Gleich zwei tropische Sturmsysteme zogen Mitte September 2013 über Mexiko hinweg. Tropensturm "Manuel"
brachte entlang der Südwestküste ergiebige Regenfälle. Hurrikan "Ingrid" beschäftigte als tropischer Wirbelsturm
der ersten Kategorie mit Sturm und Starkregenfällen den Nordosten des Landes. Überschwemmungen und Erdrutsche
hinterließen schwere Schäden in dreistelliger Millionenhöhe, mindestens 80 Menschen kamen ums Leben.
Zwei tropische Störungen nahe der mexikanischen Küste entwickelten sich Mitte September 2013 zu starken tropischen
Sturmsystemen. Über dem Ostpazifik entwickelte sich zum 13.09. Tropensturm "Manuel", der im unmittelbaren südwestmexikanischen
Küstenhinterland eine küstenparallele Zugbahn einschlug und sintflutartige Regenfälle brachte. Zum Entwicklungshöhepunkt
erreichten die Windgeschwindigkeiten am 15.09. mit bis zu 112 km/h beinahe Orkanstärke, der Kerndruck fiel auf
985 hPa. Bereits zum 16.09. schwächte sich "Manuel" noch über dem mexikanischen Festland zu einer tropischen
Depression ab, erfuhr weiter nördlich bei Niederkalifornien und Nordwestmexiko aber nochmals eine Verstärkung.
Satellitenbilder vom 11.09. bis 16.09.2013 jeweils 00 UTC | Quelle: CIMSS |
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Kräftiger und organisierter kam der tropische Wirbelsturm "Ingrid" über dem Golf von Mexiko daher. Ab dem
13.09. wurde "Ingrid" als tropischer Sturm geführt und zog zunächst über dem Golf von Campeche der mexikanischen
Küste entgegen. Doch vor Landgang wechselte "Ingrid" den Kurs, bog nach Nordosten ab und zeichnete danach
eine Linkskurve, bevor der Sturm nördlich von Tampico im Bundesstaat Tamaulipas an Land ging. Auf dem weiten Weg über
den etwa 30 °C warmen Golf von Mexiko konnte sich "Ingrid" am 15.09. zu einem tropischen Wirbelsturm der ersten
Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h intensivieren. Nach dem Landfall verlor der tropische
Wirbelsturm zwar wieder rasch an Stärke, sorgte aber besonders im gebirgigen Hinterland für heftige Regenfälle und an der
Küste für Sturm und hohen Wellengang.
"Ingrid" und "Manuel" verursachten zwei Niederschlagsschwerpunkte, einen im Nordosten des Landes rund um den Bundesstaat
Tamaulipas und einen entlang der Südwestküste. Am 15. und 16.09. regnete es innerhalb 48 Stunden in La Villita 491,3 mm,
San Isidro kam im selben Zeitraum auf 481,3 mm. Die sintflutartigen Regenfälle führten verbreitet zu Überschwemmungen,
im Bergland traten Erdrutsche und Sturzfluten auf. Zehntausende Einwohner und Touristen mussten Schutzunterkünfte aufsuchen,
zahlreiche Verkehrsverbindungen waren unpassierbar. Allein an der pazifischen Küste kamen rund um Acapulco 21 Menschen
ums Leben. Insgesamt forderten die beiden tropischen Stürme mindestens 80 Todesopfer.
Niederschlagsverläufe an ausgewählten Orten | Quelle:
SMN EMAS |
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La Pesca |
Villagran |
L.Cardenas |
Größte Niederschlagssummen jeweils 24-stündig in Mexiko bis 15.09. (links), 16.09. (Mitte) und 17.09. (rechts) 8 Uhr Ortszeit
Datenquelle: SMN |
Ort Mexiko |
Regen/24 h |
La Villita
San Isidro
La Garita
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304,8 mm
270,3 mm
217,0 mm
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Ort Mexiko |
Regen/24 h |
Callejones
San Isidro
La Villita
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314,0 mm
211,0 mm
186,5 mm
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Ort Mexiko |
Regen/24 h |
La Servilleta (Gasir)
Miguel Hidalgo
La Servilleta
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282,8 mm
270,0 mm
267,8 mm
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Niederschlagssummenkarten Mexiko | Quelle:
SMN |
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24-stündig bis 15.09., 8 Uhr Ortszeit |
24-stündig bis 16.09., 8 Uhr Ortszeit |
24-stündig bis 17.09., 8 Uhr Ortszeit |
24-h-Niederschläge | Quelle:
DWD Ninjo |
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24-stündig bis 15.09., 0 UTC |
24-stündig bis 16.09., 0 UTC |
24-stündig bis 17.09., 0 UTC |
Text: DK 18. September 2013
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