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Samstag, 29. Oktober 2011, 17:15 MESZ
Hurrikan "Rina"
Mexiko Satellitenbild: 24.10.2011, 12:15 UTC, MODIS VIS Quelle: NASA |
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Als Hurrikan der zweiten Kategorie zog "Rina" im Oktober 2011 über das Karibische Meer und streifte mit ihren Ausläufern Honduras und Belize. Im weiteren Verlauf erreichte "Rina" in abgeschwächter Form die mexikanische Halbinsel Yucatan. Die befürchteten schweren Verwüstungen blieben aus, allerdings gab es erhebliche Behinderungen, Überschwemmungen und Schäden an Stromleitungen. 27 Menschen werden vermisst.
Wetterlage und Entwicklung Aus organisierter Konvektion vor der Küste Nicaraguas, die sich langsam nordwärts verlagerte, formierte sich im Laufe des 23. Oktober ein tropisches Tief mit abgeschlossener Zirkulation. Angetrieben durch hohe Meeresoberflächentemperaturen über 28 °C und in einer Umgebung geringer Windscherung intensivierte sich das System zu einem tropischen Sturm. Am 24.10. überschritten die mittleren Windgeschwindigkeiten 65 Knoten (120 km/h) und der tropische Sturm wurde zu einem Hurrikan der Kategorie 1 mit dem Namen "Rina" eingestuft. Auf küstenparalleler Zugbahn nordwestwärts ziehend, verstärkte sich "Rina" zu einem Hurrikan der Kategorie 2 mit mittleren Winden bis 95 Knoten (175 km/h). Das umliegende Festland von Honduras und Belize wurde aber nur gestreift. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung fiel am 26.10. der Kerndruck auf 966 hPa. Das Zentrum des Sturms lag zu diesem Zeitpunkt etwa 250 Kilometer vor der Küste Mexikos. Viele Modellvorhersagen gingen von einer weiteren Intensivierung auf der eingeschlagenen Zugbahn in Richtung der mexikanischen Halbinsel Yucatan aus. Vor Eintreffen des Sturms wurden dort umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. In der tourismusstarken Region blieben viele Geschäfte geschlossen, zahlreiche Touristen verließen vorsichtshalber die gefährdeten Gebiete. Am Flughafen Cancun mussten Reisende Flugannulierungen und Behinderungen hinnehmen. Bedrohte küstennahe Inseln wurden teilweise zwangsevakuiert.
Entgegen der Modellprognosen und Erwartungen schwächte sich der Hurrikan aufgrund einer von Norden herannahenden Kaltfront ab. Noch vor Landgang im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo am 28.10., verlor "Rina" den Hurrikanstatus. Mit Windgeschwindigkeiten von 40 bis 50 Knoten (75 bis 93 km/h) und starken Regenfällen traf der tropische Sturm auf die Ostküste der Halbinsel Yucatan. Innerhalb eines Tages fielen am Flughafen Cozumel Island 231 mm, auf dem Festland verbuchte Pto. Ventura 192 mm an Regen. Während des gesamten Sturms kamen auf Cozumel Island innerhalb 48 Stunden sogar 409 mm zustande. Die großen Niederschlagssummen verursachten Überflutungen und Schäden an der Infrastruktur. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten wurden Bäume umgerissen und Stromleitungen zerstört. Vor der Küste Nicaraguas soll infolge von "Rina" ein Marineschiff in Seenot geraten sein. Bis heute werden die an Bord befindlichen 27 Menschen vermisst. Grafiken/Animationen/Zugbahn Die Grafiken zeigen Analysen, die Aufschluss über die Niederschlagsintensität bei "Rina" geben. Im vertikalen Aufriss zeigen sich mittels Niederschlagsradar über 15 Kilometer hohe Wolkentürme, die Zeugen immenser Energie und starker Konvektion sind. Infrarotaufnahmen vom Satelliten lassen bei violetter Einfärbung auf ausgeprägte Gewittersysteme mit heftigen Regenfällen schließen.
Drei Animationen von Hurrikan "Rina" im Zeitraum der stärksten Intensivierung. Darunter die Vorhersage von Wind, Zugbahn und Intensität neben der Analyse der tatsächlich eingetroffenen Zugbahn und Wirbelsturmstärke.
Text: DK
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