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Freitag, 6. Dezember 2013, 14:00 MEZ
Gewitter, Starkregen Süditalien 30.11.-01.12.2013 Überflutungen in Laterza/Taranto (Apulien) am 01.12.2013. Quelle: youreporter.it |
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Fast zwei Wochen nach den schweren Unwettern auf Sardinien (siehe Artikel) wüteten über dem zentralen Mittelmeerraum erneut Unwetter. Von ergiebigen Regenfällen und starkem Wind waren vor allem Sizilien, Kalabrien, Basilikata, Apulien und die Abruzzen betroffen. Die Ursache dafür war ein umfangreiches, abgeschlossenes Höhentief, auf dessen Vorderseite sich ein kräftiges Bodentief ausbildete und nach Norden verlagerte.
Wetterlage und Entwicklung Bereits am 30.11. stieß von Norden ein markanter Höhentrog bis nach Nordafrika vor. Nach einem Abschnürungsprozess bildete sich über dem westlichen Mittelmeerraum ein eigenständiges Höhentief. Auf dessen Vorderseite entwickelte sich nördlich von Libyen ein Bodentief, das im Laufe des 01.12. nach Norden mit einem Kerndruck von 995 hPa über Sizilien voranschreitete. Über dem um 20 Grad warmen Mittelmeer entstanden in labil geschichteter Luft zum Teil schwere Gewitter, die mit ergiebigen Regenfällen einhergingen. Verbreitet traten stürmische Böen, vereinzelt schwere Sturmböen auf. In Verbindung mit den Gewittern gab es stellenweise große Niederschlagssummen innerhalb kurzer Zeit. In Capri fielen am 02.12. binnen 6 Stunden 65 mm Niederschlag. Örtlich traten Überflutungen und Erdrutsche auf.
Wegen den Überflutungen blieben zahlreiche Schulen geschlossen, da viele Verkehrswege unpassierbar waren. In Pescara in der Region der Abruzzen mussten 1500 Menschen evakuiert werden, da ein Fluss Wohngebiete bedrohte. Eine Person ertrank in ihrem Auto. Allein in der Region Marche entstanden durch Überschwemmungen Schäden in Höhe von fast 260 Millionen Euro. Schwere Sturmböen führten in Genua zu Behinderungen im Flug- und Schiffsverkehr.
Text: SB/MB 6. Dezember 2013 |