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Montag, 24. Mai 2004, 14:00 MESZ
Frost Deutschland, Benelux 21.5.2004 Satellitenbild: 23.5.04, 12:55 UTC, NOAA 16 VIS Quelle: FU Berlin |
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Wetterlage und Entwicklung Aus Norden vordringende Kaltluft beendet am Freitag, 21.5.2004, in Deutschland einen kurzen frühsommerlichen Witterungsabschnitt. Die zugehörige Kaltfront lag gegen Mittag quer über Deutschland, vor allem in ihrem östlichen Bereich führte sie ein ausgedehntes Niederschlagsfeld mit. Im Süden des Landes bildeten sich in der Warmluft zahlreiche Gewitter (siehe Artikel). Die Temperaturen im 850 hPa-Niveau lagen über Deutschland gebietsweise unter -5°C, im Bereich eines am Sonntag nach Südosten durchschwenkenden Höhentroges in 500 hPa sogar unter -30°C. In der frischen Polarluft konnte im Norden in der meist klaren Nacht zu Samstag, 22.5.2004, das Thermometer bereits weit absinken, örtlich trat Luftfrost auf (zB Bad Lippspringe, Göttingen). Selbst in der Niederlanden gab es örtlich Frost. Im Laufe des Samstags setzte sich die Kaltluft auch im nördlichen Alpenraum durch und ließ die Temperatur auf der Zugspitze auf unter -12° zurückgehen. Entsprechend kühl wurde die darauffolgende Nacht zum Sonntag, die nun auch in Baden-Württemberg und Bayern mancherorts Frost brachte (zB Augsburg). Ein Höhenwirbel, der von Skandinavien südwärts ziehend Deutschland erreichte, sorgte im Norden mit Wolken und Wind für eine frostfreie Nacht. Der Höhenwirbel gestaltet das Wetter am Sonntag, 23.5.2004, in ganz Deutschland wechselhaft mit zahlreichen Regen- und Graupelschauern. Besonders intensiv fielen die Schauer im Nordosten aus, hier bildeten sich sogar einzelne Gewitter. Im Nordstau des Erzgebirges fielen bis zu 17 mm Niederschlag. Bei Dauerfrost fegten über die Gipfel von Harz und Erzgebirge schwere Sturmböen hinweg und am Montag Morgen, 24.5.2004, lagen auf dem Fichtelberg 16 cm Neuschnee. Im ganzen Land wehte ein unangenehmer frischer und böiger Nordwind. Mit Abzug des Höhenwirbels beruhigte sich das Wetter am Sonntag Abend, der Wind ließ nach, die Wolken lösten sich weitgehend auf. Bis zum Montag Morgen sank das Thermometer kräftig ab, in der Mitte und im Süden vielerorts bis unter den Gefrierpunkt. In fast ganz Deutschland trat Bodenfrost bis -6°C auf, im französischen Nancy sogar bis -7°C. An so mancher Station wurden die bisherigen Rekordwerte der Tiefsttemperatur für die dritte Maidekade unterschritten und neue Rekordmarken gesetzt (zB Mannheim, Freudenstadt, Augsburg). Im Südwesten bildete sich in der Nacht allerdings bereits wieder die für Strahlungswetterlagen so typische Temperaturverteilung aus, bei der durch die nach unten abfließende Kaltluft die mittleren Höhenlagen wärmer ausfallen als die Täler. So waren die Höhenlagen von Pfälzer Wald und Odenwald am Montag Morgen abgesehen vom Küstenbereich mit Tiefstwerten von über 5°C die wärmsten Gebiete in ganz Deutschland, während selbst im Oberrheingraben vereinzelt Luftfrost auftrat (zB Rheinau).
Niederschlag
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