Wetterlage und Entwicklung
Rund ums Mittelmeer sind Waldbrände während der heißen und trockenen Sommermonate
nicht ungewöhnlich; sie gehören dort zum natürlichen Zyklus -
in jedem Jahr entzünden sich einzelne Feuer meist durch Blitzeinschläge.
Allerdings sind die Waldbrände in den vergangenen Jahren immer großflächiger und verheerender
geworden. Die Ursache dafür lag aber nur in den seltensten Fällen
in den meteorologischen Bedingungen, nur einer von 100 Bränden entstand durch Blitzeinschlag.
In den Hochsommermonaten fällt in einigen Regionen im langjährigen Mittel überhaupt kein Niederschlag,
in Athen beispielweise im Juli und August zusammen gerade einmal 7 mm.
Tageshöchstwerte der Temperatur von 40 Grad C oder mehr sind keine Seltenheit.
Ein einmal ausgebrochener Waldbrand kann da schnell zu einer ernsthaften Bedrohung
werden. Die wichigste Rolle spielt dabei der Wind.
Im östlichen Mittelmeer und in der Ägäis stellt sich im Sommer häufig
eine lokales Windphänomen ein: Der Etesien (oder türkisch Meltemi).
Dieser Nord- bis Nordostwind entsteht durch den Druckunterschied zwischen
einem Tief über Südwestasien/Kleinasien und hohem Druck über dem zentralen Mittelmeer
bzw. dem Balkan. Oft unterstützt noch ein türkisches Hitzetief diesen Wind.
Nach recht windschwachen Bedingungen an den Vortagen
begann sich am 23.8. der Etesien auszubilden. Der Wind drehte in Griechenland auf
meist nordöstliche Richtungen und legte an Stärke zu. Am 25. meldete Athen Mittelwinde
bis 50 km/h. Auch die Luft trocknete rasch aus, Föhneffekte im Lee der Berge
taten hier ein übriges. Meldete Araxos auf dem Peleponnes am 23.8. noch relative Feuchtigkeiten bis 94%,
betrug der höchste Werte am 24. nur 40% und am 25. 57%.
Die Waldbrände in Griechenland brachen überwiegend am Freitag, 24.8.2007, aus.
Angefacht durch den Wind und bei extrem trockener Luft breiteten sie sich rasch aus und
vernichteten binnen dreier Tage eine Fläche von 183.990 ha, die doppelte Fläche Berlins.
Die Waldbrände loderten vor allem auf der Halbinsel des Peleponnes und auf Euböa.
Während des gesamten Sommer verbrannten in Griechenland 269.000 ha Wald, 110 Dörfer
wurden zerstört.
Text: BM
Bodendruckanalysen vom 22. bis 30.08.2007, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
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22.08.2007, 00 UTC |
23.08.2007, 00 UTC |
24.08.2007, 00 UTC |
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25.08.2007, 00 UTC |
26.08.2007, 00 UTC |
27.08.2007, 00 UTC |
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28.08.2007, 00 UTC |
29.08.2007, 00 UTC |
30.08.2007, 00 UTC |
500 hPa-Geopotential und -Temperatur vom 24. bis 27.08.2007, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
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24.08.2007, 00 UTC |
25.08.2007, 00 UTC |
26.08.2007, 00 UTC |
27.08.2007, 00 UTC |
Wetterwerte
Nachstehend Angaben zu Temperatur, Feuchtigkeit und Windverhältnisse
im Zeitraum vom 22. bis zu, 30.8.2007 an den Stationen
Araxos und Andravida (nordwestlicher Peleponnes) sowie Athen
(Quelle: wunderground):
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Athen Eleftherios |
Araxos |
Andravida |
Satellitenbilder
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24.08.2007, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Obs. |
25.08.2007, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Obs. |
26.08.2007, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Obs. |
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In Zusammenarbeit mit:
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