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Samstag, 11. August 2012, 11:15 MESZ
Tropischer Wirbelsturm/Taifun "Haikui" China 07.-09.08.2012 Zugbahn von "Haikui" bis 09.08.2012, 12 UTC Quelle: JRC, GDACS |
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Wenige Tage nach "Saola" und "Damrey" (siehe Artikel) entstand im August 2012 über dem Nordwestpazifik vor der Ostküste Chinas ein weiterer tropischer Wirbelsturm namens "Haikui". Mit Landgang südlich von Shanghai verursachte er intensive Niederschläge vor allem in der Provinz Zhejiang. Zahlreiche Bahnverbindungen wurden gestrichen, etwa 1.5 Millionen Einwohner wurden vorsorglich evakuiert.
Entstehung, Entwicklung und Auswirkungen Gleich mehrfach wurde in den ersten Augusttagen 2012 die Ostküste Chinas und der nordwestpazifische Raum von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht. "Damrey" und vor allem "Saola" verursachten besonders in Taiwan und auf den Philippinen heftige Regenfälle mit Überschwemmungen. Während die beiden Taifune an Kraft verloren, rückte ab dem 03.08. ein weiteres organisiertes konvektives System etwa 500 Kilometer südlich von Japan in den Fokus. In den Folgetagen westnordwestwärts ziehend, nahm der Gewitterkomplex weiter an Fahrt auf und verstärkte sich zum 04.08. zu einem tropischen Sturm mit mittleren Windgeschwindigkeiten von etwa 65 km/h (Bft. 8). Dank des warmen Ozeanwassers erreichte das System vor der Ostküste Chinas Mittelwinde in Orkanstärke und wurde fortan als Taifun der ersten Kategorie mit dem Namen "Haikui" geführt. Kurz vor Landgang am 08.08., 0 UTC, etwa 200 Kilometer südlich von Shanghai, schwächte sich "Haikui" wieder zu einem tropischen Sturm ab, hatte aber dennoch stürmischen Wind und intensive Regenfälle mit im Gepäck, die in den Küstenregionen und über der Provinz Zhejiang bis zum 10.08. weiter anhielten.
Infolge der befürchteten sintflutartigen Regenfälle wurden Teile der dichtbesiedelten Provinz Zhejiang vorsorglich evakuiert. Etwa 1.5 Millionen Einwohner mussten ihre Häuser zurücklassen. Der Flughafen Hangzhou Xiaoshan wurde aufgrund zu starken Windes geschlossen. Spitzenböen bis 150 km/h traten auf, direkt an der Küste gab es eine etwa 2 Meter hohe Sturmflut. Zahlreiche Bahnverbindungen mussten gestrichen werden, vielerorts gab es Überflutungen und Stromausfälle. Auch Nachbarorte der Metropole Shanghai waren betroffen. Nach der Ausgabe der höchsten Warnstufe laut landeseigener, viergliedriger Warnskala wurden allein dort über 300.000 Menschen evakuiert. "Haikui" war bereits der elfte Taifun in diesem Jahr und gleichzeitig der dritte tropische Wirbelsturm binnen einer Woche, der über Teile des chinesischen Festlandes hinwegzog.
Niederschläge und Zugbahn Text: DK 11. August 2012 |