Nach "Bandu" Mitte Mai 2010 war "Phet" Anfang Juni 2010 der zweite tropische Sturm der Saison im nordwestlichen indischen Ozean. Zyklon "Phet" war der zweitstärkste jemals aufgezeichnete tropische Wirbelsturm, der sich im Arabischen Meer entwickelt hat. Insgesamt kamen mindestens 44 Menschen ums Leben.
Wetterlage und Entwicklung
Die Entwicklung vom tropischen Sturm "Phet" begann Ende Mai über dem arabischen Meer. bei etwa 12° Nord und 65° West. Rasch verstärkte sich das System auf seiner nordwestlichen Zugbahn, so dass bereits am 01.06. Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h erreicht wurden. Der zunächst als "03A" bezeichnete tropische Sturm intensivierte sich weiter und bekam schließlich am 02.06. den Namen "Phet". Um 09:00UTC wurden an diesem Tag bereits Windgeschwindigkeiten von mehr als 201 km/h gemessen, was einem Hurrikan der Kategorie 3 auf der Saffir-Simpson-Skala entspricht. Mit seinem Zentrum bei 18° Nord und 61° West gelegen, bewegte sich der Zyklon allmählich auf die Küste des Omans zu. Mit Spitzenböen von 260 km/h befand sich "Phet" am 03.06. noch 500 km südlich von Maskat im Oman. Die Küstenlinie des Staates erreichte "Phet" am gleichen Tag, überquerte diesen und erreichte bis zum 04.06. erneut das arabische Meer. Beim Überqueren des Festlandes schwächte sich der tropische Sturm deutlich ab und wurde mit Spitzenböen von 120 km/h als Sturm der Kategorie 1 eingestuft. In den folgenden zwei Tagen verlor "Phet" weiter an Kraft und bewegte sich in einer nun östlichen Zugrichtung auf die Küste Pakistans zu. Diese erreichte er nahe der Hauptstadt Karachi am 06.06. mit Windgeschwindigkeiten von maximal 56 km/h und wurde fortan als tropisches Tief eingestuft. In dieses Tief eingebettete konvektive Systeme sorgten in Teilen Pakistans für heftige Niederschläge.
Tage zuvor waren vor allem die Küstenregionen im Oman von starken Regenfällen betroffen. In Masirah regnete es am 03.06. innerhalb von 24 Stunden 110mm. Deutlich geringer fielen die Niederschläge an der Nordküste aus. In der Hauptstadt Maskat regnete es am 04.06. 34 mm und weiter östlich in Sur 32 mm. Einigen Berichten zur Folge fielen örtlich bis zu 250 mm Niederschlag. Die Regenmengen führten zu Überflutungen, sonst trockene Wadis wurden zu reißenden Flüssen und die Stromversorgung brach zeitweise zusammen. Durch die Auswirkungen des tropischen Sturms kamen im Oman mindestens 24 Menschen ums Leben.
In Pakistan führten starke Regenfälle ebenfalls zu Überflutungen in denen mindestens 15 Menschen ihr Leben verloren. Zehn Ortschaften wurde überschwemmt und zahlreiche Straßenverbindungen waren zeitweise unterbrochen. In der Küstenregion wurden mehr als 7000 Menschen evakuiert. In Pasmi summierten sich die Regenfälle am 05.06. beispielsweise auf 69 mm. Weiter landeinwärts regnete es einen Tag später in Nawabshah 39 mm.
Wetterwerte
Ausgewählte Niederschlagsradar- bzw. Satellitenbilder vom 01.06. und 02.06.
Quelle: NASA
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01.06.2010, 02:37 UTC |
01.06.2010, 17:28 UTC |
01.06.2010, 01:40 UTC |
Prognostizierter 6-stündiger Niederschlag vom 03.06. bis zum 06.06., jeweils 00:00UTC bis 06:00 UTC
Quelle: NOAA
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03.06.2010 |
04.06.2010 |
05.06.2010 |
06.06.2010 |
Zugbahn/Satellitenbilder
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Zugbahn "Phet"
Quelle: IMD |
31.05., MS-7 VIS/IR
Quelle: F. Valk |
01.06., MS-7 VIS/IR
Quelle: F. Valk |
02.06., MS-7 VIS/IR
Quelle: F. Valk |
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03.06., MS-7 VIS/IR
Quelle: F. Valk |
04.06., MS-7 VIS/IR
Quelle: F. Valk |
05.06., MS-7 VIS/IR
Quelle: F. Valk |
06.06., MS-7 VIS/IR
Quelle: F. Valk |
Text: JQ
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In Zusammenarbeit mit:
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