Mitte August 2013 verursachte Taifun "Utor" auf den Philippinen und in Südchina große Schäden. Zum Entwicklungshöhepunkt
erreichte der tropische Wirbelsturm Windgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h. Auf Luzon regnete es 263 mm
innerhalb 48 Stunden, im Süden Chinas sogar bis zu 370 mm innerhalb von 3 Tagen. Schwere Überschwemmungen und
heftige Windböen forderten dutzende Menschenleben.
Nachdem Mitte Juli 2013 der markante tropische Wirbelsturm
"Soulik"
über Taiwan und Ostchina hinwegzog, war "Utor" Mitte August 2013 nun der zweite kräftige Taifun der Saison im nordwestpazifischen
Raum. Aus einer tropischen Störung hervorgehend, intensivierten sich mehrere Gewittercluster während des 09.08. nördlich
von Belau zu einem Tropensturm mit mittleren Windgeschwindigkeiten von etwa 80 km/h. Einen Tag später verstärkte sich
das System in schwach gescherter Umgebung und über dem warmen Pazifik zu einem Taifun der ersten Kategorie und erhielt den
Namen "Utor". Unter weiterer Intensivierung und mit einer westnordwestlichen Zugbahn nahm "Utor" Kurs auf die nördliche
Philippineninsel Luzon, an deren Ostküste der Taifun am 11.08. als tropischer Wirbelsturm der vierten Kategorie mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h an Land ging. Mit Überquerung der Insel schwächte sich "Utor" rasch zu
einem Kategorie-2-Taifun ab, gewann auf seinem weiteren Weg über dem Südchinesischen Meer allerdings wieder an Stärke und
erreichte vorübergehend nochmals Kategorie 3 auf der fünfstufigen
Saffir-Simpson Hurrikan-Skala.
Am 14.08. ging "Utor" in der südchinesischen Provinz Guangdong nahe der Stadt Yangjiang an Land, bevor er sich in den
Folgetagen aufgrund erhöhter Reibungseffekte und fehlender Energiequelle langsam abschwächte.
Von "Utor" zunächst betroffen waren vor allem die nördlichen Philippinen rund um die Insel Luzon. Baguio meldete am 12.08. eine
24-stündige Niederschlagssumme von 157 mm, in Iba kamen binnen 48 Stunden 263 mm zusammen. Die ergiebigen
gewittrigen Regenfälle und heftige Windböen in Orkanstärke verursachten schwere Schäden, Überschwemmungen und Erdrutsche. Hunderte
Häuser wurden zerstört, Städte von der Außenwelt abgeschnitten, landwirtschaftlich genutzte Felder und Äcker verwüstet.
Mindestens 6 Menschen starben. In Südchina wütete "Utor" beosnders in den Provinzen Guangdong und Guangxi. An der Küste türmte
der Wirbelsturm bis zu 15 Meter hohe Wellen auf. In Hongkong legten Sturmausläufer weitgehend das öffentliche Leben lahm.
Yangjiang an der südchinesischen Küste registrierte am 14.08. eine Spitzenböe von 158 km/h, Cheung Chau bei Hongkong meldete 104 km/h.
Sintflutartige Regenfälle von mehreren Hundert Millimetern gingen im Landesinneren nieder und lösten dort schwere
Überschwemmungen aus. Am 15.08. regnete es in Wuzhou 24-stündig 179 mm, Lian Xian kam bis zum 18.08. innerhalb von 72 Stunden
auf 370 mm. Über 30 Menschenleben forderte "Utor" im Süden Chinas. Die Schäden belaufen sich nach ersten Schätzungen
allein in der Provinz Guangdong auf über 1 Milliarde Euro.
24-h-Niederschlagssummen Philippinen vom 10.08. bis 13.08.2013 | Quelle: DWD Ninjo |
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Bis 11.08.2013, 00 UTC |
Bis 12.08.2013, 00 UTC |
Bis 13.08.2013, 00 UTC |
Bis 14.08.2013, 00 UTC |
"Utor" über Südchina
Satellitenbilder, Wettermeldungen und Spitzenböen am 14.08.2013 | Quelle: DWD Ninjo |
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14.08.2013, 00 UTC |
14.08.2013, 03 UTC |
14.08.2013, 06 UTC |
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14.08.2013, 09 UTC |
14.08.2013, 12 UTC |
14.08.2013, 15 UTC |
24-h-Niederschlagssummen Südchina vom 14.08. bis 17.08.2013 | Quelle: DWD Ninjo |
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Bis 15.08.2013, 00 UTC |
Bis 16.08.2013, 00 UTC |
Bis 17.08.2013, 00 UTC |
Bis 18.08.2013, 00 UTC |
Niederschlagsradarbilder China am 13./14.08.2013 vor "Utors" Landfall | Quelle: www.weather.com.cn |
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13.08.2013, 16 BJT |
13.08.2013, 19 BJT |
13.08.2013, 22 BJT |
14.08.2013, 01 BJT |
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14.08.2013, 04 BJT |
14.08.2013, 07 BJT |
14.08.2013, 10 BJT |
14.08.2013, 13 BJT |
Text: DK 20. August 2013
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