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Donnerstag, 06. Dezember 2012, 12:00 MEZ
Tropischer Wirbelsturm 26W Taifun "Bopha"
Philippinen Satellitenbild: 01.12.2012 MODIS Taifun "Bopha" Quelle: NASA Earth Observatory |
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Anfang Dezember suchte ein außergewöhnlich starker Taifun die Philippinen heim. Der tropische Wirbelsturm 26W mit dem Namen "Bopha" traf als Taifun der fünften und höchsten Kategorie auf die philippinische Insel Mindanao und forderte dort mindestens 350 Menschenleben, über 400 sind noch vermisst.
Wetterlage und Entwicklung
Auch in der Folgezeit verlagerte sich das System unter weiterer Intensivierung in west-nordwestliche Richtung. Am 2. Dezember wurde "Bopha" zu einem Taifun der vierten Kategorie hochgestuft. Die Mittelwinde erreichten 135 Knoten (250 km/h), was einem vorläufigen Höhepunkt der Entwicklung entsprach. Nach einer kurzzeitigen Abschwächung erfuhr "Bopha" unmittelbar vor Landgang nochmals eine Intensivierung. Am Abend des 3. Dezembers erreichte "Bopha" die Küste der philippinischen Insel Mindanao als Taifun der fünften Kategorie. Zeitweise wurden Mittelwinde bis 140 Knoten (259 km/h) analysiert. Der Kerndruck des Systems sank auf ein Minimum von 930 hPa und der Durchmesser des Sturms betrug rund 1 600 Kilometer. Damit war "Bopha" der stärkste Taifun, der Mindanao seit Beginn derWetteraufzeichnungen traf. Bei Überquerung der Insel ging der Antrieb durch das warme Meereswasser verloren, sodass sich "Bopha" schnell zu seinem Taifun der ersten Kategorie abschwächte. Mit Mittelwinden um 80 Knoten (148 km/h) zog "Bopha" am Morgen (UTC) des 5. Dezembers über die Insel Palawan hinweg und erreichte die Südchinesische See, wo sich der Taifun schließlich zu einem tropischen Sturm abschwächte. Auswirkungen und Daten Neben den enormen Windgeschwindigkeiten, die insbesondere die Küstenregionen im Osten Mindanaos betrafen, stellten sich die Starkregenfälle als großes Problem heraus. "Bopha" formierte große Gebiete sehr hochreichender Konvektion um sich. Das Precipitation Radar der NASA analysierte am 3. Dezember Niederschlagsraten von 80 mm/h und mehr an der Ostflanke des Sturmauges. Dies stellt einen sehr hohen Wert dar. Die Konvektion reichte bis in 16 Kilometer Höhe.
Auch nach Überquerung Mindanaos erreichte die Konvektion ähnliche Höhenniveaus. Insbesondere in Zentrumsnähe des Taifuns waren die Niederschlagssignale unverändert ausgeprägt. Dies zeigte, dass "Bopha" trotz Abschwächung zu einem Taifun der ersten Kategorie weiterhin große Mengen an Energie umsetzte. Regenraten bis 85 mm/h konnten registriert werden, obgleich die Konvektionsbewölkung und Niederschläge ein nicht mehr ganz so großes Gebiet überdeckten.
Die größten Regenmengen gingen über dem Osten der Insel Mindanao nieder. Am Flughafen der Millionenstadt Davao wurden 352,6 mm Regen binnen 24 Stunden erfasst. Auch auf den anderen Inseln, ausgenommen vom äußersten Norden der Philippinen, fielen verbreitet 50-100 mm Regen. Insgesamt nahmen die Niederschlagsmengen nach Westen hin ab.
Text: AL 06. Dezember 2012
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