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Montag, 21. Januar 2008, 19:30 MEZ
Sturm Großbritannien, Südskandinavien, Baltikum 18./19.01.2008 Satellitenbild: 19.01.2008, 11:03 UTC, NOAA-18 VIS/IR Quelle: B. J. Burton |
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Wetterlage und Entwicklung Nur zwei Tage nach Sturmtief "Jesse" (siehe Artikel) entwickelte sich innerhalb einer unverändert gut ausgeprägten Frontalzone ein weiteres kräftiges Tiefdruckgebiet. Es brachte dem Norden Großbritanniens sowie dem Süden Skandinaviens schwere Sturm-, teilweise auch Orkanböen. "Louisa", so der Name des Tiefs, entstand am 17.01. am Okklusionspunkt eines sich zum mittleren Nordatlantik verlagernden Tiefs. Auf dem Weg nach Nordosten geriet "Louisa" unter die Vorderseite eines von Nordwesten heranschwenkenden Höhentroges. Die Lage unterhalb des linken Auszuges eines in diesem Bereich kräftigen Jetstreams begünstigte am 18. zudem den weiteren Werdegang des Tiefs. Es zog knapp nördlich an Schottland vorbei, über die nördliche Nordsee hinweg und bis zum 19., 00 UTC zur Südwestküste Norwegens. Unter allmählicher Abschwächung überquerte "Louisa" am 19. rasch Norwegen und Schweden und lag mit ihrem Zentrum um 12 UTC bereits über dem Bottnischen Meerbusen. Am 20. und 21. bewegte sich das Tief weiter nach Nordosten Richtung Karelien, wo es sich schließlich auflöste. "Louisa" sorgte am 18. vor allem in Schottland für schwere Sturmböen. Auf South Uist, der zweitgrößten Insel der Äußeren Hebriden, und in Skye/Lusa erreichte der Wind in Böen orkanartige Stärke (107 km/h bzw. 104 km/h). Im Norden Englands traten Sturmböen auf (z.B. Liverpool Airport 81 km/h). In der Nacht zum 19. griff das sich intensivierende Sturmfeld auf die Nordsee und Südnorwegen über. Um Mitternacht schon fegten über die mitten in der Nordsee gelegene norwegische Ölbohrinsel Ekofisk Orkanböen hinweg und noch im Laufe der Nacht verzeichnete Utsira, eine Insel vor der Westküste Norwegens, eine 151 km/h-Böe. Im nur wenige Kilometer entfernten Haugesund auf dem Festland wurde ebenfalls eine Orkanböe registriert (120 km/h). Weitere orkanartige Böen meldeten im Tagesverlauf die Leuchttürme Lista Fyr (108 km/h) ganz im Süden sowie Sklinna (104 km/h), rund 200 Kilometer nördlich von Trondheim. In Dänemark und Südschweden dagegen blieben die Böen hinter den Spitzenwerten aus Norwegen zurück. Dort kam es lediglich zu Sturm-, vereinzelt zu schweren Sturmböen (z.B. Stockholm/Bromma 93 km/h). Sturmböen wurden auch in den baltischen Staaten notiert (z.B. Ristna/EST 90 km/h). Über Schäden durch "Louisa" wurde nichts bekannt. Text: CE
Wetterwerte Nachstehend ausgewählte Spitzenböen vom 18.01.2008 (Großbritannien) und vom 19.01.2008 (Schweden, Dänemark, Baltikum), zusätzlich maximale Mittelwinde (Mittelungszeitraum 10 Minuten) und Spitzenböen verschiedener norwegischer Stationen (Quellen: WetterOnline, met.no):
Satellitenbilder
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