Ein interessantes Phänomen konnte am 13.08. über dem westlichen Mittelmeer beobachtet werden. Rückseitig von Tief "Verena"
fand bodennah der Ausfluss von Kaltluft statt, die als Dichteströmung von Nordwesten durch das Zentralmassiv und die Pyrenäen
gelenkt ins westliche Mittelmeer floss. Auf dem Satellitenfilm ist die Vorderseite der Kaltluft als schmales Wolkenband über
dem westlichen Mittelmeer zu erkennen.
Zu Beginn der zweiten Augustdekade 2014 befand sich Westeuropa im Bereich eines ausgedehnten Langwellentroges. Vorderseitig
eines in den Langwellentrog eingelagerten Kurzwellentroges bildete sich zum 13.08. Tief "Verena" als Randtief von
Ex-Hurrikan "Bertha aus. "Verena" lag zum 00 UTC-Termin mit ihrem Zentrum über dem Westen Frankreichs knapp nördlich von
Bordeaux und verlagerte sich bis um 12 UTC mit der Strömung nordostwärts bis in den äußersten Westen Deutschlands.
Rückseitig des Tiefs kam die Kaltfront rasch nach Südosten voran und hatte um 06 UTC bereits die französische Mittelmeerküste
erreicht. Da die Kaltluft hinter der Kaltfront eine höhere Dichte besitzt als die Warmluft davor breitet sich die Kaltluft
zunächst nur in den unteren Luftschichten aus. Durch die kanalisierende Wirkung beim Durchfluss zwischen den Pyrenäen und den
Gebirgen des französischen Zentralmassives wurde die Kaltluft beschleunigt und floss bodennah als Dichteströmung dann fast
kreisförmig aufs Mittelmeer. Die Vorderseite der Kaltluft ist auf dem Satellitenbild sehr schön an einem schmalen Wolkenband
zu erkennen, wo die Warmluft durch das Nachströmen der Kaltluft zur Hebung gezwungen wird. Während sich dieses Wokenband nach
Süden ausbreitete, zogen die Wolken in der darüber liegenden Warmluft nach Nordosten.
Bodendruckanalyse mit Fronten | Quelle: DWD, wetter3.de |
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13.08.2014, 00:00 UTC |
13.08.2014, 06:00 UTC |
13.08.2014, 12:00 UTC |
Auf dem Vertikalprofil sieht man, wie unterhalb des 850 hPa-Niveaus kalte labil geschichtet Luft einströmt, während sich
darüber noch die stabil geschichtete Warmluft befindet, die eine südwestliche Strömungskomponente aufweist. Durch die
kanalisierende Wirkung der Gebirge nahm der Wind in den unteren Luftschichten entlang der französischen Mittelmeerküste
deutlich zu und erreichte insbesondere knapp nördlich der Pyrenäen Sturmstärke. Die Station Leucate verzeichnete um 08 UTC mit
102 km/h schwere Sturmböen, in Perpignon wurden um 10 UTC mit 111 km/h sogar orkanartige Böen gemessen. (Quelle: DWD)
Modellvorhersage WRF-ARW | Quelle: meteociel |
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85ß hPa-Theta-Ä. 13.08.2014, 14 UTC |
2m. Taupunkt 13.08.2014, 09 UTC |
925 hPa-Wind13.08.2014, 07 UTC |
10 m-Wind 15.08.2014, 12 UTC |
Radarreflektivität 13.08.2014, 09 UTC |
Text: MB 14. August 2014
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