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Sonntag, 11. Oktober 2009, 19:15 MESZ
Tropischer Wirbelsturm 20W Taifun "Melor"
Japan Satellitenbild: 07.10.2009, 05:30 UTC, MTSAT VIS/IR Quelle: NOAA / OSEI |
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Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, als mit "Melor" am 7. und 8. Oktober 2009 zum ersten Mal seit dem Jahr 2007 wieder ein Taifun auf das japanische Festland übergriff. An der Südostküste der Hauptinsel Honshū fielen örtlich knapp 200 mm Regen innerhalb von 24 Stunden.
Wetterlage und Entwicklung Als 18. tropischer Sturm der westpazifischen Taifunsaison 2009 ging "Melor" am 29. September bei 11° nördlicher Breite und 157° östlicher Länge aus einer tropischen Depression hervor. Auf seinem Weg nach West-Nordwest verstärkte er sich rasch und erreichte am 04.10. sogar die höchste Kategorie fünf. Die mittleren Windgeschwindigkeiten betrugen zu diesem Zeitpunkt 145 kt (269 km/h); über dem offenen Meer waren zunächst jedoch keine Schäden zu befürchten. Allerdings beeinflusste "Melor" als der stärkere der beiden Stürme wahrscheinlich die Zugbahn von Taifun "Parma" (siehe Artikel) nach dem Prinzip des Fujiwara-Effektes entscheidend. Einige hundert Kilometer östlich der Riukiu-Inseln änderte der Taifun am 6. seinen Kurs und bog unter deutlicher Abschwächung nach Norden und schließlich nach Nordosten um. Der Landgang in Japan erfolgte am späten Abend des 7. (mitteleuropäischer Zeit) unweit von Nagoya auf der Hauptinsel Honshū. Obwohl "Melor" bei seinem Landgang nur noch als Kategorie-1-Taifun geführt wurde, kam es entlang der Südostküste von Honshū verbreitet zu heftigen Regenfällen. Die größte 24-stündige Menge wurde in der Stadt Tsu mit 192 mm gemessen, in der Hauptstadt Tokio fielen 143 mm. Das entspricht fast dem gesamten mittleren Monatsniederschlag im Oktober (165 mm). Am internationalen Flughafen von Tokio konnten am 8. zudem Spitzenböen bis 124 km/h registriert werden. Durch den Taifun kamen mindestens vier Menschen ums Leben, tausende mussten ihre Häuser verlassen. Vor allem in den Gebieten westlich von Tokio richtete "Melor" schwere Schäden an. In Tokio selbst sorgte der Sturm für Behinderungen im Flug- und Schienenverkehr. Mehr als 320 Flüge und zahlreiche Züge wurden gestrichen. Wetterwerte Nachstehend die höchsten gemessenen 24-stündigen Regenmengen in Japan bis zum 08.10.2009, 00 UTC (soweit verfügbar). Dazu eine Auswahl gemessener Spitzenböen am 07. und 08.10.2009 (Quellen: DWD und WetterOnline).
Zugbahn/Satellitenbilder
Text: CE
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