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Freitag, 2. November 2012, 23:15 MEZ
Tropischer Wirbelsturm "Son-Tinh" Nordvietnam, Südchina, Philippinen 24.-29.10.2012 MODIS VIS-Satellitenbild "Son-Tinh" 28.10.2012 Quelle: NASA Earth Observatory |
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Als 13. tropischer Wirbelsturm im Pazifischen Raum wuchs "Son-Tinh" über dem Südchinesischen Meer Ende Oktober 2012 zu einem Taifun der Kategorie 3 heran. Zunächst forderte der Tropensturm auf den Philippinen mindestens 27 Todesopfer aufgrund von Überschwemmungen und Erdrutschen. Drei Tage später ging "Son-Tinh" mit schadenbringenden Windböen und heftigen Regenfällen in Nordvietnam an Land.
Entwicklung des Wirbelsturms und Auswirkungen
"Son-Tinh" reifte aus einer tropischen Störung an der innertropischen Konvergenzzone über dem Westpazifik nahe Palau heran. Über warmem, tropischem Gewässer organisierten sich die Gewittersysteme auf ihrem nordwestwärtigen Kurs zu einem tropischen Sturm, in dem am 24.10. Mittelwinde von 64 km/h gemessen wurden. Weiterhin leicht intensivierend zog das System mit heftigen Regenfällen und Gewittern über die zentralen Philippineninseln hinweg. Dabei fanden in Überschwemmungen und Erdrutschen mindestens 27 Menschen den Tod.
Über dem 27 bis 29 °C warmen Südchinesischen Meer erhielt der Tropensturm weiteren Antrieb und wurde ab dem 26.10. als Taifun "Son-Tinh" geführt. Auf seiner Zugbahn zwischen der Küste Vietnams und der südchinesischen Insel Hainan erreichte der Wirbelsturm zum 27.10. vorübergehend mittlere Windgeschwindigkeiten von 201 km/h und gehörte damit der dritten Kategorie auf der Wirbelsturmskala an. Starke Regenfälle, Überschwemmungen und Sturm verursachten auf Hainan großen Schaden, über 2.000 Häuser wurden laut lokalen Behörden zerstört. Etwa 80.000 Einwohner mussten evakuiert werden, der wirtschaftliche Schaden reicht an die 200 Millionen US-Dollar. An der Küste wurde bis zu 8 Meter hoher Wellengang beobachtet. Aufgrund fehlendem Energienachschub zu einem Wirbelsturm der Kategorie 1 abgeschwächt, ging "Son-Tinh" am späten 28.10. mit Orkanböen und sintflutartigen Regenfällen an der nordvietnamesischen Küste an Land. Der Taifun schob eine über 2 Meter hohe Sturmflut vor sich her (2.2 Meter in Hai Phong) und brachte sowohl im betroffenen Küstenumfeld als auch im Binnenland mehrere Hundert Millimeter an Niederschläge. Tausende Häuser wurden beschädigt, Böen bis zu 140 km/h knickten Stromleitungen um, Überschwemmungen verwüsteten Felder. Ehe sich der für Vietnam bisher stärkste Taifun in der aktuell laufenden Sturmsaison im Binnenland auflöste, verursachte er dort über 140 Millionen US-Dollar Schaden, mindestens 8 Vietnamesen starben.
Niederschläge
Text: DK 2. November 2012 |