Wetterlage und Entwicklung
Meereskaltluft, die zuvor nach Mitteleuropa aus Nordwesten eingeströmt war,
und ein von der Biskaya an den Alpen ostwärts entlang ziehendes Tiefdruckgebiet -
diese Konstellation kann durchaus zu kräftigen Schneefällen und auch erheblichem
Schneebruch in den Wäldern Süddeutschlands führen. Dieses Mal hatte der
Schneefall aber keine dramatischen Auswirkungen.
Kaltluft gelangte zwischen dem skandinavischen Tief "Laila" und dem ostatlantischen
Hochdruckgebiet "Lars" nach Deutschland; die Temperaturen am 4.4.2006 betrugen über Deutschland
im 850 hPa-Niveau fast überall unter -5°C.
Draußen auf dem Atlantik vor der Iberischen Halbinsel befand sich das Tiefdruckgebiet
"Melanie". Ein Teiltief löste sich über der Biskaya ab und machte sich auf den Weg
nach Osten über Frankreich hinweg Richtung Alpen. Es lenkte besonders in der Höhe
feuchte und milde Luft heran, die auf der Alpennordseite über die bodennahe
Kaltluft aufglitt. Anfangs am 5.4.2006 machte sich die Warmluft auch noch am Boden
im Osten und Südosten Bayern bemerkbar, Salzburg meldete um 17 MESZ noch +8 Grad,
um 22 MESZ schneite es dann aber auch dort.
Das Wolken- und Niederschlagsgebiet erreichte den Südwesten Deutschlands etwa
gegen Mitternacht (5.6.2006, 00 MESZ) und breitete sich dann rasch ostwärts
aus. Zunächst fiel bis in mittlere Lagen Regen, der aber im Tagesverlauf von Nordwesten her
immer mehr in Schnee überging, teilweise schneite es bis in die Täler herab (zB Basel, Stuttgart).
Am längsten hielt sich die Warmluft in Südostbayern.
Niederschlag fiel in der gesamten Südhälfte Baden-Württembergs und Bayerns.
Die 24-stündigen Niederschlagsmengen betrugen bis 30 mm (zB Munderkingen an der Donau 27 mm).
Bei Temperaturen von kaum über Null Grad schneite es gebietsweise kräftig und ergiebig.
Der Neuschnee erreichte seine größten Höhen auf der Schwäbischen Alb
und im nördlichen Oberschwaben sowie in Teilen des Allgäus.
Messstetten meldete am Morgen des 6.4.2006 17 cm,
ebenso Laupheim, Landsberg/Lech und Kempten 16 cm, Sigmaringen an der Donau 12 cm,
selbst im Stadtgebiet von München lag eine 3 cm hohe Schneedecke.
Zwar fiel überall nasser und schwerer Schnee, für einen erheblichen Schneebruch
hätte es aber wesentlich größerer Mengen bedurft.
Radarbilder
vom 5.4.2006
Quelle: Wetterspiegel
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5.6.2006, 3 UTC |
5.6.2006, 9 UTC |
5.6.2006, 15 UTC |
5.6.2006, 21 UTC |
Schneehöhen und Niederschlag
Quelle: HVZ
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Schneehöhe, 6.5.06, 11 UTC |
Munderkingen |
Bodendruckanalysen vom 5. und 6.4.2006
Quelle: Berliner Wetterkarte / FU Berlin / DWD
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5.4.2006, 00 UTC |
5.4.2006, 12 UTC |
6.4.2006, 00 UTC |
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5.4.06, 12:45 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton |
5.4.06, 12:45 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton |
5.4.06, 12:38 UTC, N18 VIS
Quelle: L. Hamilton |
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5.4.06, 10:56 UTC, NOAA VIS
Quelle: DLR |
5.4.06, 11:04 UTC, N17 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
4.4.06, 12:55 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton |
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