Heftige Regenfälle lösten Ende März 2010 im äußersten Nordosten der USA die Medienberichten zufolge schwersten
Überschwemmungen seit 200 Jahren aus. Besonders betroffen waren die Neuenglandstaaten, in Rhode Island galt der Notstand.
Wetterlage und Entwicklung
Außergewöhnlich niederschlagsreich verlief der gesamte Monat März im Nordosten der USA. In den Bundesstaaten New Hampshire
und Rhode Island fielen zum Teil mehr als 400 mm Regen - etwa die Vierfache Menge des sonst in diesem Zeitraum zu
Erwartenden. Rekordniederschlagsmengen für den Monat März wurden aus Rhode Island, Massachusetts und auch aus New York City
gemeldet, wo 238 mm fielen.
Zum Ende des Monats machte sich ein umfangreiches Tiefdruckgebiet auf den Weg vom mittleren Teil der USA nach Nordosten; am
27. lag es mit seinem Zentrum noch über Oklahoma, 48 Stunden später hatte es die Ostküste erreicht und verlagerte sich dann
nur noch langsam. Die Quasistationarität des Tiefs sowie um den Kern vom Atlantik herangeführte feuchte Luft führten zu lang
anhaltenden und intensiven Regenfällen zwischen dem 28. und 31. Die höchste 24-stündige Niederschlagsmenge wurde dabei in
Providence (Rhode Islands) gemessen, wo zwischen dem 29. (12 UTC) und dem 30. (12 UTC) 145 mm Regen fielen. Insgesamt
summierte sich der Niederschlag dort allein während dieser drei Tage auf 224 mm. In Boston (Massachusetts) und Portland
(Maine) wurden im selben Zeitraum 125 bzw. 115 mm registriert.
Bodendruckanalysen vom 27. bis 31.03.2010, jeweils 00 UTC
Quelle: University of Washington |
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27.03.2010, 00 UTC |
28.03.2010, 00 UTC |
29.03.2010, 00 UTC |
30.03.2010, 00 UTC |
31.03.2010, 00 UTC |
Die wiederholt starken Regenfälle mündeten am Ende des Monats in schweren Überschwemmungen. Mancherorts stiegen die
Pegelstände auf die höchsten Werte seit 1870. In Rhode Island wurde der Notstand erklärt. Besonders betroffen war dort die
Stadt Warwick, wo 2.500 Häuser und Geschäfte evakuiert werden mussten. Einige von ihnen wurden innerhalb von 14 Tagen
bereits zum zweiten Mal überflutet. Zehntausende Menschen waren ohne Strom. Überschwemmungen gab es auch in den Bundesstaaten
Maine, Massachusetts und Connecticut. Der Pegel am Fluss Yantic stand teilweise 4,5 Meter höher als normal. Auf mehreren
Nordostverbindungen wurde der Bahnverkehr eingestellt, Straßen und Brücken waren unpassierbar.
Wetterwerte
Nachstehend eine Auswahl gemessener 24-stündiger Regenmengen im Nordosten der USA vom 28. bis zum 31.03.2010, jeweils bis
12 UTC zum angegebenen Tag. Quelle: DWD
Ort |
29. |
30. |
31. |
Summe |
Providence (RI) Boston (MA) Portland (ME) New York (NY)
Bridgeport (CT) |
15 mm 3 mm 7 mm 36 mm 22 mm |
145 mm 70 mm 36 mm 39 mm 46 mm |
64 mm 52 mm 72 mm 32 mm 28 mm |
224 mm 125 mm 115 mm 107 mm 96 mm |
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Niederschlag
Interpolierte 24-stündige Niederschlagsmengen im Nordosten der USA, jeweils 12 bis 12 UTC in Inch (1 in = 25,4 mm)
Quelle: Northeast River Forecast Center |
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28.-29.03.2010 |
29.-30.03.2010 |
30.-31.03.2010 |
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30-tägiger Niederschlag in Providence (RI) bis zum 01.04.2010
Quelle: Climate Prediction Center |
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Interpolierte Niederschlagsmenge in den USA, 04.03., 12 UTC bis
03.04.2010, 12 UTC in mm Quelle: Climate Prediction Center |
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Satellitenbilder
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28.03., 12:15 UTC, G-12 VIS/IR
Quelle: NASA / GSFC |
29.03., 12:15 UTC, G-12 VIS/IR
Quelle: NASA / GSFC |
30.03., 12:15 UTC, G-12 VIS/IR
Quelle: NASA / GSFC |
31.03., 12:15 UTC, G-12 VIS/IR
Quelle: NASA / GSFC |
Text: CE
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