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Donnerstag, 18. September 2014, 10:35 MESZ Tropischer Wirbelsturm "Kalmaegi" Philippinen, China, Vietnam 14. - 17.09.2014 "Kalmaegi" über dem Südchinesischen Meer am 15.09.2014, 05:15 UTC Quelle: NASA |
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Mitte September 2014 überquerte Taifun erreichte Taifun "Kalmaegi" zunächst die Philippinen, beeinflusste in der Folge den Süden Chinas und ging schließlich im Norden Vietnams an Land. Als Wirbelsturm der Kategorie 1 sorgte "Kalmaegi" nach heftigen Windböen und sintflutartigen Regenfällen für Überschwemmungen und Erdrutsche. Der Taifun richtete zahlreiche Schäden an, etliche Menschen wurden verletzt. Auf den Philippinen kamen mindestens acht Menschen ums Leben (Quelle: NDRRMC, Stand 17.09.2014), in China starben mindestens zwei Menschen (Quelle: china.org.cn, Stand 17.09.2014).
Auswirkungen auf den Philippinen Das Joint Typoon Warning Center (JWTC) schätzte die mittleren Windgeschwindigkeiten kurz vor dem Landfall auf 70 kt (130 km/h). Derart hohe Windgeschwindigkeiten wurden auf keiner der sturmerprobten philippinischen Inseln gemessen. Nachdem der Kerndruck von über 1000 hPa am 12.09. bis zum 13.09. um über 20 hPa gefallen war, betrug er am 14.09. etwa 975 hPa. Tatsächlich waren weniger die Windböen schadenbringend, sondern vielmehr die sintflutartigen Regenfälle, die zu Überflutungen und einzelnen Erdrutschen führten. In Dagupan fielen binnen 24 Stunden fast 400 mm Niederschlag und auch andernorts waren es häufig über 100 mm. Das philippinische National Disaster Risk Reduction and Management Council (NDRRMC) bezifferte die landwirtschaftlichen Schäden auf rund 10 Mio. USD. Etwa 400.000 Menschen waren von dem Taifun betroffen, mindestens acht Menschen kamen ums Leben. Insgesamt hinterließ "Kalmaegi" westentlich weniger Zerstörungen und Schäden als "Rammasun" vor zwei Monaten oder Super-Taifun"Haiyan" vor rund zehn Monaten.
Reintensivierung über dem Chinesischen Meer Reibungsbedingt schwächte sich "Kalmaegi" am 14.09. über den Philippinen etwas ab. Das JWTC stufte ihn zu einem tropischen Sturm herab, der japanische Wetterdienst JMA beließ es bei Wirbelsturm-Kategorie 1. Kurz nachdem sich "Kalmaegi" wieder westlich der Philippinen über dem offenen Meer befand, reintensivierte er sich wieder. Das JWTC stufte ihn wieder zu Kategorie 1 herauf. Auf seiner Zugbahn Richtung Westen/Nordwesten betrug der minimale Kerndruck am 16.09. in der Früh (UTC) 960 hPa. Mit Kategorie 1 erreichte der Taifun am Morgen (UTC) des 16.09. die südchinesische Halbinsel Leizhou und die Hainan-Insel. Auswirkungen in Südchina und Nordvietnam Im Süden Chinas wütete "Kalmaegi" mit Windböen bis über 70 kt (130 km/h) und sorgte für heftigen Starkregen. Spiralförmig um das Wirbelzentrum herum entwickelten sich zum Teil schwere Gewitter mit extremem Starkregen. In Fangcheng (Guangxi) fielen binnen 24 Stunden 255,6 mm Regen, in Chengmai (Hainan) waren es immerhin 243,9 mm. Zhangjiang meldete Spitzenböen bis 151 km/h. Der Taifun zog anschließend weiter Richtung Nordvietnam, wo er am Mittag (UTC) des 16.09. endgültig an Land ging und sich der Folge rasch abschwächte. Doch auch als Tropensturm sorgte er bis zum 17.09. noch für ergiebige Regensummen. Sein Einflussbereich mit Wolkenbändern reichte bis in den Osten Chinas (nördlich von Shanghai). Die Vorderseite der feucht-warmen Suptropikluft gelangte weit ins Landesinnere Südostasiens und brachte bis in den Südwesten sowie Zentralchina gebietsweise kräftige Regenfälle. Als Folge des Wirbelsturms fiel stellenweise der Strom aus, über 700 Flüge verspäteten sich oder fielen aus, zahlreiche Schulen blieben geschlossen. Der direkte wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf etwa 940 Mio. USD. Rund 2,8 Mio. Menschen waren von "Kalmaegi" betroffen, mindestens zwei Menschen kamen in China ums Leben (Quelle: cntv.cn, Stand 17.09.2014).
Text: SB 17. September 2014 |