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20. August 2004, 15:00 MESZ
Tropischer Wirbelsturm "Charley", 9.8.-15.8.2004 USA Satellitenbild: 13.8.04, 18:55 UTC, GOES 12 VIS Quelle: CIMSS, Univ. of Madison |
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Tropischer Sturm 02L "Bonnie" & Hurrikan 03L, "Charley" Nur wenige Tage, nachdem der erste Hurrikan der Saison, "Alex" knapp an der Küste von North Carolina vorbeigeschrammt war (Artikel), traten fast zeitgleich zwei weitere tropische Tiefdruckgebiete in Erscheinung. Das erste, "Bonnie", erreichte noch nicht den Status eines Hurrikans, der tropische Sturm ging im Norden Floridas an Land, größere Schäden traten nicht auf. Sein Nachfolger "Charley" hingegen erreichte am 11.8.2004 Hurrikanstärke. Zwei Tage zuvor nahm der Sturm vor der Küste Venezuelas als tropische Depression seinen Anfang. Der Wirbelsturm zog nach Nordwesten südlich an Jamaika vorbei und überquerte, allmählich in nördliche Richtung einschwenkend, vom 12. auf den 13.8. den Westteil Kubas. "Charley" nahm nun Kurs auf Florida und entwickelte sich stärker als erwartet. Unmittelbar vor dem Landfall wenig nordwestlich von Fort Myers wurden am 13.8. zwischen 18 und 21 UTC die höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten von 125 kt (232 km/h) und Böen von 150 kt (278 km/h) erreicht. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Druck im Zentrum 941 hPa, "Charley" gehörte damit zur Kategorie 4, war aber von seiner Ausdehnung her relativ klein. Auf seinem weiteren Weg durch Florida hinterließ der Wirbelsturm eine 320 Kilometer lange und 50 Kilometer breite Schneise der Verwüstung, bevor er bei Daytona Beach wieder aufs Meer hinauszog. "Charley" trat im Norden South Carolinas erneut aufs Land über und zog dann die amerikanische Ostküste entlang nach Nordosten. "Charley" richtete immense Schäden an, die Schadenssumme wird mit 20 Mrd. US$ angegeben. Die Küstenstadt Punta Gorda wurde vollkommen zerstört. Mindestens 19 Menschen kamen ums Leben, 1.1 Millionen Personen waren zeitweise ohne Strom.
Zwölf Jahre nach Hurrikan "Andrew", der 1992 südlich an Miami vorbei
von Ost nach West durch Florida gebraust war und inflationsbereinigt einen
Gesamtschaden von rund 45 Mrd. US$ verursacht hat, entpuppt sich nun "Charley"
als einer der teuersten Hurrikane in der US-amerikanischen Geschichte.
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