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Montag, 2. Oktober 2006, 14:00 MESZ
Starkregen Südeuropa 23.-27.9.2006 Satellitenbild: 25.9.2006, 9:41 UTC, NOAA 17 VIS Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
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Wetterlage und Entwicklung Wie schon 10 Tage zuvor gab es im westlichen und zentralen Mittelmeerraum auch vom 23. bis zum 26.9. wieder kräftige und von Gewittern begleitete Regenfälle. Gewitter, die auch durchaus heftig ausfallen und mit Starkregen einher gehen können, sind am Mittelmeer von September bis ins Frühjahr hinein nicht ungewöhnlich und sorgen dort für den größten Teil des Jahresniederschlags. Ein mächtiges Höhentief, in dem auch der ehemalige tropische Wirbelsturm "Gordon" aufgegangen war, erstreckte sich am 23.9.2006 über die Iberische Halbinsel südwärts. Er schwenkte in den Folgetagen langsam ostwärts und schnürte sich in seinem Südteil ab. Ein abgeschlossenes Höhentief lag schließlich über Italien, bewegte sich kaum weiter und löste sich langsam auf. Am Boden korrespondierte dazu das Tiefdruckgebiet "Querida", es entstand bei den Balearen und lag mit seinem Zentrum am 27.9. über Süditalien. Die Hauptniederschlagsaktivität entfaltete sich zunächst über Südfrankreich, der Mont Aigoual erhielt vom 24. auf den 25.9.2006 eine 24-stündige Regenmenge von 185 mm. In den beiden Folgetagen verlagerte sich das Geschehen weiter nach Osten, die heftigsten Gewitter entluden sich nun über Sardinien, Italien und den Gebieten rund um die Adria (zB Crotone 116 mm). Ruhiger ging es zunächst in Mitteleuropa zu. Allerdings beendete eine Tiefdruckrinne, die das Tief "Querida" über dem Mittelmeer mit ex-"Gordon" über der Nordsee verband, das warme und trockene Altweibersommerwetter in Deutschland. Von Frankreich kommend griff die Tiefdruckrinne auf Deutschland über und führte feucht-warme Luft heran. In dieser Luftmasse enstanden kräftige, zum Teil gewittrige Schauer, die in Friedrichshafen am Bodensee 59 mm und in Würzburg 47 mm Regen brachten.
Niederschlagsmengen
Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Regenmengen in Südeuropa vom 24.-27.9.2006,
jeweils 24-stündig von 06 bis 06 UTC:
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