![]() |
Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw. |
Sonntag, 07. Dezember 2014, 22:30 MEZ zuletzt aktualisiert: 10. Dez. 2014, 00:00 MEZ Tropischer Wirbelsturm "Hagupit" Philippinen 06. - 09.12.2014 "Hagupit" östlich der Philippinen am 04.12.2014, 02:10 UTC Quelle: NASA |
|
Anfang Dezember 2014 erreichte Taifun "Hagupit" vor den Philippinen Super-Taifun-Status und gehörte als vierter Wirbelsturm der höchsten Kategorie an. Mit Kategorie 3 ging "Hagupit" am 06.12. an Land. Durch frühzeitige Vorbereitungsmaßnahmen und einer Abschwächung vor dem Landgang fielen die Schäden geringer aus, als zuvor befürchtet. Heftiger Wind und sintflutartige Regenfälle von zum Teil fast 400 mm in 24 Stunden sorgten dennoch für erhebliche Sturmschäden, Überschwemmungen und Erdrutsche. Mindestens 27 Menschen kamen ums Leben (Stand: 10.12.).
Auswirkungen auf den Philippinen Am 06.12. ging "Hagupit" mit Kategorie 3 im Osten der Visaya-Inseln auf Samar, der viertgrößten philippinischen Insel, bei Dolores an Land. Das Sturmfeld umfasste ein Gebiet mit einem Durchmesser von rund 500 Kilometern. Reibungsbedingt schwächte sich der Taifun über Land langsam weiter ab und zog mit Kategorie 2 am 07.12. mit nur rund 10 km/h Verlagerungsgeschwindigkeit über die Philippinen west- bis nordwestwärts hinweg. Am Morgen des 07.12. erfolgte bei Cataingan auf der Insel Masbate mit Windgeschwindigkeiten von 85 kt (157 km/h) und Böen bis 105 kt (194 km/h) der zweite Landgang. Am 08.12. wurde der Wirbelsturm zu einem Tropensturm zurückgestuft und erreichte mit seinen Regenfällen die 12-Mio.-Einwohner-Hauptstadt Manila. Ein Tag später zog der Sturm ins Südchinesische Meer weiter. Die betroffenen Regionen der Philippinen hatten neben heftigen Windböen auch mit extremen Regenfällen zu kämpfen. An den Küsten brachte eine Sturmflut Wellen mit einer Höhe von zum Teil über 4 Metern. Binnen 24 Stunden fielen bis 07.12., 06 UTC auf der Insel Samar fast 400 mm Niederschlag. In Catbalogan waren es 376,2 mm, in Borongan 358,6 mm, in Virac 134,6 mm und in Masbate 132,6 mm. Bis 08.12., 06 UTC fielen in Alabat 164,5 mm, in Daet 152,7 mm und in Masbate 131,6 mm Regen binnen 24 Stunden (Quelle: ogimet.com). In der Stadtgemeinde Pitogo (Provinz Quezon) stand das Wasser über 80 cm hoch. Einige Straßen mussten gesperrt werden, nachdem sie durch Überflutungen, Erdrutsche und umgestürzte Bäume unpassierbar waren. Von 06.12. an gab es in einigen Regionen Stromausfälle, von denen Millionen Menschen tagelang betroffen waren. Zahlreiche Schulen und öffentliche Einrichtungen blieben geschlossen. 208 nationale und internationale Flüge wurden gestrichen. Allein in Borongan/Samar sind nach Angaben des philippinischen Roten Kreuzes zirka 2.500 Häuser teilweise oder komplett zerstört wurden. Es entstand ein landwirtschaftlicher Schaden von mindestens 22 Mio. US-Dollar. In Dolores, wo "Hagupit" als erstes an Land ging, standen fast alle Reisfelder unter Wasser. Die von Taifun "Haiyan" im November 2013 zerstörte Stadt Tacloban blieb von "Hagupit" weitgehend verschont. Insgesamt 1,82 Mio. Personen wurden evakuiert (Quelle: NDRRMC, Stand 09.12., 23 UTC), mindestens 27 Menschen kamen ums Leben (Quelle: Reuters, Stand 08.12., 12:22 UTC).
|