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Freitag, 19. September 2014, 19:15 MESZ zuletzt aktualisiert: 24. September 2014, 14:50 MESZ Tropischer Wirbelsturm "Fung-Wong" Philippinen, Taiwan, China 18. - 22.09.2014 "Fung-Wong" nördlich der Philippinen am 20.09.2014, 05:35 UTC Quelle: NASA |
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Wenige Tage nach Taifun "Kalmaegi" folgte bereits der nächste Tropensturm und nahm erneut Kurs auf die nördlichen Inselgebiete der Philippinen. Anschließend machte sich der mit dem Namen "Fung-Wong" versehene Tropensturm auf den Weg nach Taiwan. Vielerorts sorgte er für sintflutartige Regenfälle mit Überschwemmungen und Erdrutschen. In Xidawushan (Taiwan) fielen binnen zwei Tagen fast 1000 mm Niederschlag. Insgesamt starben mindestens 13 Menschen.
Auswirkungen auf den Philippinen Der Sturm mit seinen Böen stellte auf den Philippinen eine geringe Bedrohung dar. Das sturmerprobte Land hatte vielmehr mit sintflutartigen Niederschlägen zu kämpfen, die zu Überflutungen führten. Kräftig fielen die Regenfälle auch aufgrund der Unterstützung durch den derzeit aktiven Südwest-Monsun aus. Binnen sechs Stunden fielen zum Teil über 100 mm Regen, örtlich kamen in 24 Stunden über 300 mm zusammen. Besonders ergiebig war der Starkregen in Brgy. Payatas B in Quezon City, wo sich die Menge auf 303,8 mm summierte und einen neuen Höchstwert markiert. Die bisherige Rekord-Tagessumme im September lag in diesem Gebiet bei 276,5 mm (Quelle: http://panahon.observatory.ph). Im Gebiet der Metro Manila kam es verbreitet zu Überflutungen, lokal stand das Wasser bis zu zwei Meter hoch. Mancherorts führten Erdrutsche zu Behinderungen, viele Straßen waren unpassierbar, zahlreiche Flüge fielen aus und etliche Schulen blieben geschlossen. Auch von Stromausfällen berichtet. Über 900 Häuser waren ganz oder teilweise zerstört. Über 800.000 Menschen waren von "Fung-Wong" betroffen, mindestens elf Menschen kamen ums Leben (Quelle: NDRRMC, Stand 21.09., 18 Uhr PHT).
Auswirkungen auf Taiwan Am 20.09. geriet die chinesische Insel Taiwan in den Einflussbereich des Tropensturms. Auch dort hatte man vor allem mit extremen Niederschlägen zu kämpfen, besonders im Südosten Taiwans. Verbreitet fielen in diesen Gebieten binnen 24 Stunden über 200 mm Regen, stellenweise waren es in Staulagen sogar über 500 mm. Innerhalb von zwei Tagen kamen in Xidawushan im Pingtung County 991,5 mm zusammen. In einem durchschnittlichen September fallen in Hengchun 330,9 mm Niederschlag. Dieses Jahr waren es binnen 48 Stunden 333,5 mm. Ähnliches Bild in Dawu, wo im langjährigen Mittel 408,7 mm zusammenkommen: 358,5 mm waren es dort in zwei Tagen. Diese Menge fällt statistisch gesehen sonst in 26 Septembertagen. Entsprechend führten diese heftigen Regenfälle zu Überschwemmungen und Erdrutschen, mindestens 40.000 Haushalte waren vorübergehend ohne Strom. Nach Angaben des Central Emergency Operation Centers kam in Taiwan ein Mensch ums Leben (Stand 21.09.2014).
Vergleichsweise glimpflich blieb die Lage im Osten Chinas. Im äußersten Osten summierten sich die Regenmengen zwar auch auf 100-200 mm, großflächige Überschwemmungen waren aber nicht die Folge. Böen bis 100 km/h sorgten am 22. und 23.09. für einzelne Schäden. Am 23.09. vollführte der Sturm einen Rechtsschwenk, zog unter Abschwächung ostwärts und löste sich auf.
Text: SB 19. September 2014 aktualisiert: SB, 21. September 2014 aktualisiert: SB, 24. September 2014 |