Nach den schweren Regenfällen im Dezember 2010/Januar 2011 und Zyklon "Yasi" kam es Anfang März
im Nordosten Autraliens ein weiteres Mal zu schweren Regenfällen. Örtlich regnete es innerhalb von einer Woche mehr als 600 mm.
Einige Bäche und Flüsse traten über die Ufer.
Wetterlage und Entwicklung
Verantwortlich für die ausßergewöhnlich starken Regenfälle, welche mittlerweile seit vier Monaten das Wetter im Nordosten des Kontinents
bestimmen, ist das stärkste "La Niña" Ereignis seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Erste Anzeichen für ein bevorstehendes
"La Niña" Ereignis gab es bereits im Herbst des vergangenen Jahres, als sich der Ost-Pazifik deutlich abkühlte.
Charakteristisch
für ein solches Ereignis sind hohe Meeresoberflächentemperaturen im Westpazifik, also
auch nördlich von Australien, sowie niedrige Meeresoberflächentemperaturen
im zentralen und östlichen tropischen Pazifik. Aufgrund der hohen Wassertemperaturen
bilden sich über dem Westpazifik
kräftige konvektive Systeme, welche für Starkregen sorgen.
Dass diese besonders den Norden und Osten Australiens treffen, ist dadurch zu
erklären, dass während eines "La Niña" Ereignisses
die östliche Strömung über dem Pazifik an Stärke gewinnt.
Somit werden feuchte Luftmassen advehiert, welche die Konvektion über dem
australischen Festland begünstigen. Ein weiteres Merkmal von vorhergehenden
"La Niña" Ereignissen war eine erhöhte Anzahl tropischer Zyklone in den
Sommermonaten.
Satellitenbilder, MTSAT IR | Quelle: BOM |
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07.03.2011, 23:30 UTC |
08.03.2011, 23:30 UTC |
09.03.2011, 23:30 UTC |
10.03.2011, 21:30 UTC |
Während sich die starken Niederschläge meist auf die nördlichen
Küstengebiete beschränkten, entwickelten sich Anfang März auch
weiter landeinwärts immer wieder starke Niederschläge. Innerhalb eines
Tages regnete es örtlich bis zu 300 mm (diese Regenmenge fällt in Berlin in einem
halben Jahr). In einigen Regionen ergibt sich daraus ein Abweichung vom langjährigen
Mittel von bis zu 200 mm. Wöchentliche Niederschlagsmengen sind unten stehender
Tabelle zu entnehmen.
In Folge der starken Regenfälle waren vier Städte
im nördlichen Queensland von der Außenwelt
abgeschnitten. In den Städten Ingham, Halifax und Kennedy
blieben die Schulen geschlossen.
Interpolierte Niederschlagsmenge im März 2011, mittlere Niederschlagsmenge im März,
Meeresoberflächentemperatur-Abwechung Mitte Januar 2011 | Quelle: BOM |
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Wetterwerte
Auswahl gemessener Niederschlagsmengen in Queensland vom 01.03. bis 10.03. Quelle: BOM
Borders Rivers |
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Central Coast |
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Gulf and Peninsula |
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Caithness Drensmaine Tambo Lochinvar Mantuan Cooran |
174,5 mm 168,0 mm 165,2 mm 155,0 mm 147,0 mm 141,0 mm |
Ingham Bambaroo Hawkins Halifax Exelby Gairloch |
645,1 mm 633,4 mm 594,2 mm 588,9 mm 573,6 mm 568,4 mm |
Mornington Ingham Bingil Bambaroo Burketown Hawkins Creek |
791,4 mm 645,1 mm 634,4 mm 633,4 mm 608,2 mm 594,2 mm |
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Text: JQ
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In Zusammenarbeit mit:
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