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Freitag, 19. April 2013, 15:00 MESZ
Heftige Gewitter USA - Great Plains, Mittlerer Westen 17./18.04.2013 Satellitenbild Suomi NPP, 17.04., 19:30 UTC: Wolkenobergrenzentemperatur zeigt Overshooting Tops Quelle: NOAA NNVL |
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Eine kräftige Gewitterfront über den USA brachte Mitte April 2013 Teile der Great Plains und des Mittleren Westens ergiebige Regenfälle, Großhagel, Downbursts und einige Tornados. Vor allem im Bundesstaat Illinois gab es Überflutungen, in Oklahoma und Missouri wurde bis zu 7 cm großer Hagel beobachtet.
Im Laufe des 17.04. löste es auf der Nordseite des Bodentiefs entlang von Konvergenzlinien und im Übergangsbereich zu kälterer Luft im Nordwesten aus. Zunächst gab es über Texas und Oklahoma einige kräftige Gewitterzellen, die mit der Höhenströmung nordostwärts zogen und sich zu einer Gewitterlinie zusammenschlossen. Zum 18.04. nahm durch den herannahenden Höhentrog die Windscherung zu, vor allem niedertroposphärisch. Dies begünstigte im Gebiet mesoskaliger Hebung im Vorfeld der Kaltfront die Ausbildung einer langen squall line von Texas bis nach Illinois (siehe auch Radar- und Satellitenbilder). Nahezu parallel zur Höhenströmung ausgerichtet, kam die Gewitterlinie nur langsam nach Osten voran, was vor allem in Missouri, Iowa und Illinois unter Einbezug der sehr feuchten Luftmasse zu ergiebigen Regenfällen führte.
Bei den ersten Gewitterzellen in den südlichen Bundesstaaten war zunächst großer Hagel ein Problem. Mehrfach wurden in Oklahoma und in Missouri Hagelkörner mit bis zu 7 cm Durchmesser beobachtet. In Oklahoma gab es auch einige Tornadosichtungen. Später während des 18.04. gab es entlang der squall line einige kräftige Downburstereignisse mit Sturm- und Orkanböen von örtlich weit über 120 km/h. Besonders über Illinois erfuhr die Gewitterlinie eine kräftige Intensivierung. Dort wurden mehrfach Orkanböen mit bis zu 145 km/h in Loraine registriert. Ergiebige Regenfälle ereigneten sich vor allem über Iowa und Illinois, wo im Umfeld der nur zögerlich vorankommenden Gewitterlinie mehrere Gewitterzellen über denselben Ort hinwegziehen konnten. In der Spitze reichte es für 24-stündige Regenmengen über 200 mm, so in Augusta (IL) mit 201 mm. Am Flughafen O'Hare in Chicago waren es noch 149 mm, deutlich unter dem Tagesniederschlagsrekord von 237 mm vom 13./14.08.1987. Dennoch führte der Des Plaines River im Osten von Chicago starkes Hochwasser, für das Stadtgebiet erfolgte eine Flutwarnung. Etwa 500 Häuser standen unter Wasser, vielerorts gab es Behinderungen oder Schäden durch Überflutungen.
Text: DK 19. April 2013 |