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Sonntag, 15. Mai 2005, 21:00 MESZ
Rekordwärme / Gewitter Deutschland 26.-29.5.2005 Satellitenbild: 29.5.2005, 11:49 UTC, NOAA 18 VIS Quelle: B. J. Burton |
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Wetterlage und Entwicklung Die letzten Tage des Mai 2005 brachten eine ungewöhnliche Hitzewelle nach Deutschland und sorgten dafür, dass der Monat, der sich doch weitgehend durch eine kühle und feuchte Witterung ausgezeichnet hatte, im Mittel noch etwas zu warm ausfiel. Temperaturen um 30°C wurden darüberhinaus nur an den ersten beiden Maitagen erreicht (siehe Artikel). Bereits am 27.5.2005 wölbte sich über Mitteleuropa ein mächtiger Höhenrücken auf; ein sich langsam von Westen nähernder Höhentrog unterstützte die Zufuhr sehr warmer Luft aus Südwesten. Im 850 hPa-Niveau lagen die Temperaturen in fast ganz Deutschland am 28.5. deutlich über 15°C. Die Warmluft machte sich zunächst im Südwesten des Landes bemerkbar, wo am 26.5. entlang des Rheines die 30°C-Marke überschritten wurde (zB Rheinau 31.7°C, Kalkar 31.8°C). Die Erwärmung machte tags darauf weitere Fortschritte und fast der gesamte Westen und Süden konnte Tageshöchsttemperaturen jenseits der 30°C vermelden (Rheinau 33.6°C, Karlsruhe 32.9°C, Nürnberg 30.3°C). Der Höhepunkt der Hitzewelle war am Samstag, 28.5.2005, erreicht; der Hitzepol verlagerte sich in den Norden und Osten Deutschlands, während von Westen bereits wieder geringfügig kühlere Luft einfloss. Nahezu im ganzen Land stiegen die Temperaturen auf neue Rekordwerte für die 3. Maidekade, vielerorts wurden die bisherigen Extrema gleich um mehrere Grade überboten (zB Westermarkelsdorf 29.7°C, bisher 26.5°C, Warnemünde 32.8°C, bisher 29.5°C). Den höchsten Wert verbuchte Holzdorf in Sachsen-Anhalt mit 34.9°C für sich, Jena stand dem mit 34.8°C kaum nach. Am Sonntag, 29.5.2005, setzte sich die kühlere Luft in der gesamten Nordwesthälfte Deutschlands durch und 30°C konnten hier nicht mehr erreicht werden. Die höchsten Temperaturen wurden nun aus dem Südosten vermeldet, wo Weiden in der Oberpfalz 32.8°C oder Regensburg 32.7°C maßen. Selbst auf dem 1832 m hohen Wendelstein stieg erstmals seit Beginn der Messungen das Thermometer in der 3. Maidekade auf über 20°C (20.9°C). Die Gewittertätigkeit blieb zunächst gering. Am 28.5.2005 schien die Sonne den ganzen Tag von einem nahezu wolkenlosen Himmel, nur im Nordschwarzwald brachte ein Gewitter in Freudenstadt 23 mm. Auch der Sonntag verlief entgegen den meisten Prognosen noch meist niederschlagsfrei, Hitzegewitter bildeten sich am Nachmittag bevorzugt über den südlichen Mittelgebirgen (Schwarzwald, Vogesen, Jura), siehe auch Satellitenbilder unten. Erst in der Nacht lebte die Gewitteraktivität im Vorfeld der von Westen heranrückenden Kaltfront kräftig auf. Von Nordostfrankreich kommend zogen teilweise kräftige Gewitter nach Nordosten und erfassten einen Streifen vom Saarland, Rheinland-Pfalz über das südliche Nordrhein-Westfalen und südliche Niedersachsen bis hin nach Mecklenburg-Vorpommern. In Merzig im Saarland wurde eine Niederschlagssumme von 52 mm registriert! (Siehe auch das letzte Satellitenbild) Am Montag, 30.5.2005, ging zuletzt auch im Südosten die Hitzeperiode zu Ende. Hier brachten Gewitter ab dem Nachmittag in Bayern bis zu 28 mm (Vilsbiburg und Teisendorf). Weiter östlich allerdings nahmen die Gewitter zum Teil unwetterartigen Charakter an (Österreich, Tschechien, Polen). Gewitterregen brachten in Salzburg 77 mm Niederschlag, in Wroclaw (Breslau, Polen) fielen zwar nur 25 mm, allerdings richteten hier orkanartige Böen bis 104 km/h Schäden an.
Temperatur
Niederschlag
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