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Mittwoch, 12. Dezember 2007, 20:00 MEZ
Stürme West-, Mitteleuropa 06.-09.12.2007 Satellitenbild: 08.12.2007, 13:15 UTC, NOAA-18 VIS/IR Quelle: B. J. Burton |
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Wetterlage und Entwicklung Rasche Frontdurchgänge, viel Wind und wiederholte Niederschläge kennzeichnen gut ausgeprägte Westwetterlagen über Europa im Winterhalbjahr. Eine solche stellte sich im ersten Dezemberdrittel 2007 ein. Nach dem ersten schweren Sturm "Fridtjof" am 02. und 03.12. (siehe Artikel) beeinflussten eine knappe Woche später zwei weitere Stürme mit ihren Starkwindfeldern West- und Mitteleuropa. Tief "Hannes" tauchte bereits am 4. bei Neufundland auf den Analysekarten auf. Am 7. wurde es mit einem Kerndruck von unter 975 hPa wenige Kilometer nördlich von Schottland analysiert. Zu dieser Zeit entwickelte sich an der Kaltfront aus einer Welle ein Randtief, das fortan als "Hannes" bezeichnet wurde und bis zum 8. über Dänemark zur Ostsee zog. Das breite Starkwindfeld auf dessen Südseite erfasste den Süden Großbritanniens und Nordfrankreich am Nachmittag des 6., wobei die kräftigsten Böen am Vormittag des 7. mit Passage der Kaltfront auftraten. Verbreitet kam es zu Sturm- und schweren Sturm-, jedoch nur örtlich zu orkanartigen Böen (z.B. Aberporth (GB) 115 km/h). Im Tagesverlauf nahm der Wind auch in Deutschland Fahrt auf. Auf dem 1142 Meter hohen Brocken im Harz pfiff es mit 140 km/h, nicht viel weniger hatte der Feldberg im Schwarzwald (1493 Meter) mit 137 km/h zu bieten. Im Flachland blieb es meist bei Sturmböen, vereinzelt gab es auch mal eine schwere Sturmböe oder gar eine orkanartige Böe (z.B. Landsberg 104 km/h). Neben dem Wind war in Zusammenhang mit "Hannes" auch ergiebiger Regen ein Thema. In den Mittelgebirgen und an den Alpen fielen 30 bis 40 mm innerhalb von 24 Stunden auf durch wiederholte Niederschläge in den Tagen zuvor sowieso schon durchnässte Böden. Einige Flüsse wie beispielsweise der Main führten daraufhin Hochwasser. Während "Hannes" über West- und Mitteleuropa seine größte Wetteraktivität entfaltete, hatte sich etwa 3000 Kilometer weiter westlich Tief "Isaak" in Position gebracht. Es verlagerte sich binnen 48 Stunden vor die irische Küste und vertiefte sich dabei um 30 hPa. "Isaak" wies die größten Luftdruckgegensätze auf der Südwestseite seines Kerns auf. Dieser wanderte bis zum 10. nur noch langsam und unter Abschwächung quer über den Süden Englands, den Ärmelkanal sowie Benelux hinweg nach Norddeutschland. Besonders an der französischen Atlantikküste blies der Wind am 9. mit Böen bis Orkanstärke. Beg Melen und Pointe du Raz meldeten jeweils 137 km/h, Ouessant und Penmarch 130 bzw. 126 km/h. In Großbritannien hatte Culdrose in Cornwall mit 124 km/h die Nase vorne. Nicht ganz so kräftig, aber vielerorts mit schweren Sturmböen wehte der Wind in den Benelux-Staaten. Am Amsterdamer Flughafen in Schiphol wurden 97 km/h verzeichnet, am Flughafen Oostende in Belgien 104 km/h - das entspricht Windstärke 11. Text: CE
Wetterwerte Nachstehend ausgewählte Spitzenböen vom 06. bis 09.12.2007 aus Großbritannien, Frankreich, Benelux und Deutschland sowie die höchsten 24-stg. Regenmengen aus Deutschland vom 08.12.2007, 06 UTC (Quellen: DWD, WetterOnline):
Satellitenbilder
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