Wetterlage und Entwicklung
Die Westküste der USA zeichnet sich im allgemeinen durch Winterniederschläge aus,
während die Sommermonate überwiegend trocken verlaufen. Ähnlich wie im Mittelmeer
greifen auch dort im Winter die Tiefdruckgebiete mit ihren Regengebieten weit nach Süden aus,
so dass es selbst in Kalifornien bisweilen kräftig oder gar unwetterartig regnet.
Bereits seit Mitte Dezember 2005 herrscht auf dem östlichen Nordpazifik eine rege
Tiefdruckaktivität, die im Küstenbereich vielerorts zu überdurchschnittlichen Niederschlägen
führte.
Zum Jahreswechsel hin nahmen die Regenfälle allerdings
unwetterartige Ausmaße an, zunächst besonders in der Nordhälfte Kaliforniens, später auch in
der Südhälfte des Bundesstaates. Es fielen verbreitet mehrere Hundert mm Regen.
Selbst in normalerweise auch im Winter recht trockenen Gebieten regnete es reichlich,
zB im San Joaquin Valley (Fresno) oder im leeseitig der Sierra Nevada gelegenen Owens Valley (Bishop).
Die Regensummen betrugen ein Vielfaches der üblichen Menge.
Besonders heftige Niederschläge traten am 1. und 2.1.2006 auf. Im Süden Kaliforniens kamen Tagesmengen
bis zu 8 inch zusammen (zB 7.95 inch am San Marcos Pass unweit von Los Angeles), das
entspricht 202 mm! Weitgehend trocken blieb es nur im äußersten Süden und Südosten Kaliforniens.
Es kam zu größerflächigen Überschwemmungen, der Gouverneur rief für 7 Bezirke
den Notstand aus. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden die Weinanbaugebiete
Napa Valley und Sonoma County in der Nordhälfte. Hunderte Häuser standen unter Wasser, mehrere
Menschen kamen ums Leben. Der Schaden wurde auf mehr als 100 Millionen US$ geschätzt.
Niederschlag in Kalifornien
Quelle: CNRFC bzw. NCEP
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2.1.2006
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Fresno, CA
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