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Ein früher, heftiger Wintereinbruch sorgte Mitte/Ende Oktober 2011 in den mittleren Teilen der USA für Probleme. In Colorado fielen verbreitet zwischen 10 und 20 cm Neuschnee innerhalb von zwei Tagen. Tausende Haushalte waren vorübergehend ohne Strom.
Wetterlage und Entwicklung Noch zwei Tage vor den starken Schneefällen lagen der Südosten und die mittleren Teile der USA im Bereich subtropischer Luftmassen. Am 25. um 0 UTC reichte die +15-°C-Isotherme in 850 hPa, etwa 1.500 Meter Höhe entsprechend, bis hinauf in den Norden des Bundesstaates Wyomings, über Nebraska konnten in diesem Höhenniveau gar Temperaturen von mehr als +20 °C analysiert werden. Am internationalen Flughafen von Denver (Colorado) wurde am 24. in 1.656 Metern Höhe eine Höchsttemperatur von +26,7 °C gemessen.
Die Umstellung hin zu deutlich kälterem Wetter vollzog sich am 26., als an der Ostflanke eines kräftigen, sich mit seinem Schwerpunkt zur Westküste der USA verlagernden Hochdruckgebietes die Strömung auf Nord drehte und mit ihr polare Luft nach Süden vordringen konnte. Mit dem Kaltluftvorstoß war die Ausweitung eines Höhentroges verbunden, dessen Hauptachse zunächst aber weit nach Südwesten zurück hing und auf dessen Vorderseite kräftige Hebungsprozesse initiiert wurden. Im Bodendruckfeld war nur ein kleinräumiges Tief an der sich verschärfenden Luftmassengrenze zu erkennen, das am 26. rasch nach Osten abzog und sich schließlich auflöste.
Während am 25. noch Regen fiel, gingen die Niederschläge mit Voranschreiten der Luftmassengrenze nach Südosten zum 26. mehr und mehr in Schnee über. Am 26. um 6 UTC meldete auch der Flughafen in Denver leichten Schneefall bei 0,0 °C. Innerhalb von zwei Tagen fielen zwischen Denver und Colorado Springs verbreitet zwischen 10 und 20 cm Neuschnee; in der Front Range, dem östlichen Vorgebirgszug der Rocky Mountains, knapp ein halber Meter. Einen wahren Temperatursturz erlebte Denver: Nach dem sommerlichen Höchstwert vom 24. herrschte dort am 26. mit einem Maximum von -1,1 °C bereits Dauerfrost.
Der nasse und damit schwere Schnee ließ zahlreiche Strommasten und Bäume einknicken. Östlich der Kontinentalen Wasserscheide (Continental Divide) und nördlich von Denver fiel in rund 87.000 Haushalten der Strom aus. Einige Straßen, darunter auch ein Highway, mussten gesperrt werden. Es kam zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Am Flughafen Denver gab es hingegen keine nennenswerten Verspätungen. Text: CE
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