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Dienstag, 14. Juni 2005, 23:30 MESZ
Starkniederschläge Südosteuropa 5.-11.6.2005 Satellitenbild: 9.6.2005, 5:24 UTC, NOAA 15 VIS Quelle: Geog. Inst., Univ. Bern |
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Wetterlage und Entwicklung Kalte Luft aus Nordwesten, die in Deutschland für die Schafskälte verantwortlich war (siehe auch Artikel), sorgte auch weiter im Südosten Europas für heftige Wettererscheinungen. Ein mächtiger Höhentrog, angefüllt mit Kaltluft, reichte am 7.6.2005 bis zur südlichen Adria und zur Ägäis. In den Folgetagen schwenkte dieser Trog in seinem Nordteil weiter nach Osten, im Süden hingegen vollzog sich ein Abschnürungsprozess; ein eigenständiger Höhenwirbel entstand und drehte unter Verstärkung über dem Balkan seine Kreise. Ab dem 11.6.2005 verlagerte sich der Höhenwirbel langsam nach Nordwesten und gliederte sich einem neuen, vom Nordmeer südostwärts schwenkenden Höhentrog an. Am Boden zeigte sich das zugehörige Tief mit dem Namen "Rolf" nicht besonders stark ausgeprägt. Allerdings transportierte es auf seiner Vorderseite aus Südosten warme und feuchte Luft heran, die heftige und ergiebige Niederschläge ermöglichte. Im Zentrum des Höhenwirbels betrug die Temperatur im 850 hPa-Niveau kaum mehr als 0°C. Ergiebige Niederschläge fielen von der Adriaküste bis nach Südpolen, im Bereich der Hohen Tatra wurden auch die größten Mengen registriert, die Bergstation Kasprowy Wierch erreichte 188 mm, in Zakopane kamen immerhin noch 151 mm zusammen. In Sofia fiel während dieser 6 Tage mit 91 mm erheblich mehr als sonst im ganzen Monat Juni (72 mm). In den Bergen oberhalb von 1500 bis 1800 schneite es kräftig. Präsentierte sich die 1989 m hoch gelegene Station Kasproy Wierch am 8.6. morgens noch schneefrei, waren 24 Stunden später die Schneedecke bereits 18 cm hoch, tags darauf 48 cm und am Samstag, 11.6., schließlich 85 cm!
Niederschlag
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