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Freitag, 01. März 2013, 16:30 MEZ
Tropischer Wirbelsturm 17S Zyklon "Rusty"
West-Australien Satellitenbild: 26.02.2012 MODIS Zyklon "Rusty" Quelle: NASA Earth Observatory |
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Ende Februar 2013 entwickelte sich über dem Indischen Ozean nordwestlich von Australien der kräftige tropische Wirbelsturm "Rusty". Als Zyklon der zweithöchsten Kategorie 4 erreichte "Rusty" das Australische Festland und sorgte in der Region um die Küstenstadt Port Hedland für extreme Wettererscheinungen. Sturm, Sturmfluten und sintflutartige Regenfälle richteten Schaden an.
Wetterlage und Entwicklung
"Rusty" schlug nun eine südliche bis südöstliche Zugbahn ein, wobei sich seine Verlagerungsgeschwindigkeit stark verlangsamte. Nach weiterer Intensivierung erreichte "Rusty" etwa 100 Kilometer vor der Küste Kategorie 4. Am Nachmittag des 27. Februars machte "Rusty" nach leichter Abschwächung 100 km nordöstlich von Port Hedland Landfall. Über der See erreichten die Windgeschwindigkeiten Werte bis 230 km/h, über den Küstenregionen vielfach noch Orkanstärke. Aufgrund er verhältnismäßig langsamen Verlagerung gingen teilweise enorme Regenmengen nieder. Die stärksten Niederschläge erfassten dabei die Küstenregion zwischen Port Hedland und Wallal. Dort fielen verbreitet 100 bis 200 mm Regen, örtlich sogar noch deutlich mehr. Die NOAA TRMM Satellitenmission analysierte küstenah gar Regenmengen über 500 mm. Unmittelbar vor Landfall registrierte man Regenraten bis 138 mm/h. Nach Landfall verlagerte sich "Rusty" auf einer südöstlichen Zugbahn unter rascher Abschwächung weiter ins Landesinnere. Sturm sollte dabei keine Rolle mehr spielen. Allerdings brachten konvektive Niederschläge wiederholt Regenmengen um 100 mm.
Auswirkungen und Daten Besonders der Küstenstreifen zwischen Port Hedland und Wallal war von extremen Wettererscheinungen betroffen. Zwischen den Küstenstädten Port Hedland und Pardoo gingen am 25. und 27. Februar zeitweise heftige, konvektive Regenfälle nieder, erkannbar an den blau-grünen bis gelben Farben auf den Radarbildern. In Pardoo wurde am 26. Februar beispielsweise eine 24-stündige Regenmenge von 200 mm erfasst.
Obige Diagramme zeigen den Luftdruckverlauf, die akkumulierten Tagesniederschläge und die gemessenen Spitzenböen an den intessanten Stationen Mandora, Marble Bar und Port Hedland. Alle drei Orte liegen an der Küste oder in Küstenähe, dort, wo Zyklon "Rusty" an Land ging. Die höchsten Windgeschwindigkeiten traten am 26. Februar und in der Nacht (Ortszeit) auf den 27. Februar auf, also vor Landfall des Wirbelsturms. So wurde beispielsweise in Port Hedland am 26. Febraur eine Orkanböe von 119 km/h registriert. Die stärksten Niederschläge traten zeitnah mit dem Landfall und an der Westflanke des Systems auf. So gingen in Mandora zum Beispiel am 26. Februar knapp 132 mm und am 27. Februar nochmal 87 mm Regen nieder.
Der durch den tropischen Wirbelsturm verursachte wirtschaftliche Schaden wird sich trotz dieser extremen Wettererscheinungen und deren Auswikrungen vergleichsweise im Rahmen halten. Insbesondere die sehr dünne Besiedlung führt zu einer verhältnismäßig geringen Vulnerabilität. Von Menschenopfern wurde bisher nicht berichtet. Text: AL 01. März 2013
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