Der bisher stärkste tropische Wirbelsturm in dieser Saison und einer der kräftigsten Taifune der letzten Jahrzehnte bildete
sich Mitte September 2013 mit dem Namen "Usagi" über dem Westpazifik. Zum Entwicklungshöhepunkt erreichte "Usagi"
mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 259 km/h und gehörte der höchsten Wirbelsturmkategorie 5 an. Ausläufer streiften Taiwan und
den Norden der Philippinen, der Landgang erfolgte in Südchina nahe Hongkong. "Usagi" brachte Orkan, heftige Regenfälle,
Überschwemmungen und Erdrutsche. Über 40 Menschen starben.
Unter besten Umgebungsbedingungen erfuhr zum 18.09.2013 ein bereits formierter Tropensturm über dem Westpazifik eine
rasche Intensivierung zu einem tropischen Wirbelsturm der ersten Kategorie. Mit dem Namen "Usagi" wartete der
Taifun bereits mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 120 km/h auf. Nur 24 Stunden später erreichte "Usagi"
am 19.09. den Status eines Supertaifuns mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 259 km/h und gehörte
der höchsten Wirbelsturmkategorie 5 an. Binnen nur eines Tages nahm der Mittelwind um etwa 120 km/h zu. Für
eine rapide Intensivierung eines tropischen Wirbelsturms braucht es per Definition innerhalb von 24 Stunden
eine Windzunahme von mindestens 55 km/h. Dieser Schwellwert wurde damit um mehr als das Doppelte überboten. Zum
Entwicklungshöhepunkt sank der Kerndruck im Auge des Taifuns nach Schätzungen bis auf 882 hPa. Gemessen
am Kerndruck war "Usagi" der stärkste Taifun seit Supertaifun "Vanessa" im Jahr 1984, in dessen Auge ein
minimaler Kerndruck von 880 hPa auftrat. "Usagi" schlug eine westnordwestliche Zugbahn ein, zog zwischen den
Philippinen und Taiwan über die Bashistraße und ging am 22.09. abgeschwächt als Wirbelsturm der Kategorie 1
in der südchinesischen Provinz Guangdong nahe Hongkong an Land.
Bodendruckanalysen von "Usagi" | Quelle:
Hong Kong Observatory |
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20.09.2013 |
21.09.2013 |
22.09.2013 |
23.09.2013 |
Wenig nach dem Intensitätsmaximum beschäftigten Ausläufer von "Usagi" zunächst Taiwan und den Norden der Philippinen.
In Hengchun auf Taiwan regnete es binnen 36 Stunden 396 mm, Orkanböen entwurzelten Bäume und deckten Gebäude ab.
Heftige Regenfälle lösten Überschwemmungen und Erdrutsche aus, die im Nordwesten der Philippinen 18 Menschenleben forderten.
Über Südchina verursachte der Taifun vor allem in der Provinz Guangdong sintflutartige Regenfälle, mit denen erhebliche
Schäden durch Überschwemmungen einhergingen. Tausende Häuser wurden zerstört, landwirtschaftlich genutzte Flächen
weitreichend verwüstet. Mindestens 25 Menschen verloren ihr Leben. Durch den Sturm waren über 100.000 Einwohner
an der südchinesischen Küste ohne Strom, der Flug- und Schiffsverkehr wurde eingestellt.
In Hongkong blieben Schulen und öffentliche Einrichtungen geschlossen, größere Schäden traten dort nicht auf.
Niederschlagsradarbilder China am 22.09.2013 | Quelle: Weather China |
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22.09.2013, 08:00 BJT |
22.09.2013, 11:00 BJT |
22.09.2013, 14:00 BJT |
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22.09.2013, 17:00 BJT |
22.09.2013, 20:00 BJT |
22.09.2013, 23:00 BJT |
Niederschläge Südchina und Taiwan | Quellen:
CPC,
CWB Taiwan |
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Shanwei, China |
Shantou, China |
24-h-Niederschlag Taiwan |
Text: DK 1. Oktober 2013
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