Tropischer Wirbelsturm 18L, "Rita"
4 Wochen, nachdem Katrina in Louisiana
und Alabama eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte, versetzte ein neuer Hurrikan, "Rita",
die Bewohner entlang der US-amerikanischen Golfküste wieder in Angst und Schrecken.
Und die Sorgen waren berechtigt: Schon "Katrina" zählte zu den stärksten jemals aufgetretenen
Hurrikanen und "Rita" stand ihrer Vorgängerin in nichts nach. Sie avancierte zum
drittstärksten jemals in der atlantischen Region beobachteten Wirbelsturm.
Das Entstehungsgebiet lag am 18. September 2005 im tropischen Westatlantik wenige Hundert Kilometer
nördlich der Dominikanischen Republik. Zunächst nur als tropischer Sturm geführt bewegte sich "Rita"
in westnordwestliche Richtung über die südlichen Bahamas hinweg und fand genau den Weg
über die Floridastraße zwischen Südflorida und Kuba hindurch in den Golf von Mexiko.
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Zugbahn "Rita"
Quelle: CIMSS
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Tatsächl. und prognost. Zugbahn
Quelle: Wunderground
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Niederschlag, 21.-27.9.2005
Quelle: NOAA Regional Climate Center |
Ausläufer des Sturms sorgten in Kuba für einigen Schaden, auch die Hauptstadt Havanna war betroffen;
aber auch auf den Florida Keys verlief die Passage von "Rita" abgesehen von
einigen Überschwemmungen recht glimpflich.
Die Entwicklung zum Hurrikan setzte jetzt auch erst ein:
Binnen 33 Stunden (20.9., 12 UTC bis 21.9., 21 UTC)
reifte "Rita" von einem tropischen Sturm zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5
heran. Der Entwicklungshöhepunkt war am 22.9.2005 erreichte, als der Hurrikan
einen Kerndruck von 897 hPa aufwies und mit Mittelwinden von 152 kt (282 km/h)
und Böen bis 185 kt (343 km/h) über dem Golf von Mexiko tobte.
"Rita" nahm Kurs auf die texanische Golfküste und schien zunächst insbesondere
die Stadt Galveston zu bedrohen - schon einmal Schauplatz der bislang größten Naturkatastrophe
auf dem Gebiet der USA durch einen Hurrikan im Jahre 1900.
Aber "Rita" hielt sich nicht an die Modellvorgaben; sie hatte bereits alle Prognosen
bezüglich ihrer Intensität übertroffen und wählte nun einen Weg, bei dem der Landgang
an der Grenze von Texas und Louisiana erfolgte. Alle Modellrechnungen (siehe Abbildung) hatten
für "Rita" einen westlicheren Kurs prognostiziert.
Das Auge erreichte die Küstenlinie am 24.9.2005 etwa gegen 07:00 UTC.
Überraschender- und glücklicherweise hatte sich "Rita" in der Nacht zuvor
abgeschwächt und ging nun als Hurrikan der Kategorie 3 an Land.
Auch erwiesen sich einige Modellrechnungen als nicht zutreffend, denen zufolge "Rita"
über dem äußersten Nordosten von Texas stationär hätte werden sollen und somit
über Tage hinweg zu intensiven Regenfällen und verheerenden Überschwemmungen
hätte führen können.
Ein Hochdruckgebiet über den Plains, das zunächst die Weiterverlagerung des Wirbelsturms
bremsen sollte, zog recht schnell weiter in den Osten und Nordosten der USA und Richtung
Atlantik; gleichzeitig rückte ein neuer Rücken von Westtexas nach, so dass "Rita"
Richtung Nordosten abgedrängt wurde und sich dabei rasch abschwächte.
Insgesamt richtete "Rita" weniger Schäden an als zuvor zu befürchten war.
Nach ersten Angaben der Versicherer beläuft sich die Schadenssumme
auf 3-6 Mrd US$.
Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurden die Städte
Lake Charles in Louisiana und Beaumont und Port Arthur in Texas.
Ein äußeres Regenband führte in New Orleans zu einer Regemenge von 52 mm,
erneut gab ein Damm nach und der Stadtteil Ninth Ward wurde wieder überflutet.
Die Niederschläge summierten sich in Grenzgebiet von Louisiana und Texas auf
10 bis 12 in (254-305 mm), in Südteil von Louisiana
lokal bis 16 in (406 mm).
Die 30 teuersten Hurrikane der USA
Radarbilder und -animationen des Hurrikans "Rita" bei der Passage der Florida Keys am
20.9.2005 sowie beim endgültigen Landgang in Texas/Louisiana am 24.9.2005.
Quelle: UCAR
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20.9.2005, 23:54 UTC
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24.9.2005, 5:56 UTC
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24.9.2005, 7:57 UTC
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24.9.2005, 9:57 UTC
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Animation, 20.9.05 Quelle: Wunderground
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Animation, 24.9.05 Quelle: Wunderground
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24.9.2005, 7:42 UTC Quelle: NWS
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Satellitenbilder
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20.9.05, 23:54 UTC, GOES 12 IR
Quelle: US AF
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21.9.05, 20:45 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NASA / GSFC
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21.9.05, 20:35 UTC, NOAA 16 VIS
Quelle: Univ. of Madison
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21.9.05, 16:07 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: Univ. of Madison
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22.9.05, 12:56 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: TCEQ
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23.9.05, 19:10 UTC, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Lab.
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24.9.05, 16:40 UTC, TERRA VIS
Quelle: NASA Earth Lab.
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22.9.05, 12:45 UTC, GOES 12 IR/VIS
Quelle: NOAA / OSEI
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21.9.05, 12:45 UTC, GOES 12 IR/VIS
Quelle: NOAA / OSEI
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