Anhaltender Starkregen sorgte Anfang Januar 2012 im Südosten Brasiliens für schwere Überflutungen, Erdrutsche und Dammbrüche. Das Unwetter
forderte mehrere Menschenleben, Tausende mussten ihre Häuser verlassen.
Wetterlage und Entwicklung
Zu Beginn des neuen Jahres formierten sich über dem Südosten Brasiliens großflächige konvektive Niederschlagsgebiete,
die insbesondere die Regionen Minas Gerais und Rio de Janeiro, später auch Goiás und Espírito Santo beeinflussten.
Zwar befindet sich der Südosten Brasiliens in der Regenzeit, doch die heftigen Niederschläge sorgten innerhalb weniger Tage für ein vorzeitiges Erfüllen
des Niederschlagssolls des Monats Januar. Die größten Mengen traten dabei im Zentrum der Region Minas Gerais auf. In der ersten Januarwoche fielen dort
verbreitet Niederschlagsmengen über 200 mm. Bereits der Dezember war in vielen Regionen deutlich zu nass. Die Folge waren völlig aufgeweichte Böden. So wurden bei einem Erdrutsch in
der Region Rio de Jaineiro 6 Menschen verschüttet, in Minas Gerais wurde ein Taxifahrer unter Erdmassen begraben. In 53 Städten wurde
der Notstand ausgerufen, 9000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Region wurde bereits im Januar 2011 von heftigen Starkregenfällen
heimgesucht, als nach Schlammlawinen hunderte Menschen starben.
Satellitenbilder vom 01. bis 03. Januar, GOES-12 | Quelle: F.Valk / Eumetsat |
 |
 |
 |
01.01.2012, 00:00 UTC |
02.01.2012, 00:00 UTC |
03.01.2012, 00:00 UTC |
In der Region Rio de Janeiro wurden ganze Städte nach einem Dammbruch überflutet. Der Fluss Muriaé, der durch den Dammbruch
beeinflusst wurde, führte die enormen Wassermassen zur Meeresmündung. Dabei transportierte er große Mengen an Schlamm und Geröll zu seiner
Mündung und färbte die Atlantikküste nordöstlich der Stadt Campos (RJ) braun.
 |
Satellitenbild vom 6. Januar 2012, Hochwasser am Fluss Muriaé und Schlammtransport zur Atlantikküste
Quelle: NASA Earth-Observatory
|
Wetterwerte
Zwischen dem Neujahrsmorgen und dem 4. Januar waren insbesondere die Regionen Minas Gerais (MG) und Rio de Janeiro (RJ) von Starkregenfällen betroffen.
Vielfach fielen 100 mm innerhalb eines Tages. Später erfassten die starken Niederschläge auch die Regionen Goías und Espírito Santo (ES). So fielen zum Beispiel
in Goías am 7. Januar 159 mm.
Ort |
01. |
02. |
03. |
04. |
Summe |
Bambui (MG) Cordeiro (RJ) Itaperuna (RJ) Diamantina (MG) |
6 mm 58 mm 10 mm 26 mm |
103 mm 114 mm 56 mm 35 mm |
50 mm 43 mm 82 mm 49 mm |
23 mm - 3 mm 53 mm |
182 mm 215 mm 151 mm 163 mm |
|
Quelle: Wetteronline.de
Ort |
05. |
06. |
07. |
08. |
Summe |
Goías Vitoria Flugh. (ES) Itaperuna (RJ) |
- 67 mm 2 mm |
14 mm 90 mm - |
159 mm - 29 mm |
1 mm - 84 mm |
174 mm 157 mm 115 mm |
|
Quelle: Wetteronline.de
Text: AL
|
In Zusammenarbeit mit:
|
|
|
|