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Samstag, 07. Juni 2014, 00:00 MESZ
Kräftige Gewitter USA 03.-05.06.2014 Beim Storm Prediction Center (SPC) eingegangene Unwettermeldungen (Tornados, Wind, Hagel) am 03.06.2014 Quelle: SPC |
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Anfang Juni 2014 entluden sich in den USA wieder zum Teil heftige Gewitter. Die Gefahr ging dieses Mal vor allem von baseballgroßen Hagelkörnern sowie ergiebigen Regenfällen aus. Aber auch einzelne Tornados wurden gesichtet. Am 03.- und 04.06. waren besonders die Bundesstaaten von South Dakota südostwärts bis nach Missouri und Indiana betroffen, am 05.06. sorgten Gewitter von Colorado bis nach Tennessee und Alabama für Unwetter.
Wetterlage und Entwicklung Von Westen griff am 03.06. ein Kurzwellentrog von den Rocky Mountains auf den Mittleren Westen der USA über, auf dessen Vorderseite sich über dem südöstlichen Wyoming im Laufe des 03.06. ein Bodentief ausbildete und sich bis zum 04.06. weiter südostwärts nach Kansas verlagerte. Auf der Vorderseite des Tiefs strömte in den unteren Luftschichten sehr warme und feuchte Luft nach Norden. Über Teilen Kansas und Nebraskas lagen am 04.06., 00 UTC die 850-hPa-pseudopotentiellen Temperaturen bei über 80 °C. In der Höhe wurden dagegen aus Westen trockene und kältere Luftmassen herangeführt, was für eine sehr große Labilität in der Atmosphäre sorgte. Großräumige Hebungsprozesse im Bereich der Fronten des Tiefs reichten aus, um die CIN (Convective Inhibition), die Energie, die ein Luftpaket benötigt um das Niveau freier Konvektion zu erreichen, zu überwinden und die vorhandene hohe CAPE (Convectively available potential energy), die Energie, die für die Konvektion zur Verfügung steht, freizusetzen.
Ein MCS sorgt für Unwetter von Colorado bis nach Alabama Am 05.06. richteten Unwetter in den USA erneut Schäden an. An der Grenze zwischen warmer und feuchter Luft im Süden und trockener, kühler Luft im Norden entwickelten sich in potentiell instabiler und ausreichend gescherter Umgebung über Colorado bereits am Abend des 04.06. Ortszeit erste Gewitterzellen. Ausgelöst wurden diese durch Hebungsvorgänge im Bereich eines flachen Bodentiefs. In der Nacht zum 05.06 schlossen sich die Zellen rasch zu einem MCS (Mesoscale Convective System) zusammen, das sich bis zum Abend des 05.06. sudostwärts bis nach Tennessee und in den Norden Alabamas vorarbeitete. Über Colorado produzierte das System gleich mehrere Tornados. Von großem Hagel wurde vor allem aus Kansas und Colorado berichtet. Schwere Sturm- und Orkanböen führte der Cluster überall mit sich. In der Region um Kansas City fiel für mehr als 10.000 Menschen der Strom aus, da der Sturm Stromleitungen beschädigte.
Text: MB 07. Juni 2014 |