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Wenige Tage nach den Unwettern in Verbindung mit Tief "Daria" (Artikel), gingen über Süddeutschland und dem gesamten Alpenraum erneut kräftige Regenfälle nieder. Insbesondere im Voralpenland und Oberösterreich traten aufgrund der wiederholten, kräftigen Niederschläge kleinere Flüsse und Bäche über die Ufer.
Wetterlage und Entwicklung Zu Beginn der zweiten Junidekade lag Westeuropa unter einem ausgeprägten Höhentrog, der sich bis in den westlichen Mittelmeerraum erstreckte. Korrespondierend mit diesem Höhentrog lag ein ausgedehnter Tiefdruckkomplex "Erika" über Norditalien und Mitteleuropa, der sich nur langsam Richtung Osten verlagerte. In Zusammenhang mit einem Randtrog, der am Dienstag Südfrankreich und die Pyrenäen überquerte, induzierten dynamische Hebungsantriebe vorderseitig des Troges großflächige Gebiete stratiformen Niederschlags. Diese beeinflussten zunächst den Südosten Frankreichs, die Westalpen, später die gesamte Alpenregion und Süddeutschland.
Auf seiner Vorderseite führte Tief "Erika" im Laufe des 12. Juni vermehrt feuchte und etwas wärmere Luft über die Ostalpen nach Norden, die eine neuerliche Intensivierung der Niederschläge in Oberösterreich und im Südosten Bayerns begünstigte. Auswirkungen Eine gradientschwache Wetterlage sorgte für eine langsame Verlagerung des Niederschlagsgebietes von West nach Ost, sodass örtlich erhebliche Mengen zustande kommen konnten. Die größten Niederschlagsmengen traten einerseits im Umfeld des Bodensees und in Vorarlberg, andererseits östlich einer Linie Regensburg-München und in Oberösterreich auf. Die Niederschlagssummen erreichten dabei Werte lokal über 80 mm in 24 Stunden. So regnete es zwischen 12. Juni, 6 UTC und 13. Juni, 6 UTC in Begrenz 83 mm, am Säntis 71 mm. In Sandharlanden bei Kehlheim in Niederbayern fielen noch 61 mm, im Oberbayrischen Kremsmuenster 56 mm. Auch im Schwarzwald regnete es mitunter kräftig. So wurden an der Station Baiersbronn-Ruhestein im Nordschwarzwald 61 mm registriert.
Die großen Regenmengen in kurzer Zeit ließen insbesondere kleinere Flüsse und Bäche über die Ufer treten. Doch auch Donau, Regen und Inn meldeten steigende Pegelstände und lokale Ausuferungen. So erreichte der Donau-Pegel bei Passau am 13. Juni die Hochwasser-Meldestufe 2. Doch bereits am Vormittag des 13. Juni meldeten die meisten Messorte wieder rückläufige Pegel.
Text: AL 13. Juni 2012 |