Wetterlage und Entwicklung
Recht spektakulär ging vielerorts die erste sommerliche Hitzeperiode dieses Jahres
zu Ende.
Am Dienstag, 8.6.2004, sorgte hoher Druck über Deutschland
für verbreitet sonniges Wetter, die Höchsttemperaturen
überschritten erstmals in diesem Jahr die 30°C-Schwelle, den Spitzenwert
mit 33.0°C konnte Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz verbuchen.
Ganz vereinzelt entwickelten sich am Nachmittag
erste Hitzegewitter über dem Schwarzwald und den Vogesen.
Die Erwärmung machte am Mittwoch, 9.6.2004, weitere Fortschritte,
in der gesamten Südwesthälfte Deutschlands lag die Temperatur
im 850 hPa-Niveau über 15°C. Den Höchstwert registrierte Karlsruhe
mit 34.1°C, selbst der 1493 m hohe Feldberg/Schwarzwald kam auf über 20°C.
Allerdings zog bereits in den frühen Morgenstunden ein großer konvektiver Wolkenkomplex
von der Nordsee heran und erfasste mit Gewitter, Sturm und Starkregen
zunächst Schleswig-Holstein, dann Hamburg und verlagerte sich im Tagesverlauf weiter
landeinwärts nach Südosten bis nach Ungarn. Die Blitzeinschläge (siehe Blitzkarte)
markieren eindrucksvoll die Zugbahn dieses Gewitter-Clusters.
Vor allem in Norddeutschland kam es zu Schäden durch umgestürzte Bäume
und lokalen Überschwemmungen. Auch in der Mitte und im Süden des Landes
reiften in der allmählich feuchter werdenden Luft am Nachmittag einige Gewitter heran.
Der Donnerstag, 10.6.2004, brachte den Höhepunkt der Gewitteraktivität.
In der Südhälfte des Landes verlief der Tag vielerorts bis zum Nachmittag
noch recht freundlich; am Oberrhein stieg das Thermometer
in der feucht-heißen Luft bis auf 33.3°C in Karlsruhe.
Aber schon am Vormittag erreichten zwei große Gewitterkomplexe von Frankreich und Belgien
her den Westen Deutschlands und zogen im Tagesverlauf langsam weiter nach Südosten;
an ihrer Vorderseite (Südrand) entstanden dabei laufend neue kräftige Gewitterzellen.
Auch im Süden und Südosten entwickelten sich ab dem Mittag einzelne
Gewitter. Die Haupt-Gewittergebiete lagen in der Südeifel, im Saarland,
im nördlichen Rheinhessen, im nördlichen Odenwald sowie in der Nacht zum Freitag
zwischen Inn und Donau. Die Gewitter waren vielerorts mit Starkregen und Hagel verbunden.
Der Niederschlag fiel meist innerhalb einer Stunde und summierte sich
auf Werte bis zu 40 mm (Hahnheim, 16 km südlich von Mainz).
Lokal können durchaus auch noch größere Mengen gefallen sein.
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Blitzeinschläge, 10.6.04, 00-24 UTC
Quelle: Wetterzentrale |
Blitzeinschläge, 11.6.04, 00-24 UTC
Quelle: Wetterzentrale |
Pot. Äquivalenttemp. 850 hPa, 11.6.04, 12 UTC
Quelle: Wetterzentrale |
Niederschlag
Nachstehend eine Auswahl gemessener Tages-Niederschlagsmengen
vom Mittwoch, 10.6.2004, bzw. Donnerstag, 11.6.2004, jeweils von 06 bis 06 UTC des Folgetages:
Ort |
Menge |
Datum |
Freiburg/Elbe (Schleswig-Holstein)
Quickborn (Schleswig-Holstein)
St.Peter-Ording (Schleswig-Holstein)
Hamburg-Fuhlsbüttel
Schleswig (Schleswig-Holstein)
Hahnheim (Rheinland-Pfalz)
Beerfelden (Hessen)
Buchen (Baden-Württemberg)
Weißenburg (Bayern)
Reinheim (Hessen)
Pocking (Bayern)
Bitburg (Rheinland-Pfalz)
Tholey (Saarland)
Homburg/Saar (Saarland)
Manderscheid/Eifel (Rheinland-Pfalz)
Groß-Gerau (Hessen)
Zürich (Schweiz)
Kocelovice (Tschechien)
Troyes (Frankreich)
Charleville (Frankreich) |
38 mm
27 mm
25 mm
23 mm
20 mm
40 mm
34 mm
33 mm
33 mm
32 mm
31 mm
31 mm
28 mm
24 mm
23 mm
22 mm
48 mm
45 mm
30 mm
27 mm |
10.6.2004
10.6.2004
10.6.2004
10.6.2004
10.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004
11.6.2004 |
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8.6.04, 14:47 UTC, NOAA 12 VIS
Quelle: Geograph. Institut, Univ. Bern |
8.6.04, 4:38 UTC, NOAA 12 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern |
8.6.04, 15:56 UTC, NOAA VIS
Quelle: H. Schaksmeier |
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10.6.04, 10:28 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: FU Berlin |
10.6.04, 10:28 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: L. Hamilton |
10.6.04, 12:51 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: CHMU, Prag |
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10.6.04, 15:37 UTC, NOAA 12 VIS
Quelle: Geograph. Institut, Univ. Bern |
10.6.04, 17:07 UTC, NOAA 15 VIS
Quelle: Geograph. Institut, Univ. Bern |
10.6.04, 20:14 UTC, NOAA IR
Quelle: CHMU, Prag |
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