten des Landes bis ins Elsass orientierten Kaltfront eines dem Höhentrog unterliegenden Tiefdrucksystems mit Zentren südlich von Island und über Irland (z. B. Aurillac 42 mm).
Durch die heftigen Regenfälle kam es vielerorts zu Überschwemmungen und regional zu Schäden. Niederschläge diesen Ausmaßes treten im Süden Frankreichs vor allem im Spätsommer und Herbst auf, wenn das Mittelmeerwasser am wärmsten ist und sich infolge starker Verdunstung die von Südwesten herangeführte Warmluft mit viel Feuchtigkeit anreichern kann. Ähnlich intensive Regenfälle mit sogar noch größeren Niederschlagsmengen hatte es zuletzt in den Jahren 2005 (siehe Artikel) und 2002 gegeben. Wetterwerte Nachstehend die größten gemessenen Niederschlagsmengen im Süden Frankreichs vom 06. bis zum 08.09.2010. Rot markiert sind neue Stationsrekorde für 24-stündige Niederschlagsmengen. Quelle: Météo-France
Satellitenbilder
Text: CE
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