Für die Jahreszeit ungewöhnlich starke Regenfälle suchten Ende März 2011 den Süden Thailands heim. Am Golf von Thailand
fielen innerhalb einer Woche örtlich mehr als 1.000 mm Regen. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben, tausende Touristen
saßen auf Inseln fest.
Wetterlage und Entwicklung
Die großräumige Wetterlage in Südostasien war dabei geprägt von einem kräftigen Hoch über dem Süden Chinas und den südlich
angrenzenden Staaten sowie flachen Tiefdruckgebieten über dem südthailändischen Raum und Malaysia. Mit der östlichen Strömung
am Südrand des Hochs wurde über mehrere Tage hinweg feuchte Luft vom Südchinesischen Meer und vom Golf von Thailand zur
Malaiischen Halbinsel gelenkt, wobei es im Bereich der Tiefdruckzone immer wieder zu kräftigen Regenfällen kam.
Bodendruckanalysen vom 27. bis 30.03.2011 | Quelle: Thai Meteorological Department |
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27.03.2011, 18 UTC |
28.03.2011, 18 UTC |
29.03.2011, 18 UTC |
30.03.2011, 18 UTC |
Davon betroffen waren insbesondere die Ostküste der Halbinsel sowie die ihr vorgelagerten Inseln im Golf von Thailand. Den
größten Tagesniederschlag verzeichnete am 28. die Station Don Sak Surat Thani mit 425 mm. Auf Ko Samui fielen an diesem Tag
415 mm, innerhalb von sieben Tagen summierten sich dort 1.089 mm. In der Gegend um Surat Thani wurde an einer Station im
Zeitraum vom 25. bis zum 31. gar eine Menge von 1.283 mm registriert.
Interpolierte Niederschlagsmengen im Süden Thailands vom 26. bis 29.03.2011 | Quelle: Thai Meteorological Department |
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26.03.2011 |
27.03.2011 |
28.03.2011 |
29.03.2011 |
Solch große Niederschlagsmengen sind auch für die sonst so feuchten tropischen Regionen Südostasiens ungewöhnlich, erst
recht in der klimatologischen Trockenzeit im Februar und März. In Surat Thani beispielsweise, wo 704 mm zusammenkamen, fallen
im gesamten Monat März üblicherweise nur 20 mm. Mit dieser Menge wurde das Jahressoll (1.636 mm) bereits fast zur Hälfte
erfüllt.
Die Regenfälle lösten mancherorts Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Mindestens 15 Menschen starben, weitere wurden
vermisst. In der besten Reisezeit saßen aufgrund der Unwetter mehrere tausend Urlauber unter anderem auf den vorübergehend
von der Außenwelt abgeschnittenen Inseln Ko Samui, Ko Phangan und Ko Tao fest. Die thailändische Armee setzte Flugzeugträger
ein, um die Touristen zu evakuieren. Nach Angaben des Katastrophenschutzes waren insgesamt rund 265.000 Menschen von den
Überschwemmungen betroffen.
Wetterwerte
Nachstehend die größten Niederschlagsmengen - soweit verfügbar - im Süden Thailands im Zeitraum vom 25. bis zum 31.03.2011, jeweils
24-stündig bis zum angegebenen Tag, 0 UTC. Rot dargestellt sind die jeweils größten 24-Stunden-Werte an einer Station. Quelle: WetterOnline
Ort |
25. |
26. |
27. |
28. |
29. |
30. |
31. |
Summe |
Ko Samui Nakon Si Thammar (Flgh.) Surat Thani Narathiwat Phuket (Flgh.) |
55 mm 230 mm 15 mm 97 mm - |
87 mm 290 mm 69 mm 6 mm - |
145 mm 112 mm 138 mm 37 mm 25 mm |
95 mm 7 mm 6 mm 13 mm 36 mm |
415 mm 249 mm 148 mm 396 mm 47 mm |
196 mm 91 mm 242 mm 10 mm 185 mm |
96 mm k. M. 86 mm 58 mm 70 mm |
1.089 mm 979 mm 704 mm 617 mm 363 mm |
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Text: CE
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In Zusammenarbeit mit:
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