Anfang August 2014 entwickelste sich Taifun "Halong" über dem Pazifik zu einem Supertaifun der Kategorie 5. Unter Abschwächung
erreiche er am 09. August als zweiter Taifun in der diesjährigen Saison die Küste Japans. Heftige Windböen und ergiebige
Regenfälle richteten auf der Insel Shikoku und in Teilen Honshus große Schäden an. In Yanase in der Präfektur Kochi fielen
1073 mm Regen innerhalb 48 Stunden. "Halong" forderte mindestens 10 Todesopfer.
|
Zugbahn "Halong"
© TSR
|
Der Wirbelsturm "Halong", der nach "Neoguri" als zweiter Taifun in dieser Saison die japanische Küste erreichte, fand seinen
Ursprung am 28. Juli im Seegebiet südöstlich der Insel Guam. Dort bildeten sich im Bereich eines tropischen Tiefs hochreiche
Gewitterzellen, die sich am dem 29.07. zu einem tropischen Sturm formierten. Am 30.07. zog "Halong" nördlich an Guam vorbei
in Richtung Westen und führte auf der Insel zu heftigen Regenfällen. Nachdem sich "Halong" bis zum 01.08. kaum intensivierte,
erfuhr er am 02.08. eine rasante Entwicklung und erreichte am 02.08., 18 UTC die Stärke eines Super-Taifuns der höchsten
Kategorie 5. Mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 140 kt (259 km/h) und Spitzenböen von 170 kt (315 km/h) erreichte der
Wirbelsturm am 03.08. seinen Höhepunkt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich "Halong" etwa 1100 Kilometer östlich des nördlichen
Teils der Insel Luzon und noch 1800 Kilometer südlich der japanischen Insel Kyushu und wies nur einen Kerndruck von 915 hPa
auf. Am 04.08. erfuhr der Wirbelsturm den Prozess eines "eyewall replacement cycle", bei dem die innere, nicht mehr intakte
Eyewall durch eine nachrückende äußere Eyewall ersetzt wird. Durch diesen Prozess schwächte sich "Halong" deutlich ab und
war am Abend des 04.08. nur noch als Wirbelsturm der Kategorie 2 unterwegs. Dabei schlug der Taifun einen nördlichen Kurs
ein und bewegte sich mit etwa 7,4 km/h, Tendenz zunehmend, auf die japanische Küste zu. Bis zum 09.08. schwächte sich der
Taifun noch etwas weiter ab und ging schließlich als Tropischer Sturm mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 60 kt (110 km/h)
um 21 UTC nahe der Stadt Aki auf der japanischen Insel Shikoku an Land.
Satellitenbilder IR MTSAT | Quelle: CIMSS |
 |
 |
 |
 |
30.07.2014, 13:30 UTC |
01.08.2014, 13:30 UTC |
03.08.2014, 13:30 UTC |
05.08.2014, 13:30 UTC |
 |
 |
 |
 |
07.08.2014, 13:30 UTC |
08.08.2014, 13:30 UTC |
09.08.2014, 13:30 UTC |
10.08.2014, 13:30 UTC |
Heftige Windböen, sowie lang anhaltender Starkregen sorgten zunächst in der Präfektur Kochi auf der Insel Shikoku, wo der
Sturm zuerst an Land ging, für umgestürzte Bäume, große Schäden an Gebäuden, Überflutungen und Erdrutsche. Während der Sturm
über Japan hinweg zog, hinterließ er enorme Regenmengen. Besonders betroffen davon waren die Präfekturen Kochi und Tokushima
auf der Insel Shikoku wo zum Teil über 600 mm in 24 Stunden und über 1000 mm in 48 Stunden fielen. An der Station Yanase in der
Präfektur Kochi fielen bis zum 10.08., 0 UTC 1073 mm in 48 Stunden, was der zehnthöchsten 48-stündigen Regenmenge entspricht
die seit Aufzeichnungsbeginn in Japan gemessen wurde. Neben der Insel Shikolu kam es auch in den Südwestlichen Präfekturen
der Hauptinsel Honshu zu großen Schäden durch Sturm und Überflutungen. Insgesamt mussten über 700 Flüge gestrichen werden,
über 1,6 Millionen Menschen wurden evakuiert. Der Zeitung "Nikkei" zu Folge forderte der Sturm bislang 10 Todesopfer.
Niederschlagsradarbilder Japan | Quelle: Digital Typhoon |
 |
 |
09.08.2014, 02:20 UTC |
09.08.2014, 08:20 UTC |
24- stündige Niederschlagsmengen in Japan bis 10.08., 10:00 UTC Datenquelle: Digital Typhoon
48- stündige Niederschlagsmengen in Japan bis 10.08., 10:00 UTC Datenquelle: Digital Typhoon
|
Station |
Präfektur |
Niederschlagsmenge |
Yanase
Fukuharaasahi
Kito
Torigatayama
Funato
Kubokawa
Kamikitayama
Miyagawa
Tanob
Tarumi
|
Kochi
Tokushima
Tokushima
Kochi
Kochi
Kochi
Nara
Kochi
Gifu
Kochi
|
662,0 mm
446,0 mm
441,5 mm
388,5 mm
382,5 mm
342,5 mm
321,5 mm
314,5 mm
306,5 mm
291,0 mm
|
|
Station |
Präfektur |
Niederschlagsmenge |
Yanase
Fukuharaasahi
Funato
Torigatayama
Kito
Miyagawa
Hongu
Kubokawa
Kamikitayama
Hakusan
|
Kochi
Tokushima
Kochi
Kochi
Tokushima
Mie
Wakayama
Kochi
Nara
Mie
|
961,5 mm
768,0 mm
732,0 mm
678,0 mm
663,0 mm
661,5 mm
645,5 mm
590,5 mm
547,5 mm
517,5 mm
|
|
Text: MB 13. August 2014
|