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Sonntag, 31. Juli 2005, 15:00 MESZ
Monsun Indien Juni/Juli 2005 Satellitenbild: 26.7.2005, 10:00 UTC, MET 5 IR Quelle: Dundee University |
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Wetterlage und Entwicklung Der S�dwestmonsun, der jedes Jahr im S�den und Osten Asiens den Gro�teil des Jahresniederschlages bringt, sorgte bereits vor einigen Wochen in China f�r gr��ere �berschwemmungen (siehe Artikel. Besonders markant vollzieht sich der jahreszeitliche Wechsel der Windsysteme in Indien. Allerdings ist der Beginn des S�dwestmonsuns, seine Intensit�t, seine Andauer und sein Fortschreiten von Jahr zu Jahr erheblichen Schwankungen unterworfen, entsprechend gravierend k�nnen die Auswirkungen sein. Der meiste Niederschlag f�llt in Indien in den Monaten von Juni bis September. In diesem Jahr startete der Monsun mit Versp�tung; er erreichte den s�d�stlichen Teil der Bay of Bengal und die s�dliche Andamanensee am 26.5. und damit 11 Tage zu sp�t. Auf dem indischen Festland, in Kerala ganz im S�dwesten, begann der Monsun am 5.6., im Mittel markiert der 1.6. den Beginn der Regenzeit. Bis zum 8. verlagerte sich der Monsun �ber die s�dlichen Landesteile und die Westk�ste entlang bis nach Goa. Hier wurde er f�r etwa 8 Tage station�r. Eine ungew�hnliche antizyklonale Zirkulation hielt sich in der ersten Monatsh�lfte �ber den zentralen Landesteilen; mit ihr gelangte mit einer kr�ftigen nordwestlichen Str�mung trocken-kontinentale Luft in die �stlichen und nord�stlichen Landesteile, so dass die Hitzewelle hier zun�chst noch andauerte. Erst mit zwei Wochen Versp�tung am 16.6.2005 setzte der Monsun dann auch im Nordosten der Hitzewelle ein Ende. Seit 1960 begann der Monsun in Nordostindien nur in 4 F�llen �hnlich sp�t: 1979 (23.6.), 1981 (17.6.), 1983 (20.6.) und 1986 (16.6.). Bis zum 22.6. verzeichnete Indien landesweit noch ein Niederschlagsdefizit von 49%. Ab dem 16.6. kr�ftigte sich die monsunale Str�mung �ber der Arabischen See und der Monsun arbeite sich an der Westk�ste weiter nordw�rts vor, die Niederschl�ge allerdings beschr�nkten sich �berwiegend auf die K�stengebiete; erst in der letzten Juniwoche hatte sich im ganzen Land der Monsun durchgesetzt und das Niederschlagsdefizit verringerte sich. Am 30.6. lag der Monsun etwa 14 Tage vor der Zeit an der westlichen Grenze Rajasthans ganz im Nordwesten Indiens an der pakistanische Grenze. Gr��ere Regendefizite verzeichnete Ende Juli nur noch der Nordosten, landesweit lag die Regenmenge 2% �ber der Norm. Abgesehen von einem kleinen Gebiet am Shillong-Gebirge im Nordosten, wo das aus diesem Grunde als besonders regenreich bekannte Cherrapunji im Monat Juli im Mittel 3272 (!) mm Regen empf�ngt, sind die Gebiete an der Westk�ste am Fu�e der Westghats am feuchtesten. So fallen zum Beispiel in Goa im Juni und Juli mittlere Regenmengen von �ber 800 mm. Bei Tagesniederschlagsmengen, die am 26.7.2005 in Bombay mehr als 400 mm erreichten, sind allerdings Sch�den unausweichlich. F�r Bombay und Umgebung ist gar von den heftigsten Monsunregen seit 100 Jahren die Rede. In der 15 Millionen-Metropole an der Westk�ste Indiens gab es Erdrutsche, Stromausf�lle und andere Sch�den an der Infrastruktur (zB Stra�en und Trinkwassersystem). Der Flughafen, der bereits Mitte der Woche f�r zwei Tage geschlossen werden musste, stellte seinen Betrieb am Sonntag, 31.7.2005, erneut ein. Insgesamt kamen in Bombay und im Umland bislang mehr als 1000 Menschen ums Leben.
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