Wetterlage und Entwicklung
Hochdruckeinfluss in Herbst und Winter bedeutet zumindest für
die Niederungen meist alles andere als sonniges, warmes Wetter.
So auch während des 10-tägigen Zeitraums vom
7.12. bis zum 16.12.2004.
Vielerorts ließ sich die Sonne tagelang nicht blicken;
besonders benachteiligt sind bei solchen Lagen die großen
Flusstäler in der Mitte und im Süden des Landes sowie das
Bodenseegebiet. Das Wetter: Kalt und trüb durch Nebel oder Hochnebel.
Im Mittelgebirgsraum und auf den Bergen scheint hingegen in sehr trockener Luft
die Sonne bei milden Temperaturen und exzellenter Fernsicht.
Auf der Zugspitze konnte am 12.12. sogar der bisherige Temperaturrekord
für die zweite Dezemberdekade mit 5.2°C deutlich überboten werden
(bisher 4.0°C). Auch an ein paar weiteren Bergstationen
stieg die Temperatur auf neue Höchstwerte.
Die Grenze zwischen der feucht-kalten Luft in den
Niederungen und der trocken-warmen Luft in der Höhe verlief meist zwischen
500 und 1000 Meter. Diese Höhe der Inversion ist Schwankungen unterworfen,
so dass an Stationen in Inversionsnähe die Temperatur
binnen kurzer Zeit um bis zu 10 K schwanken kann (zB Wasserkuppe, Hohenpeißenberg).
Die Temperaturdifferenz an nahe beieinander gelegenen Station im Tal und auf dem Berg erreichte
bis über 15 K, der Höhenunterschied beträgt dabei nur wenige Hundert Meter!
In tiefen Lagen wurde die Inversion nur an wenigen Stellen kurz aufgelöst und die
warme Luft konnte dann mal für ein oder zwei Stunden bis nach unten vordringen.
In teilweise klaren Nächten sank im Mittelgebirgsraum das Thermometer bis auf Werte
um -10°C (zB Zwiesel).
Bei langanhaltenden windschwachen Wetterlagen mit ganztägigem Nebel oder Hochnebel
kühlt die Luft in den Niederungen allmählich aus: Lag die Temperatur zu Beginn
noch verbreitet deutlich im positiven Bereich, trat nach einigen Tagen nurmehr Dauerfrost auf.
Örtlich fielen dann auch aus der Nebeldecke Schneegriesel oder Schneefall,
die stellenweise zu einer mehrere cm mächtigen Schneedecke und einer durchaus winterlichen Landschaft
führten. Diese Gebiete waren allerdings eng begrenzt.
Bodenanalysekarten vom 7.12.04 bis 14.12.04, jeweils 00 UTC
Quelle: DWD / FU Berlin
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7.12.2004
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8.12.2004
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9.12.2004
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9.12.2004
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10.12.2004
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11.12.2004
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12.12.2004
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13.12.2004
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850 hPa- Geopotential und Temperatur vom 9.12.04 bis 12.12.04, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
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9.12.2004
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10.12.2004
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11.12.2004
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12.12.2004
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Temperatur
Nachstehend eine Auswahl an nahe beieinander gelegenen Stationspaaren
mit den jeweiligen Temperaturen zum selben Zeitpunkt sowie gemessene Tageshöchsttemperaturen während der
Inversionswetterlage vom 7.12. bis 14.12.2004, das Datum und die
bislang in der jeweiligen Dezemberdekade an diesen Stationen erreichten
Höchstwerte:
Ort |
Höhe |
Wert |
Datum |
Klippeneck Sigmaringen
Feldberg/S. Buchenbach Großer Arber Zwiesel
Wasserkuppe Schlüchtern Brilon Warburg
Braunlage Wernigerode Kahler Asten Eslohe
Schmücke Neuhaus a.R. Hohenpeißenberg Kaufbeuren |
975 m 580 m
1493 m 445 m 1446 m 613 m
925 m 209 m 457 m 237 m
610 m 240 m 859 m 325 m
948 m 851 m 986 m 716 m |
11.7°C
-3.2°C 10.3°C -3.8°C 6.4°C -9.0°C 5.9°C
-8.0°C 9.9°C -2.3°C 11.5°C -0.7°C 6.0°C
-7.6°C 7.6°C -1.4°C 5.4°C -8.6°C |
10.12. 10 UTC 10.12. 10 UTC
10.12. 09 UTC 10.12. 09 UTC 13.12. 07 UTC 13.12. 07 UTC 10.12. 08 UTC 10.12. 08 UTC
10.12. 11 UTC 10.12. 11 UTC
10.12. 11 UTC 10.12. 11 UTC 11.12. 03 UTC 11.12. 03 UTC 13.12. 13 UTC 13.12. 13 UTC 12.12. 06 UTC
12.12. 06 UTC |
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Ort |
Datum |
Wert |
Bish. Rekord |
Klippeneck Feldberg/S.
Braunlage Carlsfeld Brocken Brilon
Wasserkuppe Messstetten Neuhaus a.R.
Wendelstein Großer Arber Fichtelberg Schmücke
Kahler Asten Zinnwald Neuhaus a.R. Zugspitze |
10.12.
10.12. 10.12. 11.12. 13.12. 10.12. 10.12. 10.12. 10.12. 9.12.
11.12. 11.12. 10.12. 10.12. 11.12. 11.12. 12.12. |
13.0°C
12.6°C 11.8°C 11.7°C 11.5°C 11.0°C 10.6°C
10.4°C 9.8°C 9.7°C 9.6°C 9.4°C 9.4°C
9.1°C 8.6°C 7.8°C 5.2°C |
16.3°C
12.2°C 14.1°C - 11.8°C - 12.8°C
- 9.9°C 12.7°C 10.8°C 10.5°C 11.7°C
11.0°C 8.5°C 7.7°C 4.0°C |
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13.12.04, 12:46 UTC, N16 VIS
Quelle: B. J. Burton |
12.12.04, 12:58 UTC, N16 VIS
Quelle: B. J. Burton |
11.12.04, 10:40 UTC, N17 VIS
Quelle: Geog. Inst., Univ. Bern |
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10.12.04, 13:20 UTC, N16 VIS
Quelle: B. J. Burton |
11.12.04, 10:40 UTC, N VIS
Quelle: DLR |
14.12.04, 11:25 UTC, N17 VIS
Quelle: M. Wienzek |
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