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Mittwoch, 20. Juli 2005, 15:00 MESZ
Starkniederschläge Alpenraum, Südosteuropa 10.-13.7.2005 Satellitenbild: 12.7.2005, 5:52 UTC, NOAA 15 VIS Quelle: M. Wienzek |
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Wetterlage und Entwicklung Heftige Regenfälle vom 10. bis zum 13.7.2005 haben in Teilen Mittel- und Südosteuropas für Überschwemmungen und erhebliche Schäden gesorgt. Das Verantwortung trägt ein kräftiges Höhentief, das am 11.7.2005, 00 UTC, vom westlichen Mittelmeer über Italien bis ins südliche Polen reichte. Es verlagerte seinen Schwerpunkt nur langsam weiter nach Osten und wurde über dem Balkan stationär. Am Boden entstand das Tiefdruckgebiet "Bernhard", es erlebte seinen Entwicklungshöhepunkt am 12.7.2005 über dem Balkan. Die Hebungsprozesse setzten am 10.7.2005 zunächst in Süddeutschland ein und erfassten dann auch die Westhälfte Österreichs. Bei der an der Nordwestflanke des Höhentiefs herrschenden lebhaften nordöstlichen Strömung spielten die Bergketten der nördlichen Alpen eine wichtige Rolle, in deren Staubereich kamen die größten Niederschlagsmengen zusammen; die größte Tagessummme des Niederschlags registrierte der 1832 m hohe Wendelstein mit 86 mm, auch an anderen Stationen sorgte der stundenlange Dauerregen vielerorts für Tagesmengen von mehr als 50 mm (zB Salzburg 68 mm). Wenngleich nicht verbreitet, so traten doch einige Flüsse über die Ufer und führten zu Überschwemmungen. In Deutschland wurde der Landkreis Traunstein besonders in Mitleidenschaft gezogen, in Österreich vor allem Gebiete entlang der Salzach (Pinzgau). Am 11.7.2005 ließen die Regenfälle im Alpenraum allmählich nach, gleichzeitig verlagerte sich die Niederschlagsaktivität weiter nach Osten. Feuchtwarme Luftmassen aus dem östlichen Mittelmeerraum führten zu heftigen von Gewittern begleiteten Niederschlägen und 48-stündigen Niederschlagssummen bis 179 mm (Galati). In Rumänien, das schon im Frühjahr von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht worden war (siehe Artikel), trat erneut Hochwasser auf. 15 Menschen kamen ums Leben, vor allem im Bereich des Flusses Siret in Ostrumänien. Insgesamt waren 32 von 41 rumänischen Verwaltungsbezirken vom Hochwasser betroffen. 12.000 Bewohner aus 580 Orten mussten ihre Häuser verlassen, 370 Häuser stürzten ein, 1270 Kilometer Straßen und mehr als 1000 Brücken wurden beschädigt oder zerstört.
Niederschlag
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