Rekordwärme in Deutschland
Die Satellitenbilder vom Mittwoch, 17.3.2004, zeigen das gesamte Deutschland, den Alpenraum sowie
große Teile Frankreichs praktisch wolkenfrei. Hier sorgte ein kräftiges Hochdruckgebiet
über dem Alpenraum und Südeuropa mit einem Kerndruck von 1034 hPa für
ungetrübten Sonnenschein. Gleichzeitig führte es aus Südwesten
sehr milde Luft heran, so dass in der Südwesthälfte
Deutschlands vielerorts das Thermometer auf neue Höchstwerte für die 2. Märzdekade (21.-31.3.)
steigen konnte.
Wie von den Modellen vorhergesagt, lagen die Temperaturen im 850 hPa-Niveau großflächig
über 10°C, ein Wert, der Tageshöchstwerte der Temperatur bis 25°C erwarten lässt.
Und tatsächlich wurde in Basel (24.7°C) und Bendorf (24.6°C) der erste Sommertag des Jahres
nur knapp verfehlt. Der bisherige Rekord mit 26.7°C für den Gesamtmonat März datiert
vom 28.3.1989 und wurde in Karlsruhe aufgestellt.
Nicht profitieren von der milden südwestlichen Strömung konnten
insbesondere die Nordseeinseln Schleswig-Holsteins.
Hier strich die Luft über das noch kalte Wasser und das Thermometer kam kaum
über 10°C hinaus.
Durchaus spektakulär war in manchen Gebieten der Wetterablauf und die
Temperaturentwicklung: So breiteten sich in einigen Niederungen in der Mitte Deutschlands in der Nacht
zum 17.3. zunächst Nebelfelder aus, die sich am Morgen nur zögernd auflösten und die
Temperatur nicht über 5°C steigen ließen.
Mit Nebelauflösung nahm die Temperatur dann einen sprunghaften Verlauf und stieg innerhalb
kurzer Zeit um mehr als 10 K.
Z.B. meldete Bad Hersfeld um 9 UTC bei Nebel eine Temperatur von 4°C, nur wenig entfernt
auf der Wasserkuppe (921 m) wurden zur gleichen Zeit 12°C gemessen. Zwei Stunden später um 11 UTC
hatte sich der Nebel aufgelöst und die Temperatur betrug bereits 15°C, noch eine Stunde später
waren es 19°C.
Vor allem in Süddeutschland traten in den Niederungen außergewöhnlich große
Temperaturamplituden auf, die bis zu 25 K erreichten; morgens noch Frost, nachmittags weit über 20°C.
Im Gegensatz dazu stehen besonders geringe Tagesgänge der Temperatur in mittleren Berglagen, zB auf dem
Weinbiet (554 m) im Pfälzer Wald.
Nachstehend einige Höchstwerte der Lufttemperatur vom 17.3.2004,
der bisherige Dekadenrekord und die Länge der Messreihe sowie eine
Zusammenstellung besonders großer Temperaturamplituden:
Ort |
Max. 17.3. |
bisher. Max. |
Datum |
Messreihe |
Basel-Mühlhausen
Bendorf
Karlsruhe
Lahr
Freiburg
Kön-Bonn
Stuttgart-Flughafen
Aachen
Kahler Asten (831 m)
Feldberg/Schw. (1486 m)
List/Sylt
Helgoland
Zugspitze |
24.7°C
24.6°C
24.4°C
24.2°C
24.1°C
23.9°C
23.4°C
23.1°C
17.2°C
13.9°C
10.5°C
10.1°C
2.4°C |
-
22.5°C
22.2°C
22.6°C
23.7°C
23.3°C
22.1°C
22.4°C
15.9°C
12.6°C
15.0°C
11.7°C
2.8°C |
-
17.03.1961
17.03.1961
17.03.1961
17.03.1961
17.03.1961
17.03.1961
17.03.1961
17.03.1990
11.03.1990
17.03.1990
17.03.1990
12.03.1957 |
-
seit 1951
seit 1876
seit 1950
seit 1950
seit 1958
seit 1900
seit 1891
seit 1955
seit 1945
seit 1937
seit 1953
seit 1901 |
Ort |
Max |
Min |
Amplitude |
Heidenheim/Brenz
Mühlacker
Idar-Oberstein
Neuburg/Donau
Sigmaringen
Karlsruhe
Stuttgart-Flughafen
Oberstdorf
Weinbiet |
21.3°C
23.2°C
22.9°C
21.8°C
20.7°C
24.4°C
23.4°C
17.6°C
18.7°C |
-3.5°C
-0.5°C
-0.7°C
-1.7°C
-2.3°C
1.8°C
1.6°C
-3.5°C
11.8°C |
24.8 K
23.7 K
23.6 K
23.5 K
23.0 K
22.6 K
21.8 K
21.1 K
6.9 K |
 |
 |
850 hPa-Temp-Analyse., 17.3.04, 0:00 UTC
|
Bodendruckanalyse, 17.3.04, 0:00 UTC |
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Satellitenbild, 17.3.04, 10:59 UTC, NOAA 17 VIS
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Satellitenbild, 17.3.04, 15:32 UTC, NOAA 12 VIS |
Forschungszentrum Karlsruhe in Zusammenarbeit mit
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