Wetterlage und Entwicklung
Ergiebige Monsunregenfälle suchten Ende Januar/Anfang Februar 2007 die indonesische Insel Java heim.
Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in und um die Hauptstadt Jakarta,
wo es zu schweren Überschwemmungen kam. Binnen 24 Stunden fielen am 01.02. teilweise
bis zu 235 l/m² Regen (zB an der Station Jakarta/Observatory oder
Station Curug/Budiasto, südwestlich von Jakarta, mit 228 mm).
Infolge der Überschwemmungen fanden mindestens 90 Menschen den Tod. Mehrere
hunderttausend Bewohner mussten ihre Häuser verlassen und in Notunterkünfte gebracht werden.
Das Wasser stand zum
Teil bis zu drei Meter hoch in den Straßen der Millionenmetropole, besonders in den
Vierteln der armen Bewohner. Aus
Sicherheitsgründen wurde in einigen Stadtteilen die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen.
Hohe Niederschlagsmengen sind in dieser Region in den Wintermonaten nicht ungewöhnlich.
Nördliche Winde transportieren vom Südchinesischen Meer her sehr feuchte Luft heran,
die die Monsunregenfälle auslösen. Im Falle von Jakarta macht sich zudem der Einfluss
einer Gebirgskette südlich der Stadt bemerkbar, an der sich die Luftmassen stauen und
die Niederschläge noch verstärken.
Mitverantwortlich für die Überflutungen sind auch bauliche Mängel
am Kanalsystem von Jakarta. Die alten Kanäle, zu
Kolonialzeiten von den Niederländern gebaut, sind in der Zwischenzeit
durch Müll und sonstigen Unrat verstopft und den Wassermassen nicht mehr
gewachsen. Die Stadt hat den Bau eines neuen, effizienteren Abwassersystems versäumt.
Der Bauboom ließ zudem Grün- und Überflutungsflächen im Stadtgebiet verschwinden.
Auch Berghänge am Rande der Stadt wurden immer dichter bebaut,
das Regenwasser fließt rascher und rascher talwärts in die Stadt.
Offenbar wurden auch Schleusentore geöffnet, um die wohlhabenderen Geschäfts- und Wohngegenden
vor den Fluten zu schützen - umso höher stiegen die Wassermassen dann in den ärmeren
Bezirken.
Text: CE, BM
Niederschlag
30-Tage-Niederschlag:
Quelle: NOAA / CPC
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Jakarta/Observatory |
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