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Donnerstag, 5. Januar 2006, 11:30 MEZ
Schneefälle Südostbayern und Österreich 1.-3.1.2006 Satellitenbild: 2.1.2006, 12 UTC, MET8 VIS Quelle: Eumetsat |
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Wetterlage und Entwicklung Nur wenige Tage, nachdem der Nordosten Deutschlands einen teilweise kräftigen Neuschneezuwachs erhalten hatte (siehe Artikel), kam es erneut zu ergiebigen Schneefällen, die dieses Mal ganz im Südosten des Landes auftraten. Das verantwortliche Tiefdruckgebiet hatte den Namen "Annekathrin" erhalten. Sein Zentrum lag am 1.1.2006 über Norditalien, zog in den Folgetagen über die nördliche Adria bis nach Ostösterreich/Ungarn. Das Hebungs- und damit Wolken- und Niederschlagsgebiet sorgte besonders im Norden Österreichs sowie in Südostbayern für intensive und anhaltende Schneefälle, die größten Mengen fielen dabei am 2.1.2006. Bei in Bodennähe nord- bzw. nordöstlicher Anströmung machen sich die Staueffekte an den Alpen immer besonders nachhaltig bemerkbar, in der warmen Jahreszeit können solche Wetterlagen zu Hochwasser führen. Die Niederschlagsmengen summierten sich vom 1. bis zum 4.1.2006 auf bis zu 70 mm (zB Zugspitze), die Neuschneemengen auf bis zu einem Meter. In Deutschland waren insbesondere die Gebiete südöstlich der Isar betroffen, etwas Schnee gab es auch im Allgäu, in Österreich die Länder Salzburg und Oberösterreich. Die in die Zirkulation mit einbezogenen Luftmassen waren nicht sehr kalt, die Temperaturen lagen während des Schneefalls um oder leicht über 0 Grad, die Nullgradgrenze etwa bei 600 Metern. Der schwere und nasse Schnee, ein Kubikmeter kann 300 bis 500 kg schwer werden, trug zum Einsturz des Daches einer Eissporthalle in Bad Reichenhall bei, bei dem 15 Menschen den Tod fanden. Auch in Österreich hielten einige wenige Hallenflachdächer den Schneemassen nicht stand und stürzten ein. Umgestürzte Bäume oder auf Oberleitungen herabgefallene Äste führten zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr, einige Strecken mussten gesperrt werden. Für die Berge wurde die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4 ausgerufen. Am bayerischen Alpenrand fiel für 12.000 Haushalte und Betriebe zeitweise der Strom aus, zu Unterbrechungen in der Stromversorgung kam es bei 20.000 Haushalten auch in Österreich. Ergiebige Schneefälle am Alpenrand sind nicht ungewöhnlich, in der Vergangenheit fielen schon weitaus größere Schneemengen. Als problematisch erwiesen sich dieses Mal die relativ hohen Temperaturen, die zu einem hohen Wasseranteil im Schnee und damit zu einem großen Gewicht der Schneemassen führte.
Schneehöhen
Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Schneehöhen vom 1. bis zum 3.1.2006:
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