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Freitag, 17. Dezember 2010, 19:00 MEZ
Starkniederschläge Türkei 10.-13.12.2010 Satellitenbild: 11.12.2010, 12:00 UTC, Meteosat-MSG VIS Quelle: F. Valk |
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Nicht nur in Mitteleuropa sorgte Tief "Monika" im Dezember 2010 für Schnee, Regen und Hochwasser (sieheArtikel). Ausläufer desselben Tiefs sorgten in Griechenland und in der Türkei für Starkregen und sogar Schneefälle. In Griechenland wurden Tiefsttemperaturen von -8 Grad gemessen.
Wetterlage und Entwicklung Die Beschreibung der Entwicklung von Tief "Monika" ist (hier) zu finden. Am 6.12. befand sich "Monika" vorderseitig eines kurzwelligen Höhentroges über Deutschland. Unter weiterer Intensivierung verlagerte sich das Tiefdruckgebiet über Polen und das Baltikum hinweg nach Finnland. Durch die kräftige nordwestliche Strömung zwischen Tief"Petra" und Hoch "Warren" konnte sich am 9.12. ein Tiefdruckgebiet im Lee der Alpen entwickeln. Dieses Tief verlagerte sich in den folgenden Tagen von Norditalien über die Adria hinweg bis in die Ägäis. Da sich der Trog in der Höhe zeitgleich ebenfalls nach Süden ausweite und sich nicht schneller als das Bodentief verlagerte, war vorderseitig dieses Troges weiteres Entwicklungspotential gegeben. Vom 10.12., 18:00 UTC bis zum 11.12., 00:00 UTC sank der Luftdruck im Zentrum des Bodentiefs von 1000 hPa auf 990 hPa. Mit dem sich nach Süden ausweitenden Höhentrog war der Transport kalter Luftmassen bis in die Türkei verbunden. Die Temperatur in 850 hPa (etwa 1300 m) sank unter -10 Grad. Über dem noch recht warmen Mittelmeer führte dieses zu starker Labilisierung und damit konvektive Niederschläge. Für zusätzliche Hebungsprozesse und die damit verbundene Niederschlagsbildung waren Antriebe dynamischen Ursprungs vorderseitig des Höhentroges verantwortlich.
Besonders im Westen und Süden der Türkei wurden am 10.12. in den küstennahen Gebieten starke Regenfälle registriert. In Finike regnete es an diesem Tag innerhalb von 24 Stunden 102 mm. In Alanya waren es sogar 119 mm. Zweidrittel dieser Regenmenge fielen innerhalb von zwölf Stunden. Auch auf Zypern kam es zu intensiven Regenfällen von bis zu 56 mm in 24 Stunden. Am folgenden Tag fielen die Niederschläge deutlich geringer aus. Die höchste Tagessumme meldete die Wetterstation an der Nordküste der Türkei in Carsamba mit 59 mm. Ähnlich hohe Mengen wurden in Adana und Inebolu mit jeweils 57 mm gemessen. Aufsummiert über 72 Stunden regnete es in Alanya 154 mm und in Finike 106 mm. In Inebolu summierten sich die Regenmegen im gleichen Zeitraum auf 130 mm. In Folge der Niederschläge und stürmischer Windböen wurden auf dem Flughafen in Istanbul einige Flüge abgesagt. In der Provinz Aydin kam in Folge von Überschwemmungen ein Mensch ums Leben. Satellitenbilder
Text: JQ
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