![]() |
Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw. |
Samstag, 24. September 2005, 21:00 MESZ
Starkniederschläge Rumänien, Bulgarien, Moldawien 17.-24.9.2005 Satellitenbild: 21.9.2005, 15:04 UTC, NOAA 12 VIS Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
|
Wetterlage und Entwicklung Heftige Regenfälle haben erneut das südöstliche Europa heimgesucht. Zum wiederholten Mal in diesem Jahr (siehe auch Archiv) fiel besonders viel Regen in Rumänien, Bulgarien und Moldawien, auch im zentralen Mittelmeerraum gingen kräftige Gewitter nieder. Fast immer geht Starkniederschlagsereignissen im Mittelmeerraum ein massiver Kaltluftvorstoß über West- bzw. Mitteleuropa voraus. Dieses Mal stömte am 17.9.2005 hinter einer Kaltfront hochreichende Kaltluft in das westliche Mittelmeer. An der Kaltfront bildete sich über Italien das Tiefdruckgebiet "Uli", in der Höhe schnürte sich bis zum 19.9.2005 ein eigenständiger Höhenwirbel ab. Während sich von Spanien über Mitteleuropa bis nach Westrussland eine kräftige Hochdruckbrücke etablierte (Hochdruckgebiet "Katja") und für ruhiges Wetter sorgte, beherrschten südlich davon Schauer- und Gewitterwolken das Geschehen. Vom 17. bis zum 19.9. konzentrierten sich die heftigen Niederschläge auf Italien und die Adriaanrainer (Ravenna 101 mm, Podgorica 104 mm), aber auch auf Korsika fielen am Cap Corse bei einem Gewitter 71 mm, auch in Nordafrika blieb es nicht trocken. Die Wolken des Tiefdruckgebietes "Uli" reichten anfangs über die Alpen hinweg bis in den Süden Deutschlands, wo sich die Sonne nicht durchsetzen konnte. Im Rest des Landes hingegen trat mancherorts bei wolkenlosem Himmel bereits der erste Nachfrost auf. Ein scharfer Druckgradient an der Südflanke des Hochdruckgebietes "Katja" führte zB auf dem Feldberg im Schwarzwald am 18. und 19.9.2005 zu orkanartigen Böen, gleichzeitig blies an der nördlichen Adria nördlich des Tiefzentrums eine heftige Bora. Bis zum 24.9.2005 verlagerte sich die Tiefdrucktätigkeit langsam weiter nach Osten und erreichte schließlich den Bereich östlicher Balkan, Schwarzes Meer, östliches Mittelmeer und Türkei. Fast überall gab es Niederschlag, wenn auch lokal mit sehr unterschiedlicher Intensität. Die größten Mengen kamen wieder einmal in Rumänien und Bulgarien zusammen und wieder traten Flüsse über die Ufer und verursachten größerflächige Überschwemmungen und erhebliche Schäden an Häusern, der Infrastruktur und in der Landwirtschaft. An der rumänischen und bulgarischen Schwarzmeerküste fielen binnen 24 Stunden über 120 mm Regen, auch in Griechenland registrierte zB Aktion bei kräftigen gewittrigen Niederschlägen 68 mm. In der rumänischen Hauptstadt Bukarest summierte sich der Niederschlag innerhalb von 5 Tagen auf 225 mm, bei einer langjährigen durchschnittlichen Regenmenge im Monat September von nur 43 mm entspricht das der mehr als 5-fachen Monatsmenge!
Niederschlag
Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Niederschlagsmengen vom Montag, 5.9.2005, 06 UTC,
bis zum Freitag, 9.9.2005, 06 UTC, jeweils 24-stündig:
|